Zu hoher Lichtschutzfaktor im Sommer eher nachteilig?

vom 17.05.2016, 22:01 Uhr

Ich verwende im Sommer immer einen Lichtschutzfaktor von 30 oder 50, je nachdem ob ich schon der Sonne gewesen bin oder nicht. Ich möchte keinen Sonnenbrand riskieren und lege eigentlich auch keinen Wert darauf, braun zu werden.

Neulich meinte eine Bekannte von mir, dass es auch nachteilig sein könnte, im Sommer einen zu hohen Lichtschutzfaktor zu verwenden. Der Körper würde so zu wenig UV-Strahlung abbekommen und die Haut würde den ganzen Sommer über recht blass bleiben. Das wäre nicht gut, da es auch Tage gibt, wo man die Sonnencreme mal vergisst oder so.

Und auch im Herbst gäbe es teilweise eine recht hohe Konzentration an UV-Strahlen, auch wenn keine Sonne scheint. Ist man im Sommer nicht wenigstens ein bisschen braun geworden, dann kann die Haut schaden nehmen.

Was sagt ihr zu der Kritik meiner Bekannten? Kann es tatsächlich sein, dass nicht nur ein zu niedriger, sondern auch ein zu hoher Lichtschutzfaktor einem schaden kann? Meiner Meinung nach macht das eher weniger Sinn.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Wenn der Lichtschutzfaktor zu hoch ist, kann der Körper kein Vitamin D mit Hilfe der Sonne produzieren, das ist nachteilig weil das Vitamin D in Kombination mit Calcium für die Knochen gebraucht wird. Ich finde schon, dass die These deiner Bekannten Sinn macht, denn bei manchen Sonnencremes ist es so, dass die Strahlung, die bei der Produktion dieses Vitamins hilft, komplett blockiert wird statt sie nur zu reduzieren.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich glaube, dass Vieles, was die Sonnenbestrahlung betrifft, falsch dargestellt wird. Der Mensch ist darauf ausgerichtet, dass er in die Sonne geht. Das Sonnenlicht dient der Gesundheit und wie bereits vom Vorredner erwähnt, braucht der Körper Sonnenlicht, um Vitamin D zu bilden. Alle reden vom Schreckgespenst Hautkrebs. Natürlich stimmt es, dass ein Zusammenhang zwischen Hautkrebs und Sonneneinstrahlung besteht. Aber der ist vollkommen anders, als er oftmals dargestellt wird.

Die Menschen bekommen Hautkrebs, weil sie eher zu wenig in der Sonne sind. Das klingt paradox. Aber ich meine das so: Der Körper ist von der Natur so ausgerichtet, dass er sich an die Sonneneinstrahlung gewöhnt. Und die Natur gibt ihm sogar die Gelegenheit dazu. Die UV-Strahlung nimmt zu Sommer hin allmählich zu. Der Körper kann sich nach und nach daran anpassen. Aber genau das versäumen wir ja. Wir sitzen das ganze Jahr über im Büro und dann fahren wir im Sommer in den Urlaub und setzen uns der prallen Sonne aus. Ja, und das ist in der Tat schädlich und kann nach ein paar Jahrzehnten zum Hautkrebs führen. Die vollkommen unangepasste Haut wird absolut überfordert.

Ich würde eher empfehlen, sich langsam über das Jahr an die Sonne anzupassen und nur zu absoluten UV-Hochzeiten und vor allem zur Mittagszeit, sich einzucremen. Da ich einen Hund habe, mir zudem meine Arbeitszeiten sehr flexibel einteilen kann, mache ich das auch so. Und ich bekomme niemals einen Sonnenbrand, obwohl ich von Natur aus, eine sehr helle Haut habe.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich sehe das ähnlich wie im Post vor mir bereits geschildert. Natürlich sollte man darauf achten, dass man keinen Sonnenbrand bekommt, denn ein Sonnenbrand kann im schlimmsten Fall irgendwann ein potenzieller Risikofaktor für Hautkrebs sein und dieses Risiko sollte man auch kennen. Wann ich diesen Sonnenbrand bekomme, hängt sehr stark von meinem Hauttypen ab. Allerdings finde ich diesbezüglich viel wichtige, wie lange man sich in der Sonne aufhält und nicht welchen Lichtschutzfaktor man benutzt.

Mein Freund ist beispielsweise auch sehr blass, so wie nahezu alle in seiner Familie und diesbezüglich benutzen auch alle einen sehr hohen Lichtschutzfaktor und halten sich damit stundenlang in der Sonne auf. Das Resultat ist, trotz nachcremen und extremen Lichtschutzfaktor, trotzdem ein Sonnenbrand und die Einstellung, dass am Ende ja doch nichts hilft bei einer so hellen Haut. Ich sehe das hingegen so, dass es eine bessere Lösung wäre die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen.

Beispielsweise verträgt eine sehr helle Haut bis zu circa 10 Minuten in der Sonne ohne, dass es zu einem Sonnenbrand führt. Nach diesen 10 Minuten sollte man in den Schatten gehen oder sich etwas schützendes darüber ziehen oder beispielsweise Hüte verwenden. Mit der Zeit kann man das steigern, da die Haut, auch wenn es bei hellhäutigeren Menschen länger dauert, natürlich ein wenig nachbräunt.

Meine Oma hatte als Kind auch eher eine helle Haut und im Alter eine sehr stark gebräunte und demnach einen höheren Melaninanteil. Dies lag in meinen Augen daran, dass sie eigentlich immer nur draußen gearbeitet hat und sich damals auch nur mit natürlichen Ölen vor der Sonne geschützt wurde. Als sie älter war hat sie kaum noch Sonnencreme benötigt, weil ihr Haut von Natur aus kaum zu einem Sonnenbrand neigte.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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