Wann Familie über Nachwuchs informieren?
Manchmal kommt es doch recht überraschend, dass sich Nachwuchs einstellt. Doch in welcher Schwangerschaftswoche würdet Ihr die Großeltern oder auch die zukünftigen Tanten und Onkel über den Familienzuwachs informieren? Gerade, wenn die Geburt auf der Kippe steht und man mit gesundheitlichen Problemen beim Neugeborenen rechnen muss, stellt sich hier die Frage, ob man die Verwandten überhaupt über die bevorstehende Schwangerschaft informiert. Wie würdet Ihr diese Problematik angehen?
Wir haben es sofort nach der Bestätigung des Frauenarztes unseren Eltern gesagt und die haben es dann weiter gesagt, was aber auch so gewünscht war. Ansonsten würde ich im Zweifelsfall oder auch mit einer schlechten Vorgeschichte die ersten 12 Wochen abwarten. Dann ist es ja sicherer und wenn dann noch etwas passiert ist es ja vielleicht nicht so schlecht, wenn man schon Bescheid gegeben hat und die Verwandten wissen um was es geht, wenn man plötzlich traurig ist. Bei einer Risikoschwangerschaft würde ich das vorher auch zugeben.
Ich bin da eher nicht für Schweigen, weil man letztendlich im Fall einer Fehlgeburt traurig ist und sich dann auch nicht verstellen muss, wenn die Verwandten bereits Bescheid wissen.
Ich habe von meiner Schwangerschaft erst spät erfahren und da waren die ersten kritischen 12 Wochen bereits vorbei. Dennoch bin ich nicht direkt los gerannt und habe die Familie darüber informiert und es jedem auf die Nase gebunden, sondern wir haben uns damit einfach Zeit gelassen und auf den richtigen Moment gewartet. Selbst auf der Beerdigung meiner Großmutter war davon noch nichts zu sehen für die Umwelt und da war ich schon in der 30. Woche. Manche wussten auch gar nichts und wurden einfach überrascht und andere wissen bis heute nichts davon, auch wenn mein Kind bereits einige Jahre auf dem Buckel hat.
Ich wüsste auch nicht, warum ich vorher etwas sagen sollte. Innerhalb der ersten 12 Wochen (bis 13+6) besteht die Chance von 70%, dass sich die Schwangerschaft eben nicht hält. Erst danach sinkt das ganze, Woche für Woche. Auf "Trost" in Form von geheuchtelten "tut mir Leid" kann ich ehrlich gesagt verzichten und lieber weiß es niemand und ich mache das mit mir aus, als das ich ständig und an jeder Ecke von jedem Verwandten auf eine Fehlgeburt angesprochen werde.
Ich glaube eher, dass spielt eine komplett untergeordnete Rolle dabei. Und in erster Linie geht es darum, dass man mit solchen Informationen einfach nicht an sich halten kann und damit hausieren gehen muss. In anderen Themen wurde auch schon angegeben, dass man damit warten würde bis wenigstens die 12 Wochen abgesessen sind was dann aber wieder über den Haufen geworfen wurde.
Wir haben es unserer Familie erst nach der 10. Woche gesagt, da ich vorher leider schon zweimal ein Baby in der 10. Woche verloren habe. Da wollten wir unbedingt warten. Eigentlich wollten wir es ja noch später sagen, aber bei beiden Kindern hat sich dann irgendwer von uns beiden verplappert! Aber es ist zum Glück jedes Mal gut gegangen.
Eigentlich möchte man sein Glück ja sofort mit allen teilen, aber leider habe ich dann zweimal die schlechte Erfahrung gemacht, das es nicht geklappt hat und ich meine Mäuse wieder gehen lassen musste. Von dem her habe ich dann lieber gewartet. Vor allem weil die meisten Leute mit einer Fehlgeburt nicht so richtig klar kommen, oder eben Meldungen kamen das es eh noch kein Kind war.
Aus irgendwelchen Gründen hat man mir die Schwangerschaft recht früh angesehen. Zumindest wichtige Leute haben es schnell gemerkt und gefragt. So hat es meine Mutter zum Beispiel vor uns gemacht und ich habe nur auf ihr Anraten hin den Test überhaupt gemacht, weil ich einfach noch nicht damit gerechnet habe. Auch der beste Freund meines Mannes hat es mir angesehen (und da konnte man von einer Gewichtszunahme noch nichts sehen; es muss also was anderes gewesen sein). Als wir es dann wussten, haben wir die beiden dann auch informiert.
Ansonsten haben wir auch die 12 Wochen abgewartet, beziehungsweise vorher eingeweihte Personen auch gebeten, dass so lange für sich zu behalten. Sicher ist einfach sicher.
Ich musste auf Arbeit recht früh bescheid sagen, weil ich nicht mehr heben durfte und deswegen haben es meine Kollegin auch relativ früh erfahren (eben in der 12. Woche). Aber da geht die Sicherheit einfach vor. Ansonsten hätten die es auch später erfahren können.
Eine Freundin von mir hat von ihrer Schwangerschaft erst im 4. Monat gewusst und allen erst im 6. Monat bescheid gesagt. Es war einfach nicht geplant und ich glaube, da muss man sich erst einmal selbst damit auseinandersetzen. Man hat ihr aber auch wirklich sehr lange nichts angesehen. Sie hat dann nur auf die Pausenzigarette verzichtet und das hat mich dann stutzig gemacht. Aber man kann ja auch so aufhören mit rauchen.
Ich halte die 12-Wochen-Regel für sinnvoll, aus bekannten Gründen. Es wäre ja schön, wenn sich das werte Umfeld immer brav für jede Schwangerschaft freuen bzw. sich angemessen rücksichtsvoll verhalten würde, falls es doch nicht klappen sollte, aber das halte ich, um mit Sorae zu sprechen, für "rosarote Ponywelt".
Es gibt leider immer Leute, auch und gerade im engsten Familienkreis,die sofort die unerwünschten Ratschläge, die taktlosen Nachfragen, geschmacklosen Kommentare oder sogar harsche Kritik auspacken, sobald jemandes Schwangerschaft offiziell wird. Und beileibe nicht jeder kommt damit klar, wenn man aus persönlichen Gründen traurig ist, und dann kommen die Hammerschläge wie "Das war doch sowieso noch kein Baby!" oder "Vielleicht solltest du in deinem Alter ....?" , dicht gefolgt von "Wieso hat X immer noch kein Geschwisterchen?"
Wenn man also entweder damit klar kommt, dass Leute blöde Dinge sagen und tun sowie sich in Angelegenheiten mischen, die sie nichts angehen, oder tatsächlich nur nette, liebe, taktvolle Leute kennt, kann man natürlich die volle Packung ab dem ersten positiven Test gerne mitnehmen. Ich habe jedoch auch volles Verständnis für die Leute, die Schwangerschaften und ähnliches eher privat abhandeln möchten und deswegen froh sind, zumindest noch ein paar Wochen ihre Ruhe zu haben, bevor die Kommentare losgehen.
Ich finde, dass der Grad hier manchmal ziemlich schmal sein kann. Prinzipiell wäre ich eher dafür, die 12 Wochen eben abzuwarten und erst nach dieser kritischen Phase (abgesehen vom Partner) das Umfeld zu informieren und das schließt die Familie nunmal mit ein.
Andererseits kann es manchmal auch sinnvoll sein, wenn die Familie eben Bescheid weiß, auch wenn es am Anfang in der Schwangerschaft kritisch ist. So habe ich eine Freundin, die vor einem Jahr schwanger um diese Zeit schwanger war und sie war an Weihnachten etwa in der 8. Woche. Es war eine sehr problematische Schwangerschaft, es bestand die Gefahr einer Fehlgeburt und der Arzt hatte die ersten 12 Wochen strikte Bettruhe verordnet. Da es ja auf Weihnachten zuging und das ein Familienfest ist, fiel das eben total auf, dass meine Freundin immer das Bett hüten musste und sich nicht groß bewegen durfte. Auch stellt die Familie irgendwann fragen, was denn los ist, dass die Tochter nicht das Bett verlässt, dass der Partner ihr alle schweren Lasten abnimmt und dass die Arbeit nicht aufgesucht wird.
Ich würde eine mögliche Fehlgeburt auch lieber für mich behalten wollen, aber im oben genannten Beispiel wäre es eben schwierig, so etwas geheim zu halten, gerade um die Feiertage herum, wenn man eh sehr viel mit Familie konfrontiert wird. Da wäre es eben besser, man ist direkt ehrlich und sagt, was Sache ist, bevor einem gerüchteweise eine unheilbare Krankheit angedichtet wird oder die Oma einen Herzinfarkt bekommt und panisch wird, weil sie nicht weiß, was los ist.
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