Ältere Haustiere beim fressen verwöhnen?

vom 19.06.2016, 13:12 Uhr

Irgendwann wird jedes Haustier ja mal alt und hat vielleicht nicht mehr so viel Zeit, am Leben teil zu nehmen. Bei Bekannten war es so, dass ihrem Senior Hund dann öfter mal etwas zu fressen gegeben haben, was er gerne mochte, aber für ihn nicht unbedingt so gesund war. Sie wollte ihm den restlichen Lebensabend eben noch so schön wie möglich gestalten und waren der Meinung, dass man da was das Futter angeht nun auch mal mehr Ausnahmen machen kann.

So hat der Hund dann auch mal etwas Wurst oder Fleisch bekommen, was gewürzt war. Der Hund war auch eben schon sehr alt und ist mit 16 Jahren gestorben. Meine Bekannten fand es gut, dass ihm noch mal besondere Leckerbissen gegönnt haben. Auch bei einer alten Katze, hat ein Nachbar irgendwann nur noch das gefüttert, was die Katze gerne gefressen hat, obwohl sie eigentlich ein spezielles Futter brauchte. Die Katze war krank und der Tierarzt meinte, dass sie nicht mehr so lange hätte.

Ich kann gut verstehen, dass man seinem alten Tier dann nochmal etwas besonderes gönnen möchte und das Leben ist nun mal gelebt und da sollte man doch sicher auch mal Ausnahmen machen. Seht ihr das eher anders und würdet ihr auch bei einem älteren Haustier, was nicht mehr so viel Zeit hat, da keine Ausnahme machen? Oder könnt ihr das voll und ganz nachvollziehen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wenn das Tier eine Allergie oder sonstige Unverträglichkeit gegenüber einem bestimmten Futter hat, warum sollte ich es dann im Alter damit füttern? Also: Nein. Das ganze Leben lang gibt es gutes und gesundes Futter, da beginne ich nicht im Alter mit der Fütterung von "leckerem Müll".

» Schwarze Strümpfe » Beiträge: 70 » Talkpoints: 19,09 »


Nun, einem Tier, weil es alt ist und man ein weiches Herz hat, Futter zu geben, dass es definitiv nicht verträgt, bringt wohl gar nichts. Oder nimmt man an, dass ein altes Tier unter massiven allergischen Reaktionen oder den Begleiterscheinungen von Leber- oder Nierenversagen weniger stark leidet?

Anders sieht es bei Dingen aus, die angeblich so fürchterlich ungesund sind. Was soll an Gewürzen beispielsweise schädlich für einen Hund sein? Da er wohl kaum ganze Beutetiere zu fressen bekommt, braucht er Salz und etwas Pfeffer oder Paprikapulver vertragen Hunde bestens.

Zig Sorten Hundefutter enthalten nicht nur das dringend benötigte Salz sondern zig Kräuter. Aber hochwertige und für den Hund verträgliche Lebensmittel soll man wegwerfen? Ich füttere bis zu 400 Gramm Schweineschmalz pro Hund und Tag, aber Buttergemüse soll zu fett sein? :wall:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wir haben bei unseren Hunden immer darauf geachtet, dass sie einigermaßen anständig fressen. Es gab also doch recht hochwertiges Futter. Unsere beiden Hunde, also sowohl unsere verstorbene Hündin wie auch die aktuelle, haben jedoch eine besondere Vorliebe für dieses Katzenfutter mit Soße in den Portionsbeutelchen. Da sind die total verrückt nach.

Ein Nachbar gibt uns ab und zu einige der Beutelchen, weil er immer die Großpackungen mit vielen Beuteln holt, seine Katze aber eine der Sorten nicht frisst. Deshalb gibt es nur recht selten mal 50 oder 100 g von dem Futter. Das ist dann für unsere Hündin wie Weihnachten und sie würde uns das Futter wohl gerne aus der Hand schlabbern und nicht mal abwarten, bis es im Napf ist.

Ich weiß nun nicht, wie gesund Katzenfutter für Hunde ist. Aber da es auch Marken sind, die nicht unbedingt hochwertige Zutaten verarbeiten, würde ich das Futter nun nie selbst holen, um den Hund damit zu füttern. Die Ausnahme war eben unsere inzwischen verstorbene Hündin.

Sie fraß schon immer recht schlecht, was sich kurz vor ihrem Tod noch verstärkte. Wir haben versucht, ihr das normale "gute" Futter schmackhaft zu machen, aber sie wollte es immer weniger, wobei sie aber keine Zahnprobleme hatte. Und irgendwann war dann der Zeitpunkt gekommen, wo wir wussten, sie hat nicht mehr lange und der Abschied beginnt.

Ab dem Zeitpunkt hat sie dann eben nur noch bekommen, was sie wollte. Das war hauptsächlich eben das Katzenfutter, das wir dann auch extra für sie geholt haben. Das hat sie dann auch immer noch gerne gefressen. Und das hat sie in ihrer letzten Woche eben fast nur gefressen. Eine Woche später hatte sie einen Schlaganfall und wir haben sie erlöst.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich würde einem älteren Tier trotzdem keine schädlichen Sachen geben nur, weil es nicht mehr so lange zu leben hat. Mit den schädlichen Futtermitteln verkürzt man die Lebenszeit des Tieres unter Umständen noch zusätzlich oder das Tier bekommt durch die Futtermittel Bauchschmerzen oder andere gesundheitliche Probleme. Gerade im Alter finde ich es wichtig auf eine gesunde und, für das Tier, gut verträgliche Ernährung zu achten.

Allerdings würde ich bei einem älteren Tier schon ab und zu ein Auge zudrücken, wenn es um gesunde Leckerchen geht und dem Tier davon durchaus gelegentlich mehr geben als einem jungen Tier, vorausgesetzt es verträgt diese Leckerchen gut. Gerade ältere Tiere magern mit zunehmenden Alter häufig mehr und mehr ab und da ist es, meiner Meinung nach, sogar sinnvoll dem durch zusätzliche Kalorien entgegenzuwirken.

» swipu91 » Beiträge: 580 » Talkpoints: 33,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Schwarze Strümpfe hat geschrieben:Wenn das Tier eine Allergie oder sonstige Unverträglichkeit gegenüber einem bestimmten Futter hat, warum sollte ich es dann im Alter damit füttern? Also: Nein. Das ganze Leben lang gibt es gutes und gesundes Futter, da beginne ich nicht im Alter mit der Fütterung von "leckerem Müll".

Ich meine ja auch, wenn das Tier schon wirklich alt ist und eben nicht mehr lange leben wird. Bei starken Unverträglichkeiten gebe ich natürlich nichts, was schadet und direkt zu Ausschlag oder Durchfall führt. Das wäre ja bescheuert und meinte ich auch gar nicht.

Es sollte außerdem klar sein, dass ein Tier natürlich immer hochwertiges und möglichst artgerechtes Futter bekommen sollte. Und nicht erst im Alter darauf geachtet werden sollte. Ich meinte, dass man bei einem alten Tier, sicher schon mal eher ein Auge zu drück und ein Leckerli gibt, was es sonst eben nicht so gab. Damit das Tier nochmal fressen kann, was ihm eben schmeckt. Ich habe auch schon gehört, dass ein Hund etwas tolles zu fressen bekam, wonach er dann eingeschläfert wurde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es ist ja (hoffentlich) nicht so, dass dem Hund das Futter sonst nicht schmeckt. Mein Hund bekommt z.B. kein Dosenzeug, sondern viel frisches Fleisch, was offenbar sehr gut ankommt. :lol: Ich wüsste nicht, was ich später im Alter dann noch geschmacklich verbessern könnte.

Eine andere Sache wäre es, wenn ein Tier (in der Regel Katzen) sich auf bestimmtes (ungesundes) Futter versteift hat und das gesunde nicht fressen will; beispielsweise, weil man ein älteres Tier übernommen hat, das vorher nur Müll gekriegt hat. Da könnte man vielleicht in den allerletzten Lebenstagen den Müll füttern, wenn das Tier sonst keinen Spaß am Fressen hat.

» Schwarze Strümpfe » Beiträge: 70 » Talkpoints: 19,09 »



Ich kann total nachvollziehen, wenn man bei Tieren, die nur noch eine gewisse Zeit zu leben haben, mehrere Ausnahmen bezüglich des Futters macht. Es kommt halt darauf an, was das Tier verträgt und mag und auf die Situation.

Meine Katze wird 14 und ist damit schon eine Seniorin. Dennoch gibt es für sie keine speziellen Ausnahmen, weil sie ja durchaus noch einige Jahre haben kann und ich nicht vorhabe, die Zeit mit ungesundem Futter zu verkürzen. Wenn die Zeit bis zu ihrem Tod absehbar wäre, würde ich das aber anders händeln.

Der Hund einer Freundin war im August so voll mit Tumoren, dass sie wusste, er hätte keinen ganzen Monat mehr zu leben. Da gab es natürlich dann viele Ausnahmen. Der Hund war ohnehin total verfressen und fand es super, endlich mal nicht mehr gemaßregelt, sondern mit Leckereien verwöhnt zu werden. Das einzige was er nicht bekam, was Futter von dem er bekanntermaßen Beschwerden wie Durchfall hatte. Ansonsten durfte er sich endlich mal richtig durch die Welt fressen.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Warum sollte man im Alter damit anfangen dem Tier Dinge zu geben, für die es nicht ausgelegt ist und auch nicht daran gewöhnt ist? Da kann man auch dafür sorgen, dass das Haustier noch schneller den Löffel abgibt wenn man aus falscher Tierliebe und Mitleid dann etwas falsches auf den Teller vom Tierchen packt.

Ich mache dabei ehrlich gesagt keinen Unterschied und meine Hunde sind ebenfalls alt. Sie bekommen das zu fressen, was sie vertragen und auch brauchen. Nun anfangen und ihnen Dinge geben die sie nicht vertragen nur weil sie alt sind oder weil ich meine sie würden etwas verpassen wenn sie das nicht probieren, gibt es bei mir jedenfalls nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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