"Seit" und "Seid" wird oft falsch geschrieben

Immer wieder fällt mir auf, wenn ich in Foren lese und auch bei Facebook und sogar in Zeitschriften, dass manche Leute den Unterschied zwischen den Schreibweisen "seit" und "seid" einfach nicht kennen und einfach nicht nachdenken, wenn sie schreiben.

Schon in der Schule hat man uns "Eselsbrücken" beigebracht, dass man seid mit "d" schreibt, wenn man den Satz umschreiben kann und "sind" dafür einsetzen kann. Also zum Beispiel "Seid ihr alle da" könnte man sagen "Sind denn alle da". Und dann wurde uns auch gesagt, dass man "seit" mit "t" schreibt, wenn es mit der Zeit zu tun hat. "Seit Wochen" usw.

Warum verwechseln das so viele Menschen und warum machen sie sich beim Schreiben keine Gedanken? Verwechselt ihr das auch oft oder schreibt ihr einfach ohne nachzudenken und habt dann den Fehler ohne es zu bemerken? Leider weiß das Korrekturprogramm ja auch den Zusammenhang nicht und zeigt es in gewissen Sätzen nicht falsch an. Schreibt ihr denn nur nach diesem Programm und ändert ihr nur dass, was falsch angezeigt wird?

Dass der Fehler häufig begangen wird, ist nicht zu leugnen. Es wird auch, gerade bei Facebook und ähnlichem, immer wieder gerne darauf hingewiesen. Das finde ich dann aber schon ziemlich lächerlich, wenn man meint, einen Diskussionsteilnehmer nicht ernst nehmen zu müssen, weil er einen Buchstaben falsch hat - oder auch mehrere Rechtschreibfehler.

Den meisten ist es schlichtweg egal, ob ihre Beiträge fehlerfrei sind. Es kommt auf den Inhalt an. Meiner Meinung nach verschwindet der Inhalt allerdings unter zu vielen Fehlern. Wenn man den Text kaum versteht oder sich der Sinn aufgrund eines fehlenden Kommas sogar verändert, leidet der Inhalt nun mal erheblich.

Ich muss zugeben, dass ich auch immer mehr Probleme habe, seit ich so viele fehlerhafte Texte lese. Ohne Foren und Facebook liest man ja eigentlich nur ordentliche Texte, die auf Fehler überprüft wurden, bevor es zur Veröffentlichung kam. Aber wenn man nun auf Facebook jeden Tag etliche Varianten eines Wortes liest, kann man schon echt durcheinanderkommen. Obwohl ich früher einfach nach Gefühl zu 99% alles richtig gemacht habe. Mit "seit" und "seid" hatte ich früher nie Probleme.

Sehr lustig war, dass die Satirezeitschrift "Der Postillon" einen Artikel veröffentlicht hat, nach dem beschlossen wurde, das Wörtchen "seidt" einzuführen, um diese Probleme zu umgehen. Ab dem nächsten Schuljahr würde das so gelehrt werden. Irgendein öffentlich-rechtlicher Sender hatte das ernst genommen und in einer Sendung über den Verfall oder die Veränderungen der deutschen Sprache als Beispiel genannt.

Ich nehme mal an, dass dir das vor allem bei mir hier im Forum aufgefallen ist. In der Schule haben wir so nicht erklärt bekommen, wann man seit oder seid genau einbringt und verwendet. Ich habe auch mal im Internet geschaut und versucht mir zu merken, wann man welche Schreibweise verwendet. Aber ich vergesse es doch immer wieder.

Allerdings finde deinen Tipp sehr hilfreich, dass man seid einfach durch sind im Satz austauscht und so feststellen kann, wie es eben geschrieben wird. Ich hoffe das ich mir diese kleine Eselsbrücke für die Zukunft merken kann.

Ich muss sagen, dass ich es eigentlich schon beherrsche, wann man seit und wann man seid schreibt, aber so eine Eselsbrücke haben wir in der Schule auch nicht beigebracht bekommen. Ich muss zugeben, dass ich in dem Fall auch immer darüber nachdenken muss, wann ich es wie schreiben muss, wenn ich einen Satz schreibe. Ich weiß gar nicht, warum mir das verhältnismäßig schwer fällt. Vielleicht fällt es mir dank deiner Eselsbrücken von nun an auch leichter.