Wohnung renovieren, um Partner zum Einzug zu motivieren?
Eine Freundin erzählte mir, dass sie nun bald mit ihrem Partner zusammenziehen würde. Ihr Freund wollte wohl schon vom ersten Tag an, dass sie bei ihm einzieht, was ihr aber zu schnell ging. Mittlerweile sind sie aber schon ein paar Jahre zusammen.
Meine Freundin meinte, dass ihr Partner eine Eigentumswohnung hätte und ihr die Einrichtung nie besonders gut gefallen hätte, aber sie da auch nichts gesagt hätte. Ihr Partner muss sie aber sehr geschickt, von einem Einzug überzeugt haben. Zuerst hat er wohl den Balkon renoviert und neue Möbel dafür gekauft und sogar Blumen gepflanzt, ob er diese gar nicht mag. Dann hat er nach und nach mit meiner Freundin zusammen neue Möbel für die Wohnung ausgesucht und eben gesagt, dass er gerne ihre Meinung dazu hätte und sie doch mit aussuchen sollte. Dann hat er auch noch einen leer stehenden Raum für sie als Ankleidezimmer in Aussicht gestellt und ihr auch gesagt, dass im Bad ja noch ein Plätzchen für ein Schminktisch frei wäre.
Ich musste schon lachen, als ich das hörte und fand es doch wirklich kreativ von ihrem Freund, dass er durch die Renovierung der Wohnung meine Freundin doch zum Einzug bewegen wollte. Sie meinte auch, dass er meinte, wenn der Plan eben nicht aufgegangen wäre, wäre es auch nicht schlimm gewesen und er hätte so wenigstens eine schön renovierte Wohnung mit neuen Möbeln.
Ich finde es schon recht einfallsreich und eine geschickte Idee, die Freundin mit einzubeziehen, aber sie eben trotzdem nicht zu drängen, endlich einzuziehen. Das kann meine Freundin nämlich so gar nicht leiden.Habt ihr auch schon mal erlebt, dass jemand seine Wohnung renoviert hat, um euch zum Einzug zu motivieren? Was haltet ihr von der Idee? Findet ihr sie eher plump oder doch süß und einfallsreich?
Prinzipiell finde ich es absolut in Ordnung, wenn man das von sich aus macht und sich mit seiner Wohnung weiterentwickeln will. Wenn man das aber nur macht um jemanden zu gefallen, dann frage ich mich, ob man auf Dauer mit so einer Wohnung glücklich sein kann. Immerhin muss es einem ja auch selber gefallen und wenn die Partnerin so ganz andere Vorstellungen hat fühlt man sich vielleicht in den eigenen 4 Wänden nicht mehr wohl.
Generell begrüße ich es, wenn man gemeinsam Kompromisse findet und ihm scheint sie so viel zu bedeuten, dass er ihr den Gefallen machen möchte, damit sie sich auch wohlfühlt. Es ist schon ganz nett, wenn ein Mann so etwas macht, aber wie gesagt er muss sich dann auch noch wohlfühlen und sollte sich nicht komplett für eine Frau aufgeben müssen.
Ich denke es kommt auf die Situation an. Es gibt ja auch Menschen, die absolut keine gemeinsame Wohnung haben wollen und die es besser finden, wenn man getrennte Wohnungen hat trotz Beziehung und das dann eben als Dauerzustand so haben möchte. Jeder sollte so leben, wie er das möchte und wenn manche so ein Lebensmodell eben bevorzugen finde ich das auch akzeptabel.
Wenn man so eine Person dann durch so eine manipulative Art zum Einzug bewegen möchte, finde ich das ziemlich negativ und unsympathisch. Denn das würde mir eher zeigen, dass man den Partner und seinen Standpunkt nicht wirklich verstanden hat und sich auch nicht wirklich für den Partner als Person interessiert, wenn er eben anders denken sollte in dieser Hinsicht. Außerdem würde das zeigen, dass man trotzdem egoistisch seinen Willen durchsetzen will auf Biegen und Brechen und das finde ich nicht richtig.
Außerdem wissen wir nicht, ob die Freundin im oben genannten Beispiel auch ohne diese Renovierung dazu bereit gewesen wäre, mit ihrem Partner eine Wohnung zu teilen. Nelchen schreibt ja selbst, dass es der Freundin einfach zu schnell ging. Also hört sich das für mich so an als ob es nur um den Zeitfaktor ging und man da nichts überstürzen wollte und dass die Einrichtung nicht der Ausschlag gebende Grund war.
Ich finde den Versuch schon recht plump und mich würde das sicherlich nicht dazu bewegen, dass ich eher bei jemanden einziehe. Wenn es ihr zu schnell ging, dann hatte das wohl mehr Gründe als einfach nur das nicht gefallen der Einrichtung. Denn dann hätte man auch einfach sagen können, wenn es dir nicht gefällt, dann suchen wir etwas anderes.
So bezieht man sie zwar mit ein, aber das ist noch lange keine Garantie, dass jemand dann auch einziehen möchte. Täubchen hat es schon genannt, dass manche einfach eine eigene Wohnung lieber haben und sich demnach auch mit der passenden Einrichtung nicht auf eine gemeinsame Wohnung einlassen würden. Am Ende steht der männliche Part mit einer Wohnung im weiblichen Stil da, mit Schminktisch im Badezimmer und Ankleidezimmer und sie wohnt immer noch bei sich.
Mir würde das auf den Senkel gehen, dass jemand anderes sagt wie meine Wohnung auszusehen hat aber dort nicht einmal lebt. Für mich ist hier auch der zeitliche Faktor der in erster Linie eine Rolle spielt denn sie könnte genauso nach einiger Zeit von sich aus sagen, dass sie bei ihm einziehen würde wenn man die Einrichtung etwas anpasst, dann kann man immer noch Renovieren.
Auch in meinen Augen kann so ein Versuch nach hinten losgehen. Einerseits ist es natürlich beispielsweise nett, dem Partner oder der Partnerin zuliebe neue Vorhänge zu kaufen oder den uralten, siffigen Sessel durch ein neues Modell zu ersetzen, selbst wenn man selber kein emotionales Verhältnis zum Design von Inneneinrichtung hat. Und einen potenziellen Einzug des Lebensgefährten sozusagen als Motivationsanstoß zu nehmen, weil einem die eigene Einrichtung und Deko schon lange selber nicht mehr gefällt, und dabei auch den Geschmack des Partners nicht ganz zu ignorieren, halte ich auch für respektabel.
Aber quasi wie ein Laubenvogel das Nest herzurichten und sich dann erwartungsvoll zu geben, erscheint mir auch ein bisschen plump und kurzsichtig gedacht. Ganz davon abgesehen, dass ich herzlich lachen müsste, wenn man versuchen würde, mich mit Schminktisch und Ankleidezimmer zu ködern, als wäre ich eine verarmte Landgräfin. Falls ich derlei Einrichtungen in meiner Wohnung attraktiv finden würde, könnte ich mich wirklich selber darum kümmern.
"Süß" finde ich daran gar nichts, schließlich handelt es sich nicht um einen Hundewelpen, sondern um einen Erwachsenen, der versucht, einen anderen Erwachsenen in seinem Sinne zu manipulieren. Am Ende schmollt der Typ dann noch und jammert, dass er jetzt doch so viel Geld für femininen Mumpitz ausgegeben hat, und sie das gar nicht zu schätzen weiß oder was es an Erpressungsversuchen sonst noch gibt.
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