Wie viel Kontakt zum Vermieter erwünscht?
Ich lebe in einem ziemlich ruhigen Haus. Die Vermieterin wohnt weiter weg und wir sehen sie eigentlich gar nicht. Meiner Vermieterin gehören mehrere Häuser hier in der Nachbarschaft und sie hat einen Hausverwalter eingesetzt, der sich darum kümmert und sich bei ihr meldet, wenn etwas ist. Wenn also Reparaturen zu machen sind oder es andere Probleme gibt, habe ich eher mit dem Hausverwalter zu tun als mit der Vermieterin. Die ist mehr oder weniger unsichtbar und scheint nur auf dem Papier zu existieren, wenn man nicht gerade eine Wohnung besichtigen oder mieten möchte.
Eine Freundin von mir hat aber leider Pech, was den Vermieter angeht. Ich weiß gar nicht, ob der Vermieter bei ihr im Mehrparteienhaus wohnt oder woanders, auf jeden Fall ist es aber so, dass er wohl ständig bei ihr anrufen würde. Sie meinte, er würde tagtäglich bei ihr anrufen und wäre sehr mitteilungsbedürftig, was ihr natürlich ziemlich auf den Keks geht. Sie hat auch zwei kleine Kinder im Haus, um die sie sich kümmern möchte. Da hat sie keine Zeit und auch keine Lust, ständig vom Vermieter genervt zu werden. Sie ist schon auf Wohnungssuche mit ihrem Mann aber solange noch nichts festes gefunden ist, traut sie sich auch nicht, den Vermieter in die Schranken zu weisen. Wie viel Kontakt ist von eurer Seite zum Vermieter erwünscht? Würdet ihr den Vermieter zurechtweisen, wenn er wegen Nichtigkeiten ständig anrufen würde?
Ja ich würde ihm sagen das es mir zu viel ist. Wir haben ein Haus und über uns haben wir nun eine Ferienwohnung. Zuvor haben wir diese vermietet. Klar haben wir uns mal kurz mit den Mietern unterhalten wenn man sich halt mal sieht aber ich wäre nie auf die Idee gekommen die jeden Tag zu kontaktieren. Wenn wir mal was zu besprechen hatten haben wir kurz Bescheid gegeben oder anders herum. Jeder hat sein Privat leben und dieses sollte man auch respektieren.
Meine Tante hat früher auch vermietet und fand das wichtig einen engen Kontakt zu den Leuten zu haben. Also am Wochenende zusammen grillen oder Aktivitäten zusammen zu machen und wundert sich dann das es nach kurzer Zeit mal Krach gibt und die Leute nach nicht einmal einem Jahr wieder ausgezogen sind.
Meine Tante hat früher auch vermietet und fand das wichtig einen engen Kontakt zu den Leuten zu haben. Also am Wochenende zusammen grillen oder Aktivitäten zusammen zu machen und wundert sich dann das es nach kurzer Zeit mal Krach gibt und die Leute nach nicht einmal einem Jahr wieder ausgezogen sind.
Aber was ist denn so schlimm daran, wenn sie mit den Leuten mal grillen wollte? Was ist denn an diesem Wunsch so verwerflich? Wenn man eine Wohnung bei einer privaten Vermieterin mietet, dann ist das doch gar nicht so seltsam, dass die Vermieterin da auch Kontakt haben möchte. Wenn man das partout nicht will, soll man halt zu einer Wohnungsgenossenschaft gehen, wo man ein anonymer Mieter von tausenden anderen ist. Ich finde es total schade, dass es so abgeblockt wird, wenn man als Vermieter eine freundschaftliche Beziehung zu den Mietern haben möchte.
Das erinnert mich an die beiden, denen ich eine Garage vermietet habe und wo ich auch erst dachte, man könnte sich anfreunden, vor allem weil die mir das auch suggeriert haben und mir versprochen hatten, sie würden meine Autos reparieren. Das haben die nie gemacht und mehr als das Nötigste kommunizieren die auch nicht mehr mit mir. Das finde ich total enttäuschend. Dann darf man am Anfang nicht einen auf Freundschaft machen, nur damit man die Garage bekommt, das ist gemein sowas. Wenn ich einen anderen Mieter hätte, der genauso viel zahlt, dann hätte ich die wieder rausgeschmissen.
Zitronengras, von ab und an Kontakt ist ja nicht die Rede. Das ist ganz nett, aber wenn man wöchentlich einen festen Termin vorgesetzt bekommt wann man mit seinem Vermieter zu grillen hat und sonstiges, dann ist das einfach nur noch nervig. Jeder will mal seine Ruhe und braucht nicht dauerhaft Vermieter, Freunde und andere Dinge die einem auferlegt werden.
Zudem es auch ein Problem ist, wenn ein Vermieter ein Nein nicht akzeptiert und immer weiter macht oder gar keine Absage zulässt. Auf den Trichter muss man auch mal kommen, ich habe nicht Lust jeden Samstag mit meinem Vermieter "nett" zu grillen um soziale Kontakte zu pflegen, denn da habe ich durchaus auch andere und meinen freien Samstag lasse ich mir auch von niemanden diktieren was ich da zu machen habe.
Kontakt ist nett, aber eben nicht übertreiben. Ich vermiete ebenfalls und bin dort mehr oder weniger nur die Stimme am Telefon wenn es ein Problem gibt oder auch etwas ansteht über das ich meine Mieter informiere. Dass ich mich nun hinstelle und jeden Samstag ein Grillen veranstalte und alle zusammen zwinge käme mir nicht in den Sinn. Ebenfalls nicht, dass ich täglich anrufe und frage ob noch alles in Ordnung ist. Gibt es einen Mangel, dann meldet sich der Mieter bei mir und z.B. wenn Mietertreffen stattfinden oder auch an der Wohnung etwas geändert werden soll, dann mache ich einen Gesprächstermin aus um das zu besprechen.
Ansonsten halte ich mich im Hintergrund. Wenn was ist, dann kann man mich erreichen und ich melde mich zurück, aber ich muss den Leuten nicht lästig fallen und ihr Leben bestimmen. Würden sie so viel auf meinen Kontakt legen, dann würden sie auch anrufen zum plauschen aber da das nicht der Fall ist, gehe ich mal davon aus, dass das in beidseitigem Interesse auf diese Weise gehandhabt wird.
Was dabei heraus kommt wenn man aufdringlich wird, hast du ja selbst erlebt Zitronengras. Für mich ist das Vermieten eine Geschäftsangelegenheit und ich trenne mein Privatleben von meinem Geschäftsleben. So bringe ich meine Freunde nicht mit auf Arbeit, aber ich bringe meine Arbeit auch nicht mit nach Hause oder feiere außerhalb des offiziellen Rahmens mit ihnen und schon gar nicht aus Zwang, wie man es von so mancher betrieblichen Weihnachtsfeier kennt.
Ich möchte zu meiner Vermieterin möglichst wenig Kontakt haben, da ich sie als über Gebühr neugierige Tratschtante kennengelernt habe, die sich ihr langweiliges Hausfrauendasein dadurch versüßt, dass sie sich in anderer Leute Privatleben einmischt. Glücklicherweise kann ich Leute ganz gut vergraulen, indem ich mich betont uninteressant gebe, sodass sie ihren Redebedarf automatisch woanders decken.
Natürlich gibt es auch nette und normale Vermieter, und natürlich ist nichts "Schlimmes" daran, wenn man sich einmal im Halbjahr zum Grillen oder Kaffeetrinken trifft. Aber wenn man aus welchen Gründen auch immer keine Lust auf eine enge Freundschaft zum Besitzer der Wohnung hat, aber natürlich keine Wellen machen möchte, da Letzterer am längeren Hebel sitzt, kann es schon ziemlich lästig werden.
Ich habe auch den Eindruck, dass manche Leute über die Vermietung einer Wohnung quasi versuchen, sich Sozialkontakte oder Freundschaften zu erkaufen und glauben, der Mieter oder die Mieterin schulde ihnen weiß Gott was, weil sie ihr erlauben, in der "eigenen Wohnung" zu übernachten. Ich bin absolut der Meinung, dass man dem Vermieter außer der Miete nichts schuldig ist, und dass es sich um eine rein geschäftliche Beziehung handelt. Aber da ich schon etliche Erfahrungen gemacht und Storys gehört habe, in denen der Vermieter entweder in allen Ecken geschnüffelt hat oder geglaubt hat, sich einen Familienersatz zu erkaufen, bin ich in dieser Hinsicht sehr vorsichtig geworden.
Generell möchte ich auch lieber meine Ruhe haben und nur Kontakt zum Vermieter haben, wenn es denn nötig ist. Ich habe mal neben meinem Vermieter gewohnt und da habe ich ihn natürlich oft gesehen. Er hat sich auch dauernd wegen irgendwelcher Kleinigkeiten beschwert, was schon irgendwann nervte. Und er rief teils schon um 7 Uhr morgens an.
Irgendwann habe ich es dann so gemacht, dass ich da gar nicht ans Telefon gegangen bin. Ich fand das einfach unverschämt. Als es dort dann auch noch durch eine Religionsgemeinschaft in den Räumen über mir lauter wurde und es einfach nur noch nervte, war ich auch froh als ich ausziehen konnte. Ich fand es dann einfach nicht mehr gemütlich und heimelig in meiner Wohnung.
Ich würde wohl dem Vermieter auch sagen, dass es mir zu viel ist, wenn er mich ständig anrufen würde. Oder die Anrufe eben ignorieren. Aber in den meisten Fällen ist es ja auch eher so, dass man nur Kontakt hat, wenn eben irgendwas ansteht.
Zitronengras, von ab und an Kontakt ist ja nicht die Rede. Das ist ganz nett, aber wenn man wöchentlich einen festen Termin vorgesetzt bekommt wann man mit seinem Vermieter zu grillen hat und sonstiges, dann ist das einfach nur noch nervig. Jeder will mal seine Ruhe und braucht nicht dauerhaft Vermieter, Freunde und andere Dinge die einem auferlegt werden.
Aber anstatt den Mann nun als nervige, alte, männliche Variante einer Tratschtante hinzustellen, könnte man ja auch mal überlegen, warum er das macht. Vielleicht hat er keine Frau mehr und ist eben alleine. Vielleicht hat er sonst nicht viel Kontakt zu Leuten und denkt eben, dass er die Mieterin anrufen kann.
Zudem es auch ein Problem ist, wenn ein Vermieter ein Nein nicht akzeptiert und immer weiter macht oder gar keine Absage zulässt. Auf den Trichter muss man auch mal kommen, ich habe nicht Lust jeden Samstag mit meinem Vermieter "nett" zu grillen um soziale Kontakte zu pflegen, denn da habe ich durchaus auch andere und meinen freien Samstag lasse ich mir auch von niemanden diktieren was ich da zu machen habe.
In dem Beispiel, in dem das Grillen erwähnt wurde, liest sich das aber eher so, als wäre es freiwillig. Ich kenne auch Hausgemeinschaften, wo die Mieter miteinander regelmäßig grillen oder jedes Wochenende grillen. Also komplett ungewöhnlich ist es nicht. Aber ich denke, da wird niemand zur Beteiligung gezwungen, sondern es ist nur ein Angebot.
Was dabei heraus kommt wenn man aufdringlich wird, hast du ja selbst erlebt Zitronengras. Für mich ist das Vermieten eine Geschäftsangelegenheit und ich trenne mein Privatleben von meinem Geschäftsleben.
Ich fand mich aber nicht zu aufdringlich. Ich habe den zweimal angerufen, eine SMS geschrieben und ansonsten manchmal auf Facebook und als der nicht mehr auf Facebook geantwortet hat, habe ich es sofort gelassen und nicht mehr nachgehakt. Das finde ich wirklich nicht aufdringlich. Und ich frage mich, wie man denn überhaupt Kontakte knüpfen soll, wenn es nun schon falsch ist, jemanden anzurufen.
Ganz ehrlich, wenn die mir versprechen, sie würden meine Autos reparieren, dann gehe ich davon aus, dass die auch Kontakt zu mir wollen und wenn die meinen, da kann sich ja auch eine Freundschaft entwickeln, dann gehe ich davon aus, dass das auch ernst gemeint ist. Wenn man das nicht will, dann soll man nicht solche Sachen sagen.
So bringe ich meine Freunde nicht mit auf Arbeit, aber ich bringe meine Arbeit auch nicht mit nach Hause oder feiere außerhalb des offiziellen Rahmens mit ihnen und schon gar nicht aus Zwang, wie man es von so mancher betrieblichen Weihnachtsfeier kennt.
Ich freue mich eigentlich immer auf die Weihnachtsfeiern und finde das schön. Eigentlich wäre es mir lieber, wenn es noch mehr solche Veranstaltungen gäbe, weil man da mal so richtig in Kontakt mit den Kollegen kommt. Wie soll man denn sonst Kontakte entwickeln? Wenn man Mieter nicht anrufen darf, außer man hat was Dringendes, wenn Einladungen zum Grillen auch nicht erwünscht sind - wie hier in Bezug auf das oben genannte Beispiel geschrieben - wo sollen dann überhaupt Kontakte zu anderen herkommen?
Wie soll man dann überhaupt Freundschaften knüpfen, wenn das alles schon zu viel oder als bedrängend oder aufdringlich empfunden wird? Darf man sich da überhaupt noch trauen, jemanden anzusprechen oder ist das auch falsch? Ich habe ja Verständnis dafür, dass man nicht früh anruft und nicht jeden Tag. Aber wenn es schon falsch ist, jemanden zweimal anzurufen oder auf Facebook eine Nachricht zu schicken, dann weiß ich auch nicht mehr, wo eventuelle Freundschaften überhaupt herkommen sollen.
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