Brautkleid nur zur Trauung anziehen - zur Feier umziehen

Wir waren neulich auf einer Hochzeit eingeladen. Das Brautpaar war schon etwas älter und es war für beide die zweite Hochzeit, was eigentlich ja nichts mit dem Thema zu tun hat. Jedenfalls hat die Braut am Standesamt ein sehr schönes Kleid angehabt. Es war mit Gold besetzt und passte sehr gut zu ihr. Es sah zwar nicht unbequem aus, war aber so lang, dass es hinten über den Boden schliff. Das war aber für das Kleid Absicht. Denn es war so geschnitten.

Bei der Feier wunderten sich einige, dass die Braut auf einmal ein anderes Kleid anhatte. Sie hat sich extra ein zweites Kleid gekauft, damit sie es auf der Feier bequemer hat und nicht über das Kleid stolperte. Es war auch ein bodenlanges Kleid aber eben nicht ganz so lang und hatte eine dunklere Farbe.

Würdet ihr auch zur Feier ein anderes Kleid tragen als zur Trauung selber? Oder würdet ihr euch gleich ein Kleid kaufen, welches ihr zur Trauung und zur Feier anziehen könnt. Das Kleid zur Trauung hat der Braut so gut gefallen, dass sie es unheimlich gerne haben wollte. Es war auch wunderschön. Aber dennoch muss ich zugeben, dass ich wohl zu geizig für ein zweites Kleid gewesen wäre.

Ich habe nur ein Kleid zur Trauung und zur Feier. Mein Kleid ist nicht besonders unbequem und so kann ich auch gut damit tanzen und mich auch gut darin bewegen. Ich finde das auch irgendwie Verschwendung, da man das Kleid ja eh nur an diesem Tag trägt und dann 2 Kleider gekauft hat, was ja auch nicht gerade günstig ist.

Ich hatte auch ein Brautkleid, habe aber für die Feier dann einen kurzen Rock und ein schickes Oberteil angezogen. Es hätte mich einfach genervt, wenn ich den ganzen Abend lang mit dem ewig langen Brautkleid durch die Gegend gestampft wäre und alles um mich herum umgeworfen.

Eine Freundin von mir hat es genauso gemacht, weil ihr Kleid auch ziemlich breit war. Sie hat dann auch einen Rock und ein schönes Oberteil angezogen.

Ich sehe das genauso wie Ramones. Wenn man das Geld dazu hat kann man sich theoretisch zig Brautkleider kaufen und sein Outfit alle 2 Stunden wechseln. Ich betrachte es jedoch als Verschwendung bei der nicht nur viel Geld sondern auch viel Zeit drauf geht. Schließlich muss das passende Outfit erst einmal gefunden werden was schon Zeit in Anspruch nehmen kann.

Ich bin da eher praktisch veranlagt und kann nicht verstehrn wie man sich für ein Kleid entscheiden kann, das nur hübsch aussieht aber total unbequem und unangenehm zu tragen ist. Wenn man das Kleid mit Verstand aussucht und nicht nur nach der Optik braucht man nicht zig Kleider für einen Abend.

Bei uns fanden Hochzeit und Feier an zwei verschiedenen Tagen statt. So habe ich dann auch zur Hochzeit ein Brautkleid getragen und zur Feier ein Cocktailkleid. Ich fand es schade, dass ich das Brautkleid nicht noch einmal angezogen habe. Aber nach der Trauung hat die Reinigung über 100 Euro gekostet und das war ich einfach nicht bereit noch einmal zu bezahlen. Außerdem war es eine lange Feier und da wäre es mir sicherlich auch irgendwann unbequem geworden.

Für das Cocktailkleid habe ich viele Komplimente bekommen. Und würde es auch durchaus wieder so machen. So war ich schick aber hatte es auch bequem. Ich finde es schon in Ordnung, wenn Bräute sich im Laufe der Feier dann umziehen. Das sehe ich häufiger. Manche Brautkleider kann man auch so verändern, dass sie dann ein kurzes Kleid sind. Das finde ich auch recht praktisch. Und man muss ja kein Vermögen für ein zweites Kleid zum wechseln ausgeben.

Warum ist es Verschwendung wenn man sich ein zweites Kleid kauft? Immerhin wird man das zweite Outfit auch so wählen, dass man es hinterher auch zu anderen Anlässen tragen kann und es ist sicherlich nicht nur für die Feier an sich bestimmt. Verschwendung ist nur ein typisches Brautkleid, was nur an einem Tag getragen wird und danach im Schrank hängt und keinen Nutzen mehr hat, außer, dass es vielleicht mal angeschaut und abgestaubt wird.

Diesen Fummeln kann ich übriges nichts abgewinnen und ich kann das schon verstehen, dass man keine Lust hat im Anschluss die Meterlange Schleppe den ganzen Tag hinter sich herzu ziehen und das man dann doch lieber etwas anzieht was Alltagstauglicher ist und bequemer. Aber es muss auch kein Fummel für über tausend Euro sein, wenn man diese vorher schon in sein Brautkleid verschwendet hat, welches eben nur an diesem einen Tag überhaupt getragen werden kann.

Meine Schwägerin hatte auch zwei Kleider. Ein kurzes was auch beim Standesamt getragen wurde, ein klassisches weißes für die freie Trauung und nach der freien Trauung wurde auch das Kleid vom Standesamt wieder angezogen. Denn sie hatte ebenfalls keine Lust auf das Monsterding, mit langer Schleppe und Schleier den ganzen Tag und das zweite Kleid war ganz normal aus dem H&M für wenige Euros gekauft, sah aber dennoch schick und schlicht aus. Im Anschluss wurde es auch zu anderen Anlässen häufiger getragen und somit kann man da nicht von Verschwendung reden. Das Brautkleid ist eher eine Verschwendung gewesen, mehrere tausend Euros die seither nur im Schrank hängen und die Milben sich darin breit machen.