Bei Wettbewerb anderen Kandidaten zur Hilfe kommen?
Ich schaue ganz gerne mal das Perfekte Dinner auf Vox. Da gab es nun eine Folge, in der der Kandidat der aktuelle der Gastgeber eine Speise einfach nicht hinbekam. Er wollte wohl Karamell herstellen, was einfach nicht glücken wollte.
Die übrigen Kandidaten mussten so ziemlich lange auf die Nachspeise warten. Denn der Gastgeber hat noch ein zweites Mal versucht, das Karamell hinzubekommen. Er hat sich zwischendurch dann bei den anderen Kandidaten dafür entschuldigt, dass sie so eine lange Wartezeit hinnehmen mussten. Die anderen Kandidaten haben dann spontan Hilfe angeboten und zwei von ihnen sind dann auch in die Küche gegangen.
Allerdings haben auch beide Kandidaten das Karamell irgendwie nicht hinbekommen. Es schien am Zucker oder dem Topf zu liegen. Ich muss sagen, dass ich es schon wirklich toll fand, dass die anderen Kandidaten spontan Hilfe angeboten haben. So habe ich das bei dem Perfekten Dinner auch noch nicht gesehen. Ich hoffe nur, dass sie dem aktuellen Gastgeber deswegen keine Punkte abziehen werden.
Habt ihr schon erlebt, dass Kandidaten einem anderen im Wettbewerb helfen? Immerhin treten ja alle eigentlich gegeneinander an. Würdet ihr da auch einem Konkurrenten helfen? Ist das vielleicht sogar bei manchen Wettbewerben verboten?
Es kommt natürlich sehr auf den Wettbewerb an, denn bei vielen Wettbewerben kann man gar nicht viel helfen. Oder es wäre ein richtiges Eigentor, dann macht das auch wenig Sinn. In dem Fall beim perfekten Dinner ist es aber eine gute Sache, wenn man bei einer Kleinigkeit weiter helfen kann. Ich würde es auch machen und finde es sehr sympathisch. Blöd wäre es, wenn sie dann tatsächlich nachher Punkte abziehen.
Bei den meisten Wettbewerben würde das sicherlich nicht funktionieren. Wenn ich mir selber aber dabei nicht schaden würde, würde ich durchaus meine Hilfe anbieten. Wenn ich beispielsweise schon fertig bin oder wenn ich die Lösung gefunden habe und schneller fertig sein kann, helfe ich schon. Immerhin ist es ein Wettbewerb und da will man ja dennoch noch gewinnen, aber ein bisschen helfen kann man sicherlich immer.
Man muss einfach mal weiter denken und auch in Wettbewerben kann man mehr helfen als man sieht. Marathon laufen z.B. da kann niemand die Strecke für einen anderen laufen der nicht mehr kann. Aber man kann ihm den Schritt vorgeben, neben ihm laufen, motivieren und animieren wieder in das Tempo einzusteigen und das ist mehr als nur hilfreich. Das kann ein anderer Läufer sein, kann auch ein Zuschauer sein oder jemand der dafür professionell bezahlt wird an diesen Stellen einzuspringen. Nicht selten stellen die Veranstalter ebenfalls Pacemaker, deren Aufgabe es ist im Feld sich umzusehen wer gerade Hilfe im Wettkampf braucht und unterstützen auf diese Weise.
Schönheitswettberwerbe doch das gleiche. Da vergisst Püppi A ihre Haarspange und sieht aus wie ein explodierter Besen. Nun kann Püppi B ihr eine abgeben damit sie einigermaßen in Ordnung aussieht und ihr dabei helfen. Das kann dafür sorgen, dass man eben nicht erster oder zweiter wird, da Püppi A mit der geliehenen Haarspange dann vor einem ist, aber hat es die Haarspange dann wirklich heraus gerissen? Oder hätte man auch einen Platz schlechter belegt wenn man keine verliehen hätte? Da fehlt es manchmal an Weitsicht sich auch einzugestehen, dass solche kleinen Dinge nicht immer direkt das größte und schlimmste mit sich bringen.
Ich helfe lieber anderen Läufern die gerade die biege machen und nicht ankommen würden, als auf meine eigene Zeit zu achten. Ob ich nun 5 Minuten länger brauche auf der Strecke, macht den Kohl für mich auch nicht mehr fett. Natürlich habe ich meine Vorstellungen, aber ich laufe für mich und nicht für jemand anderen der mir sagt, nach 2 Stunden bist du angekommen sonst ist dein Vertrag beendet. Ich kann mich dann doch eher dafür freuen, wenn jemand anderes auch die Strecke geschafft hat und seine Auszeichnung dafür in Empfang nehmen kann, da es ohnehin alles die gleichen sind egal ob erster, 500. oder letzter der durch das Ziel eingeht.
Ich bin aber auch in der Lage zu verlieren und mal meine persönlichen Vorstellungen in den Hintergrund zu stellen, was auch nicht jeder kann. Jemand der immer nur gewinnen möchte, der wird ganz anders auf diese Dinge schauen als jemand der nicht nur an sich denkt. Schlechter ist der Mensch für mich nicht nur weil er Hilfe brauchte ans Ziel zu kommen und ich vielleicht dann nicht die 100. bin sondern nur auf Platz 200. spielt für mich keine Rolle, Hauptsache gelaufen und Spaß dabei gehabt.
Beim Holland Marsch wäre ich ohne die Hilfe von anderen nie angekommen. Dabei geht es darum, dass man mit 30 Kilogramm Gepäck die 300 Kilometer läuft binnen 4 Tage. Hört sich machbar an und Fläche ist auch eher flach, die Schuhe und das Gepäck erledigen ihr übriges. Nicht umsonst sind dort in den Jahren vorher schon Leute zusammen gebrochen und verstorben, weil sie das ganze unterschätzt hatten, teilweise schon am ersten Tag. Beim Edelweißmarsch über die Alpen habe ich Kameraden mitsamt ihrem Gepäck getragen, die nicht mehr konnten und für mich war das Selbstverständlich mit anzupacken. Gleiches hätten sie für mich im Gegenzug gemacht, Wettkampf hin oder her, die Gruppe hat anzukommen und nicht nur der einzelne.
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