Schlechtes Gewissen haben, wenn man mal nicht zum Sport geht
Eine Freundin von mir ist in einem Zumba Kurs, der einmal wöchentlich statt findet. Sie geht sehr gerne dorthin und lässt normal keine Stunde einfach so aus. Nun ging es ihr aber nicht so gut und sie war dazu noch sehr müde und schlapp. So hatte sie sich dann entschieden die Sportstunde ausfallen zu lassen.
Mir hat sie dann aber erzählt, dass sie doch irgendwie ein schlechtes Gewissen gehabt hätte. Sie meinte, dass sie dies sich gegenüber hatte, weil sie durch Zumba ja auch etwas für ihre Fitness tun würde. Außerdem wären momentan auch oft nur wenig Teilnehmer dort und sie hatte dann auch deswegen ein schlechtes Gewissen.
Ich denke, dass immer mal etwas sein kann, dass man eine Sportstunde mal nicht wahrnehmen kann. Meine Freundin hatte ja auch einen Grund, um eben nicht teilzunehmen. Da braucht sie meiner Meinung nach kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber meine Freundin scheint doch etwas anders zu ticken.
Habt ihr ein schlechtes Gewissen, wenn ihr mal nicht zum Sport geht? Warum habt ihr das dann? Ist es euch gegenüber oder vielleicht auch eher aus anderen Gründen so?
Ja, ich habe immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht zum Sport gehe. Ich gehe 5- bis 6-mal die Woche ins Fitnessstudio, und das seit Jahrzehnten. Und wenn ich einmal anfange nicht zu gehen, dann wird aus dem einen Tag ein zweiter, dann ein dritter, bis ich dann aus Faulheit eine längere Pause habe und dann total unzufrieden bin. Ich gehe also regelmäßig und bin wirklich sehr betrübt, wenn ich es ausfallen lassen muss. Es ist eben eine Angewohnheit, die über Jahrzehnte gewachsen ist bei mir, wenn man will, kann man es auch Sucht nennen. Aber der Sport hat mir in vielen Bereichen geholfen und mich zu einem guten Teil auch dazu gemacht, wer ich heute bin.
Jetzt ist es allerdings in meiner Sportart, also Bodybuilding so, dass die Erfolge sichtbar sind und man dadurch ein sehr großes Selbstbewusstsein erlangt. Zudem kann man seine Leistung bis ins hohe Alter behalten. Ich habe einen guten Bekannte, der jetzt mit 74 Jahren einen Körperbau hat, den die wenigsten 30-jährigen jemals bekommen. Die Körperkraft lässt zwar im Laufe des Lebens so langsam nach, aber nicht das Aussehen der Muskeln. Wenn man nun eine Weile nicht trainiert, dann verändert sich der Körper zum Negativen hin. Und deshalb ist es in meiner Sportart wirklich so, dass ein ausgefallenes Training einen rasend vor Wut macht.
Ich habe deswegen kein schlechtes Gewissen, warum sollte ich das auch? Manchmal ergibt es sich halt einfach nicht, dass ich mir meine morgendliche und abendliche Zeit nehmen kann damit ich laufen gehen kann, Krafttraining absolvieren oder auch sonstiges. Damit muss ich leben und auch zurecht kommen. Panik verfallen, Wut und direkt zu meinen mein Körper bricht zusammen wenn ich einmal einen Tag nicht kann ist einfach albern. Selbst bei einem Bodybuilder ist nach einem Tag Pause die Luft nicht raus und alles schlaff was vorher über Jahre an Muskeln aufgebaut worden ist auch nicht nach 2 und 3 Tagen.
Ich halte mich aber auch regelmäßig daran und bei mir ist es nicht die Faulheit die mich dazu bringt, dass ich am zweiten und am dritten Tag meinen Hintern nicht nach oben bekomme sondern, dass ich beruflich auch mal stärker und mal schwächer eingespannt bin, mein Kind nicht immer mitmachen will und mir auch mal einen Strich durch die Rechnung macht wenn es z.B. krank ist, im Bett liegt und nicht alleine Zuhause gelassen werden kann aber auch nicht auf die Laufstrecke oder ins Fitnessstudio gehört mit seiner Erkrankung. Ich habe halt einfach Prioritäten in meinem Leben und da steht der Sport nicht auf der Nummer 1 der um jeden Preis ausgeübt werden muss.
Wieso sollte man ein schlechtes Gewissen haben? So lange man immer noch dran bleibt und dann nicht immer absagt oder wegen total unwichtigen Sachen absagt ist doch alles in Ordnung. Das kann ja mal passieren, dass man nicht zu einem Kurs gehen kann. Ich würde mich da nicht so unter Druck setzen. Auch, wenn man in der Gruppe Sport macht fehlt doch eh immer mal einer, das ist eben so und damit muss jeder leben. Nur die wenigsten Menschen werden da ein schlechtes Gewissen haben.
Ich lasse meinen Sport nicht ohne sehr guten Grund ausfallen, der ist ein fester Teil meines Tagesablaufs und hat in dem Moment dann auch Priorität. Müdigkeit wäre für mich jetzt kein Grund auf den Sport zu verzichten, wenn ich nicht gerade die Nacht durchgefeiert habe oder mit einer Zeitverschiebung zu kämpfen habe und dann tatsächlich auch ins Bett gehe statt auf die Laufstrecke. Aber generell habe ich die Erfahrung gemacht, dass normale Müdigkeit verfliegt wenn ich erst mal mit dem Sport angefangen habe und hinterher fühle ich mich natürlich um so besser.
Aber warum auch immer dein Sport ausgefallen ist - lass es nicht zur Gewohnheit werden. Das habe ich früher so oft falsch gemacht und mich damit selber sabotiert. Wenn man einfach da weiter macht, wo man aufgehört hat, und nicht beim nächsten mal wieder einen Grund findet, warum Sport gerade ganz schlecht ist, braucht man auch kein schlechtes Gewissen haben. Wenn die "Müdigkeit" zur Gewohnheit wird schon, denn man war ja auf einem guten Weg.
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