Reinigungsempfehlung als reine Vorsichtsmaßnahme gedacht?

vom 22.11.2016, 17:41 Uhr

In einem anderen Beitrag habe ich gefragt, ob man Kleidung in die Reinigungen geben kann und sollte, die man nicht waschen kann. Da ich ein Kleid habe, bei dem auf dem Reinigungsetikett "Dry clean" vermerkt ist.

In dem Beitrag schrieb dann jemand, dass es eine Reinigungsempfehlung wäre und dies als reine Vorsichtsmaßnahme des Herstellers gedacht wäre. Ich muss sagen, dass ich mich bisher eigentlich immer an die Waschhinweise auf den Etiketten gehalten habe. Außerdem meinte die Schreiberin auch, dass sie es einfach mit vorsichtiger Handwäsche probieren würde.

Sind die Waschetiketten in der Kleidung wirklich eher eine Vorsichtsmaßnahme? Muss man sich gar nicht genau daran halten? Oder ist das doch besser, wenn man das Kleidungsstück lange und gut erhalten möchte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es kommt natürlich darauf an, um was für ein Kleidungsstück es sich handelt. Bei einem sauteuren Pailettenkleid würde ich mich auch nicht mit Handwäsche ranwagen, wenn eine professionelle Reinigung empfohlen wird. Aber weniger teure und weniger empfindliche Kleidungsstücke habe ich durchaus schon anders gewaschen, als es auf dem Waschzettel steht.

Ich habe beispielsweise einige Pullover, die mir meine Mutter geschenkt hat - selber würde ich von einem Kauf absehen, wenn ich es rechtzeitig merke- ,die eigentlich eine Handwäsche bräuchten. Aber dann liegen sie hier entweder nach jedem Tragen wochenlang rum, weil ich nicht dazu komme oder ich trage sie erst gar nicht. Eine 30-Grad-Wäsche halten die auch aus. Dass sie dadurch etwas kürzer halten, kann sein. Aber das bringt mir immer noch mehr, als wenn ich sie gar nicht tragen würde.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wenn sich das auf meine Antwort bezieht - es gab dazu vor einiger Zeit einen Test, bei dem Sachen bewusst "falsch" gewaschen wurden. Da wurde zum Beispiel geschaut, ob Unterwäsche, die bei 30 Grad gewaschen werden soll, tatsächlich keine 60 Grad verträgt oder ob Kleidungsstücke, die aus waschbaren Materialien bestehen, aber chemische Reinigung verlangen, tatsächlich kein Wasser vertragen.

Die Ergebnisse waren durchweg positiv, da ist nichts auseinander gefallen oder sah irgendwie schlechter aus als die Sachen, die "richtig" gewaschen wurden. Jemand von der Textilindustrie hat auch zugegeben, dass man da oft lieber etwas zu vorsichtig ist bei solchen Empfehlungen.

Ich habe daraus für mich jedenfalls den Schluss gezogen, dass man die Empfehlungen nicht immer so ernst nehmen muss. Aber gesunder Menschenverstand ist natürlich angebracht. Meine Ledersachen müssen auf jeden Fall in die Reinigung und meine Wollpullover, für die Handwäsche empfohlen wird, dürfen zwar in die Waschmaschine, aber nur weil es dort ein Programm für Handwäsche gibt, denn es ist klar, dass die keine hohen Temperaturen vertragen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Diese Diskussion gibt es interessanterweise häufiger bei uns zu Hause. Mein Partner ist nämlich der Ansicht, dass man sich peinlich genau an die Reinigungsempfehlungen halten sollte und befürchtet direkt das schlimmste, wenn man sich darüber hinweg setzt. Ich halte mich aber offen gesagt nie an die Reinigungsempfehlung und achte gar nicht auf das Etikett (außer bei besonders feinen und teuren Teilen). Bei mir ist noch nie was passiert, was das Waschen angeht, auch wenn ich manche Teile heißer gewaschen habe, als es angegeben war. Ich denke, wenn man genug Erfahrung hat, dann braucht man das Etikett auch nicht zu befolgen.

Ich sehe das eher als eine Art Empfehlung oder Richtlinie an, mit der sich die Unternehmen absichern wollen. Wenn ich bedenke, wie manche US-Amerikaner die Firmen auf Schadensersatz verklagen, weil bestimmte Sachen nicht in der Gebrauchsanweisung oder was auch immer gestanden haben, kann ich diese Vorsichtsmaßnahme seitens der Unternehmen sehr gut verstehen. Man formuliert es eben bewusst so, dass da nichts passieren würde, damit keiner auf die Idee kommt, die Firma zu verklagen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Cloudy hat das schon gut ausgeführt und die Beobachtungen habe ich selbst Zuhause an meiner Wäsche ebenfalls machen können. Meistens haben die Kleidungsstücke es schon ausgehalten in der Maschine bei einem Handwäscheprogramm, auch wenn darauf vermerkt war, dass diese nur in der Reinigung gereinigt werden sollten.

Auch habe ich schon andere Dinge auf 60 Grad gewaschen die angeblich nur bei 30 oder 40 Grad gewaschen werden sollten. Passiert ist dabei nichts, die Teile sind weder ausgeleiert noch eingelaufen und passen nach wie vor noch. Daher gehe ich auch davon aus, dass vieles doch eher als zu vorsichtig angegeben wird. Denn hält das Produkt nicht eine Wäsche bei 60 Grad aus und es ist angegeben worden, dann ist der Hersteller auch dafür haftbar. Gibt er an 30 Grad und der Kunde wäscht es bei 60 Grad, dann ist es das Problem des Kunden und der Hersteller fein heraus aus der Sache.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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