An Feiertagen besonders belastend, keinen Partner zu haben?

vom 28.11.2016, 23:55 Uhr

Die Weihnachtszeit rückt ja immer näher, wobei ich mich darauf freue, die Zeit mit meinem Freund gemeinsam erleben zu können. Die meisten Leute, die ich kenne, freuen sich schon darauf, nicht so aber eine Bekannte von mir. Sie meinte, dass es ihr schon vor Weihnachten grauen würde. Sie hat keinen Partner, wobei sie das wohl an Feiertagen am meisten zu spüren bekommt.

Ich habe schon oft davon gehört, dass viele Singles Feiertage als belastend empfinden, da sie keinen Partner haben. Ich kann das nur teilweise nachvollziehen. Gerade solche Tage wie Weihnachten oder Geburtstage verbringt man doch auch mit der Familie, so dass der Partner da auch nicht unbedingt im Vordergrund steht.

Findet ihr Feiertage als Single besonders belastend? Immerhin werden ja die meisten, die in einer Beziehung sind, solche Tage wie Weihnachten ja nicht allein mit dem Partner zu zweit verbringen, so dass es einem doch gerade da in der Masse nicht so bewusst sein sollte, Single zu sein.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das mit der Familie kann ja durchaus schon das Problem sein. Wenn man sich nicht sooft sieht, dann kommt irgendwann die Frage nach dem Partner und wenn man dann immer wieder sagen muss das man keinen hat, dürfte das wohl eher unangenehm sein. Außerdem sieht man gerade bei solchen Feiertagen viele Menschen, die kuschelnd aneinanderhängen und einen auf verliebt machen, was die eigene Situation deutlicher macht. Ich kann mir schon vorstellen, dass man es nicht immer leicht hat als Single an solchen Tagen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Es kommt immer darauf an, wie sehr man sich von den Medien oder von irgendwelchen Klischeevorstellungen beeinflussen und sich quasi einreden lässt, dass man in der Weihnachtszeit als Single einsam zu sein hat. Ich möchte auch festhalten, dass viele Leute Weihnachten nicht zwangsläufig mit ihrer Ursprungsfamilie begehen, da diese entweder schon zu stark geschrumpft ist, zu weit weg lebt, weil Mama und Papa ihren Ruhesitz auf Lanzarote haben und sich schon lange nicht mehr um ihren Nachwuchs scheren oder weil man sich aus den unterschiedlichsten Gründen zerstritten hat.

Daher bin ich auch der Meinung, dass es sich bei den glücklich unter dem Baum singenden Großfamilien um ein ebenso unrealistisches Klischee handelt wie bei dem weinenden Single in der Ein-Zimmer-Wohnung an Heiligabend. Nur weil Weihnachten ist, kann die werte Familie schließlich auch nerven und sich streiten und einem das Leben schwer machen, sodass sich sicher viele Familienväter und -mütter spätestens am zweiten Feiertag nach einer Scheidung sehnen.

Und ich finde auch, dass der Familienstand so belastend ist, wie man ihn sich macht. Man kann sich selber bemitleiden, oder auch nicht. Es gäbe sogar die Möglichkeit, den ganzen Weihnachts-Klimbim stark zu reduzieren oder gar nicht mehr mitzuspielen, wenn es einen sowieso nur deprimiert, aber aus irgendwelchen Gründen sitzt dann doch wieder die ganze Familie stocksauer und zu Tode genervt unter der Nordmann-Tanne.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich bin zur Zeit wieder Single und ganz ehrlich, einen Partner vermisse ich an diesen Tagen nicht, genauso wenig wie an den anderen Tagen. Für mich sind die Feiertage nichts weiter als ganz gewöhnliche andere Tage auch und es spielt für mich keine Rolle, ob nun Weihnachten ist, Ostern oder sonstiger Feiertag. Mein Tagesauflauf ist festgelegt, ich komme damit gut zurecht und warum sollte ich dann einen Partner vermissen?

Auch vorher war ich schon an Feiertagen alleine und habe keinen Partner vermisst, sondern die freie Zeit einfach für mich selbst genutzt. Niemand der einem vorschreibt was man zu machen hat, keine Verwandtschaft vom Partner abklappern wenn man keine Lust darauf hat und auch ansonsten empfinde ich es als durchaus angenehm, wenn man alleine bestimmen kann wie der Hase zu laufen hat und sich dabei nicht nach einem Partner richten muss.

Weihnachten mit meiner Familie als Kind war fürchterlich. Das ganze künstliche lieb haben Getue ging mir dermaßen auf die Eier, denn für die Außenwelt wurde auf heile Familie gespielt und dennoch wurde auch an den Feiertagen zugeschlagen wenn etwas nicht gelaufen ist wie es sich mein Vater vorgestellt hat. Das Besuchen von Verwandten war eine lästige Pflicht, hatte nichts mit Spaß zu tun und Lust hatte ich dazu auch keine. Warum sollte ich mir also wieder solche Pflichtveranstaltungen ins Haus holen wenn ich denen noch nie etwas abgewinnen konnte es aber dann wieder von mir erwartet und verlangt wird?

Ich bin nicht unglücklich wie es ist und wenn es nach mir alleine ging, dann würde ich auch auf den ganzen Weihnachtskram verzichten und mir keinen Baum, keinen Fensterschmuck und sonstiges hier aufhängen. Aber ich mache das alleine für meinen Sohn, der sich immer daran erfreut wenn die Rentiere und Schneemänner am Fenster kleben, es kaum erwarten kann seine Kugel an den Baum zu hängen und das Licht am Baum anzuschalten und sich auch auf die Geschenke freut.

Soviel Überwindung bringe ich dann schon zusammen, aber er ist auch ein kleines Kind, glaubt an den Weihnachtsmann und freut sich auf diese Zeit. Nur weil meine Kindheit beschissen war und mir Weihnachten gewaltig gegen den Strich ging in dieser Hinsicht muss es das für ihn nicht auch werden und ich seine kindlichen Vorstellungen versauen weil ich dabei nicht mitmache möchte. Für einen erwachsenen Menschen ein solches Schauspiel jedenfalls nicht veranstalten.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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