Ist Muskelaufbau bei Frauen untypisch?

Ich mache seit 2 Jahren Sport im Fitnessstudio. Ich hatte begonnen mit Zirkeltraining aber mittlerweile mache ich als Frau Muskelaufbau. Ich finde es genial wie man von mal zu mal seine Kraft steigern kann.

Für mich ein super Ausgleich zum Alltag. Ich möchte nie Aussehen wie ein Bodybuilder, aber einen schönen definierten, sportlichen Körper, darauf möchte ich hinaus. Habe mir sagen lassen das Muskelaufbau bei Frauen untypisch sei, aber warum?

In meinem Fitnessstudio ist es eigentlich normal, dass man einen Trainingsplan hat, der Ausdauertraining und Krafttraining beinhaltet. Das gilt sowohl für Frauen als auch für Männer. Das finde ich auch logisch, denn für Ausdauersportarten braucht man ja Muskeln, die die Gelenke und Bänder stützen.

In anderen Fitnessstudio, in denen weniger persönliche Betreuung herrscht, habe ich aber tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass man bei den Geräten deutlich mehr Männer als Frauen sieht. Und ich höre von Männern auch öfters, dass der optische Aspekt beim Krafttraining im Vordergrund steht. Die trainieren dann ihre Bauchmuskeln, weil sie vom Sixpack träumen, währen ich die Vorteile eher darin sehe, dass ich bei bestimmten Übungen im Intervall Training länger durchhalten werde.

Das Idealbild von der extrem dünnen weiblichen Figur verschiebt sich ja langsam in Richtung einer sportlichen Figur, bei der man ruhig auch ein paar definierte Muskeln sehen darf. Aber wahrscheinlich gibt es immer noch genug Frauen, die bei Krafttraining an weibliche Bodybuilderinnen mit ziemlich männlicher Figur denken und Angst haben, dass das bei ihnen dazu führen könnte, dass sie keine weit auseinander klaffenden Streichholzbeinchen mehr haben.

Ja, Muskelaufbau bei Frauen ist sehr untypisch. Frauen und Männer unterscheiden sich erheblich, was den Körperbau und die Zusammensetzung des Körpers betrifft. Frauen haben mehr Körperfett und weniger Muskeln. Das mit dem Körperfett ist jetzt nichts Negatives, denn es befindet sich ja meistens an den richtigen Stellen. Manche sagen sogar, dass Muskeln ein sekundäres Geschlechtsmerkmal für Männer sind.

Bezüglich deiner Frage woran das liegt: Muskelaufbau wird in erster Linie durch Androgene indiziert. Das sind männliche Geschlechtshormone. Zum Beispiel Testosteron. Doping, also Anabolika, beutetet im Wesentlichen, dass man dem Körper künstliche Hormone zuführt, die dem Testosteron ähneln. Also je mehr Testosteron, desto größer die Muskeln. Es spielen auch andere Faktoren eine Rolle, aber im Grunde hat diese Formel ihre Berechtigung. Auch Frauen haben Testosteron im Körper, aber wesentlich weniger als Männer. Männer haben im Übrigen auch Östrogene, also weibliche Geschlechtshormone, im Körper. Aber wiederum wesentlich weniger als Frauen. Das Testosteron ist also der wesentliche Faktor, warum Männer wesentlich größere Muskeln haben als Frauen.

Aus diesem Grunde braucht eine Frau im Normalfall keine Angst zu haben, dass sie riesige Muskeln bekommt. Selbst dann nicht, wenn sie sehr hart trainiert. Ich höre im Studio immer wieder wie Frauen sagen, dass sie Angst haben zu viele Muskeln zu bekommen, wenn sie anfangen zu trainieren. Diese Angst ist vollkommen unbegründet, denn es ist Frauen im Normalfall schlichtweg gar nicht möglich große Muskeln auszubauen. Es gibt ganz wenige Ausnahmen, aber da liegt dann schon eher etwas Pathologisches vor.

Und jene Frauen, die auf der Bodybuilding Bühne stehen und aussehen wie Männer? Lasst euch von diesen Frauen bloß nicht erzählen, dass sie hart trainieren und eine besondere Diät einhalten. Das tun sie sicherlich auch, aber sie nehmen ausnahmslos Anabolika, also Testosteron ein. Ich bin seit über 30 Jahren im Bodybuilding Geschäft. Ich weiß es genau. Sie dopen alle. Es ist wirklich nicht möglich als Frau eine derartige Muskelmasse ohne Doping aufzubauen.