Werden den Kindern keine "Eselsbrücken" mehr beigebracht?

vom 11.12.2016, 12:15 Uhr

Gerade in der Rechtschreibung gibt es einige Eselsbrücken, die wir damals in der Schule auch gelehrt bekamen. Hier in diesem Thread "Seit" und "Seid" wird oft falsch geschrieben wurde mehrfach gesagt, dass keine Eselsbrücken beigebracht wurden. Ich bin eine Generation, wo es noch häufig gemacht wurde. Ich bin Mitte 50 und als ich in die Schule kam und bis zu meinem Abschluss hatte ich einige Eselsbrücken, die die Lehrer uns beigebracht haben im Kopf. Unter anderem eben auch Eselsbrücken, die heute nach der neuen Rechtschreibung nicht mehr gelten, wie "Trenne nie st, denn das tut ihm weh".

Auch " wer nämlich mit "h" schreibt ist dämlich" wurde uns gesagt und keiner wollte dämlich sein. Und in vielen Foren oder auch bei Facebook sieht man das Wort nämlich mit h in der Mitte, also nähmlich. Die Eselsbrücke für Lärche und Lerche wurde uns auch gesagt. Lärchen werden mit ä geschrieben, wenn es Bäume sind und in Bäume kommt auch das ä vor. Lerchen mit e sind Vögel.

Unendlich viele Eselsbrücken in allen Bereichen wurden uns gesagt und wir haben für jedes Fach auch ein kleines Heftchen mit Eselsbrücken gehabt. Kennt ihr auch noch Eselsbrücken auch in anderen Bereichen? Ich könnte hier so viele Eselsbrücken schreiben, dass es den Beitrag sprengen würde. Ich habe schon bei meinen Kindern festgestellt, dass die Eselsbrücken nicht mehr so beigebracht wurden und ich es meinen Kindern eher beigebracht habe. Besonders bei dem Satz "Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich" wurde ich von einem Lehrer ziemlich blöd angemacht, weil man Kindern nicht sagen darf, dass sie dämlich sind, wenn sie was falsch schreiben. Aber so haben sie es sich gemerkt.

Was haltet ihr von "Eselsbrücken"? Warum werden sie nicht mehr so in der Form gelehrt? Wäre es nicht einfacher, wenn man solche Eselsbrücken den Kindern näher bringt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich bin zwar erst Mitte 20 aber bei mir wurde noch sehr oft mit Eselsbrücken gearbeitet, gerade bei Rechtschreibung, beispielsweise "dass" und "das". Auch in Englisch helfen mir manche Eselsbrücken aus der Schule immer noch weiter. Selbst in der Uni gibt es einige Professoren, welche schon in den Vorlesungen einige Eselsbrücken nennen um den Studenten das lernen später zu erleichtern. Sicherlich ist es nicht für jedermann die richtige Option sich etwas zu merken, andere lernen sehr viel über Anschauung und Grafik, allerdings hilft es wahrscheinlich schon dem Großteil.

Tatsächlich habe ich aber einige Zeit im Kindergarten gearbeitet, wo vor allem die Aussprache ähnlicher Wörter bei manchen Kindern ein Problem war. Auch so etwas haben meine Eltern mit oft mit Eselsbrücken an Hand von verschiedenen Beispielen verdeutlicht. Dort war das absolut nicht der Fall. Es lag auch nicht an der Aussprache, sondern tatsächlich daran, dass die Kinder die Wörter verwechselten. Ich denke gerade in der jungen Kindheit sind solche Merkstützen sehr wichtig weil man es sich genau da für immer einprägt. Leider wird das anscheinend zunehmend vernachlässigt.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich kann nun nur aus meiner Kindheit sprechen und bei uns wurde schon auch mit Eselsbrücken gearbeitet und vor allem die Eselsbrücke für "nämlich" war dabei sehr beliebt und wurde immer wieder genannt, wenn das Wort von jemandem falsch geschrieben wurde. Aber es war nicht so eine Masse an Eselsbrücken, wie es bei dir gewesen ist. Ich finde Eselsbrücken aber auch durchaus hilfreich und finde es schon gut, wenn diese den Kindern auch beigebracht werden.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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