Ab 50+ ist es schwer ein/e Partner/in zu finden
Ich gehöre auch zu der Generation 50+ und mein Bekanntenkreis ist dann auch so ungefähr in dem Alter. Einige meiner Bekannten und auch von meinen Freunden sind durch Tod des Partners wieder alleine oder durch Trennung und suchen nun auch einen Partner. Gerade ab 50+ ist es sehr schwer wieder ein Partner zu finden. Das zumindest sagen sehr viele meiner Bekannten. Egal ob Männlein oder Weiblein, es ist einfach schwerer als in jungen Jahren.
Ich denke, dass es daran liegt, dass man irgendwie größere Ansprüche an einen Partner stellt. Weiterhin kann ich mir vorstellen, dass einem die Vergangenheit des potentiellen Partner, die er ja auf jeden Fall in diesem Alter hat, nicht so zusagt. Auch kann ich mir vorstellen, dass man durch schlechte Erfahrung oder durch Vergleiche zu dem geliebten und verstorbenen Partner einfach Schwierigkeiten hat sich zu öffnen.
Welche Gründe fallen euch ein, warum man es ab 50 wirklich schwerer hat einen Partner zu finden oder denkt ihr, dass es gar nicht so ist? Habt ihr vielleicht andere Erfahrung gemacht? Was mir wohl aufgefallen ist, dass Frauen ab 50 auch gerne jüngere Partner haben würden und auch Männer ab 50 sich sehr viel jüngeren Partnerinnen widmen und deswegen es auch schwer ist, dass sie wirklich ernst zu nehmende Partner finden. Oft geht es auf eine kurze Affäre hin.
Ich würde eher sagen, dass die Partnersuche mit steigendem Alter immer schwieriger wird. Man hat einfach mehr Erfahrungen gesammelt und weiß eher was man will und was nicht. Ich glaube das macht einen weniger kompromissbereit, gerade wenn man festgestellt hat, dass man auch ohne Partner klar kommen kann. Ich denke das reduziert das Angebot insofern, dass man halt auch jemand finden muss, der ähnlich denkt.
Ich höre das gerade vielfach auch von älteren Frauen aus dem Bekanntenkreis meiner Eltern, die vielleicht gern einen Partner für gemeinsame Unternehmungen hätte, aber beispielsweise dagegen argumentieren, dass man zig Jahre nun für den Vorgänger die Wäsche gemacht hat, da will man das für den nächsten halt nicht mehr. Eben weil man gelernt hat, weniger Wäsche ist schöner.
Ich denke es kommt immer darauf an, welcher kulturellen Prägung man angehört und welche Ansprüche man hat. Mein Großvater beispielsweise ist sehr konservativ und er kennt auch gar nichts anderes als die traditionelle Rollenverteilung von Mann und Frau.
Nachdem seine Frau an Krebs gestorben war, er war damals etwa 60 Jahre alt, hat er schon wenige Jahre später jemanden gefunden und die beiden sind mittlerweile über 20 Jahre verheiratet. Das liegt aber auch daran, dass die Ansprüche jetzt nicht sonderlich groß sind, wenn beide das traditionelle Rollenverhalten kennen und es auch so praktizieren, eben weil ein moderneres Konzept für beide nicht in Frage kommen würde. Beschwert hat sich in der Hinsicht niemand, jedenfalls nicht, dass ich wüsste.
Aber gerade in der Moderne kann das schon problematisch werden. Wenn ich persönlich 30 Jahre lang jemandem hinterher geputzt und für ihn gekocht hätte als Hausfrau, dann hätte ich auch keine Lust, den Nachfolger genauso zu verwöhnen und zu bedienen mehr oder weniger wie eine Sklavin. Dann würde ich auch eher zu einem Partner tendieren, der sich mindestens genauso im Haushalt beteiligt wie ich.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass das Lebensalter in unserer heutigen Gesellschaft nicht mehr so eine große Rolle spielt wie früher. Erstens werden die Menschen immer älter und zweiten belieben sie länger jung. Und was das allerwichtigste ist: Sie bleiben jung und aufgeschlossen egal wie alt sie sind. Ich bin jetzt 54 und irgendwie realisiere ich das Lebensalter gar nicht. Ich nehme jüngere ernst und umgekehrt. Da hatten wir doch früher richtige Generationenkonflikte und zudem wurde jeder seinem Alter entsprechend in eine Schublade gesteckt.
Ich glaube, es war noch nie so einfach einen Partner zu finden wie heute. Außerdem gibt es keine Einschränkungen mehr wie früher. Es gibt Frauen, die haben einen 20 Jahre jüngeren Mann, Frauen, die mit 70 ihre wahren Bedürfnisse entdecken, und man hat das Internet um jederzeit irgendjemanden kennen zu lernen. Je älter ich wurde, umso mehr Menschen lernte ich kennen. Ich war Mitte 40 Single und da war mehr los als in meinen Zwanzigern. Sicherlich schmeißt man sich mit über 50 nicht jedem Menschen an den Hals. Das liegt an der Lebenserfahrung, man ist halt wählerischer geworden. Aber grundsätzlich ist es kein Problem heute einen Partner zu finden, egal wie alt man ist.
Ich könnte mir vorstellen, dass man da nicht mehr so viele Leute kennenlernt. Die meisten meiner ehemaligen Partner habe ich durch das Studium kennengelernt, das waren mehrheitlich Studenten. Jetzt, wo ich nicht mehr studiere, lerne ich kaum noch neue Leute kennen. Das liegt halt auch daran, dass ich nicht gerne weggehe, nicht so unternehmungslustig bin. Aber ich wollte ja auch nie einen Partygänger als Freund.
In der Uni hat man auch Leute, die ansonsten Stubenhocker sind, getroffen, denn die mussten ja dennoch zu den Vorlesungen. Aber von Online-Partnerbörsen mal abgesehen hat man nach dem Studium, wo automatisch der Kontakt zu anderen da ist, als Stubenhocker keine Chance, großartig neue Leute kennenzulernen. Und es würde keinen Sinn machen, über den eigenen Schatten zu springen und doch mal auszugehen, weil man da mit hoher Wahrscheinlichkeit Leute treffen würde, die gerne weggehen und daher nicht zu einem passen.
Je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich auf irgendwelche Aktivitäten. Im Studium war ich in Vereinen und Hochschulgruppen, da hätte ich heute gar kein Interesse mehr daran. Ich denke, dass es vielleicht vielen so geht, dass sie mit zunehmendem Alter eher häuslicher werden und das schränkt die Möglichkeiten, andere kennenzulernen, weiter ein.
Wenn man dann erst Rentner ist und die Arbeit als Kontaktmöglichkeit wegfällt, dann wird es nochmal schwerer. Ich glaube, wenn ich mal nicht mehr arbeite, dann würde ich gar keine neuen Bekanntschaften mehr schließen, wenn es jetzt schon so läuft, dass meine Hauptkontaktpersonen meine Arbeitskollegen sind.
Einen jüngeren Mann, wie du es ansprichst, könnte ich mir beispielsweise gar nicht vorstellen. Da käme ich mir alt vor. Ich war mal mit jemandem zusammen, der nur ein paar Monate jünger war als ich, aber das hat mir immer missfallen und ich hatte da wirklich den Eindruck, dass sich diese objektiven wenigen Monate wie Jahre anfühlen.
Ich gehöre nun nicht dieser Generation an, aber ich habe so ein paar Vermutungen warum das schwierig sein könnte einen Partner in dem Alter zu finden. Zum einen sind da die festgelegten Menschen, die dann nur noch einen bestimmten Typ Mensch wollen und da auch nicht abweichen wollen. Man hat einfach schon viel erlebt und möchte sich einiges ersparen, lässt sich also gar nicht mehr auf bestimmte Menschen ein.
Außerdem kann ich mir vorstellen, dass man auch einen festen Freundeskreis hat, was in jungen Jahren oftmals nicht so ist. Man lernt immer mal wieder jemanden Neuen kennen auch bereits bestehende Freunde oder durch das Leben an sich und so kann man immer auch jemanden finden, in den man sich verlieben kann. Der ganze Alltag ist vielleicht auch schon etwas festgefahrener in dem Alter. Man hat so seine Abläufe und da ist es schwer jemanden zu finden.
Dennoch gibt es viele Möglichkeiten, die auch von dieser Generation genutzt werden. Zum Beispiel Onlinedating. Das ist denke ich immer mehr im Kommen in diesem Alter und wird für sich entdeckt, was es deutlich einfacher macht jemanden zu finden, wenn man sonst recht festgefahren ist. Dort kann man ja auch gezielter suchen.
Warum sollte es schwerer sein? Wenn man seinen Hintern nach draußen bewegt, Interessen hat und auch Kontakte pflegt kann sich immer etwas neues ergeben. Damit hat der Freundeskreis nur wenig zu tun, denn nicht jeder angelt sich einen Partner aus seinem Freundeskreis. Ebenfalls kann man auch neuen Methoden zur Partnersuche zurück greifen, aber die meisten dieser Generation wollen sich gar nicht mit Internet und Co befassen, da es "zu schwer" und "man zu alt" dafür sei. Dann muss man sich auch nicht wundern, wenn es nicht mehr klappt.
Einen plausiblen Grund sehe ich dabei nicht, die genannten Gründe anderer sind hier alle Hausgemacht und liegen an jedem einzelnen. Freidenker hat es schon angesprochen, er ist in dieser Altersgruppe und hatte auch zuvor regen Kontakt mit anderen Damen auch wenn es sich dabei nicht immer direkt um eine Beziehung handelte. Je älter man ist, desto mehr Leute lernt man auch kennen wenn man es denn überhaupt möchte und dafür selbst auch etwas tut, damit ist die Chance jemanden zu finden sogar größer als in jüngeren Jahren.
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