Tischtennisverbände - wenn Spaß zur Pflicht wird

Ich weiß, ich weiß, mein Unmut ist gerade ziemlich groß und ich kann verstehen, dass meine aktuelle Sicht der Dinge nicht ganz objektiv sein mag. Aber dennoch gibt es meiner Meinung nach triftige Gründe für meine aktuellen Beschwerden und Bedenken, die ich nicht erst seit den Vorfällen gestern habe. Es geht um die generelle Teilnahmepflicht bei höheren Veranstaltungen. So gibt es im Grunde genommen zwei Events, die bei uns auf Bundeslandebene ausgespielt werden. Das eine ist eben eine Rangliste und das andere ein Wochenende, bei dem so ein Vergleich der Regionen ausgetragen wird. Für das eine Event habe ich mich qualifiziert, für das Andere wurde ich nominiert. Weil ich nichts Wirkliches vor hatte und auch in der Schule noch nicht viel los ist, habe ich zugesagt.

Aber hätte ich dies nicht getan, dann wäre der Teufel los gewesen, so konnte ich das vom Verband hören. So hätte ich mit hohen Geldstrafen oder auch langfristigen Sperren von mindestens einem halben Jahr rechnen müssen, und das im Jugendbereich, und wenn ich eben kein ärztliches Attest habe. Da frage ich mich persönlich doch einfach nur, geht´s noch? Man kann doch jungen Leuten, die einfach nur Spaß am Tischtennis haben, aber eventuell auch noch ein Leben neben dem Tischtennis haben, nicht vorschreiben, dass sie bei solchen Events unbedingt mitmachen, oder?

Schließlich muss man ja auch noch selbst dort hin fahren, das waren in beiden Fällen über hundert Kilometer. Was da für Kosten auch noch mit dabei sind, das will aber wiederum auch wieder keiner wissen. Und wenn ich jetzt zum Beispiel ein Fußballspiel habe, welches mir viel wichtiger ist oder wenn ich einfach viel für die nächste Woche zu tun habe oder wenn jemand Wichtiges Geburtstag hat, dann muss ich die Sperre oder die Geldstrafe auf mich nehmen, oder ich habe ein ärztliches Attest, aber das bekomme ich ja auch nicht einfach so.

Was haltet ihr von diesen Regelungen? Bei Erwachsenen würde ich das auch nicht wirklich begrüßen, aber bei Jugendlichen und Schülern? Denn das Ganze wird ja auch bei 8 oder 9-Jährigen nicht anders gehandhabt, wer qualifiziert ist oder nominiert, der muss kommen, Schluss und Basta. Wie kann man solche Regelungen überhaupt festlegen? Oder findet ihr das ganz normal und berechtigt?

Ich verstehe ja, warum es derartige Regelungen gibt, aber auch ich kann ihnen nicht viel Gutes abgewinnen. Ein derartiges Prozedere ist mir aus der Schulzeit bekannt, in der es bei machen Wettbewerben genauso ablief. Im Grunde war man stets der Gnade des Lehrers ausgeliefert, die sich oft gnädigerweise dazu herabließen, die Wünsche eines Schülers in derartige Entscheidungen mit einfließen zu lassen. Dennoch gab es viele Leher, die nach einer Nominierung kein Pardon kannten, was ich sehr schade finde, da ja immer auch der Spaß bei solchen Wettkämpfen im Vordergrund stehen sollte.