Mann will vor den Kindern an erster Stelle kommen, normal?

Leider wusste ich nicht, wie ich das Thema als Titelfrage am besten benennen sollte. Doch ich bin total entsetzt. Ich habe Euch schon mal gesagt, dass mein Freundes- und Bekanntenkreis mit den vielseitigsten Menschen versehen ist. Vom arbeitslosen Papa bis zum Arzt ohne Kinder. Nun hat sich ein durchaus gebildeter Mann sowas von dämlich geäußert, dass heute morgen wirklich eine Diskussionswelle unter allen Frauen mit Kindern, Männern mit Kindern und ohne Kindern entbrannt ist.

Folgendes Szenario, damit Ihr wisst, worum es geht. Person A hat mit Person B 4 Kinder. Person A blüht in ihrer Mutterrolle derart auf, dass sie eben ihre Kinder liebt, sie betüdelt, trotzdem mal strenge zeigt, wenn es nötig ist, mit ihnen viel unternimmt usw. Sie macht eigentlich die Hausarbeit, kocht das Essen und bespaßt die Kids.

Person B hat das nie getan. Mal ein Ausflug hier und da, das reicht. Die Kids werden herumkommandiert wie Feldwebel. Angeschrien, sobald sie ihm auf den Senkel gehen usw. Doch Person B ist eher über die Situation mit Person A genervt. Denn sie liebt die Kids und stellt sie im Alltag natürlich auch auf einem hohen Podest. Jeder kennt den Spruch, Mütter sterben für ihre Kinder oder Muttertier. Das ist sie!

Er sieht das aber vollkommen anders. Er sagte heute morgen, dass er vor den Kindern da war und somit auch vor den Kindern mehr Behandlung erwarte. Er war vor den Kids da und er will auch entsprechend behandelt werden. Auf die Gegenfrage, wieso er dann wenn er sich daran so stört, überhaupt Kinder hat, konnte er nichts mehr sagen.

Das bedeutet nun, dass er immer die erste Geige spielen möchte und null Verständnis hat, wenn es die Kinder sind. Er ist an erster Stelle zu erwähnen und vor den Kids da gewesen. Das kann in meinen Augen doch echt nicht normal sein oder? Wie kann man so denken, wenn man ja den gewissen Teil dazu beigetragen hat, dass eben Kinder da sind? Dafür ist er ja also selber mit verantwortlich.

Kennt Ihr auch solche Kerle, die offenbar eifersüchtig auf ihren Nachwuchs sind? Wie soll Frau mit Person B in diesem Fall umgehen, weil jegliches diskutieren hier keinen Sinn hat? Was würdet Ihr tun und wie würdet ihr reagieren?

Ich denke, dass einige Männer so denken, wenn man Kinder bekommen hat. Man stand davor an erster Stelle, wurde eventuell umsorgt und als Frau stand man für den Mann sicherlich immer zur Verfügung. Mit einem Kind ändert sich das schon und viele Männer sehen das mit Wehmut.

Selber habe ich das noch keinen Mann sagen hören und finde es auch schrecklich, wenn man Kinder in die Welt setzt und sich dann nicht kümmert. Wenn er seine Frau entlasten würde, könnte diese sich ja auch wieder mehr Zeit für ihn nehmen, außerdem sollte man seine eigenen Kinder doch zu schätzen wissen und sie lieben. Ich finde es schrecklich, wenn ein Vater nur sich sieht und sich über die Liebe, die man einem Kind schenkt, aufregt.

Was kann man der Frau nun raten? Ich würde ihr sagen, dass sie sich mehr Unterstützung von ihrem Mann holen sollte. Dieser muss ja auch mal etwas machen und sollte einen Bezug zu den Kindern bekommen. Dann hat sie ja auch mehr Zeit und kann sich dann wieder um den Mann kümmern, wenn sie es möchte.

Natürlich ändert sich eine Beziehung mit Kind, das lässt sich gar nicht verhindern. Der ganze Alltag ist anders, aber dennoch sollte man auch immer bedenken, dass man ein Paar ist. Der Mann hat insofern recht, dass er auch noch da ist, aber dennoch können die Kinder es sich ja nicht aussuchen dass sie Hilfe brauchen und sollten daher zumindest auf einer Ebene mit dem Mann stehen. Sich nur noch um die Kinder zu kümmern ist auch nicht der richtige Weg, da dann die Beziehung auf der Strecke bleibt. Man sollte sich da als Paar einigen und sich gegenseitig unterstützen.

Warum nicht? Du beschreibst hier eine Frau, die nichts anderes im Kopf hat als ihre Kinder und der Mann dauerhaft in die Ecke gestellt wird und nur heraus darf, wenn die Kinder alles haben und sie ein Verlangen nach ihm hegt. Wenn das nicht kommt, dann darf er halt weiter in der Ecke stehen, das Geld heran schaffen und ist ansonsten für nichts zu gebrauchen.

Da ist es nur Verständlich, wenn der Mann sich auch mal über die Kinder stellen möchte. Denn auch er ist ein Mensch und braucht seine soziale Aufmerksamkeit und immer nur die letzte Geige spielen und nur zurück stecken klappt halt nicht. Dass müsste die Frau aber auch mal einsehen und an ihrer eigenen Einstellung arbeiten, dass eben nicht immer die Kinder an erster Stelle stehen können sondern auch mal man selbst und der Partner. Ansonsten wird sie sich in 20 Jahren umsehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind, der Partner weg und sie alleine da steht und sich dann erst auf diesen Trichter kommt.

Mit Liebe und Kinder machen hat das wenig zu tun. Sicherlich kann man einige Zeit zurück stecken auch für die Kinder. Aber mal ehrlich, sind die Kinder größer, dann können diese auch mal selbst sich unterhalten, bespaßen und brauchen nicht immer Mutti die mit Stoffbärchen und Püppi vor ihnen wedelt. Dann hätte sie auch genug Zeit mal die Aufmerksamkeit ihrem Partner zu schenken, aber so definitiv nicht.

Nach mehr Unterstützung durch den Mann plärren für die Kinder, wenn das Muttertier doch alles alleine schafft und darin auch voll aufblüht? Tolle Idee, ist ja nicht so, dass er das Geld nach Hause bringt damit Frau und Kinder etwas zu fressen haben. Am besten nach einer Schicht mit 12 Stunden noch direkt die Kinder komplett übernehmen bis sie im Bett sind damit Frau machen kann was sie will? Auf welchem Planeten lebst du denn bitte, hat ein arbeitender Mensch nicht auch mal das Recht auf seine Ruhe ohne Kinder? Das du direkt einen schlechten Bezug unterstellst zeigt auch nur auf, in was für einer Fantasiewelt du lebst. Wenn ich Aufmerksamkeit und Zweisamkeit von meinem Partner will, dann brauche ich mich nicht hinsetzen und mit den Kindern spielen. Das widerspricht sich komplett.

Ich kann das Verhalten sehr gut nachvollziehen was hier an den Tag gelegt wird und es ist nur menschlich. Man sucht einen schuldigen der daran Schuld ist, dass der Partner einem keine Aufmerksamkeit mehr schenkt. Das sind in dem Fall die Kinder, da für die Mutter nichts anderes mehr zu zählen scheint. Die Wut darüber kommt dann auch an ihnen zum tragen in Form vom Anschreien. Ändern kann daran in erster Linie die Mutter etwas, wenn sie sich auch mal auf die Bedürfnisse vom Mann einlässt und nicht immer springt sobald Kind 1-4 einen quer liegenden Furz hat. Kinder müssen auch mal alleine klar kommen, dass schaffen sogar Kleinkinder sich mal 1-2 Stunden alleine zu befassen wenn man sie denn lässt und es ihnen beigebracht hat.

Allein durch die Überschrift habe ich erst gedacht, dass der Mann immer an erster Stelle stehen möchte und die Grundbedürfnisse der Kinder vernachlässigt werden sollen. Sprich: Kind schreit und hat Hunger, aber der Mann will erst Sex und erst dann darf die Mama dem Kind etwas zu essen geben. Das scheint mir hier aber überhaupt nicht der Fall zu sein. Aus deinen Schilderungen entnehmen ich, dass die Frau Hausfrau ist und rund um die Uhr zu Hause ist und nicht arbeiten geht, während der Mann das Geld heranschafft mit einem Vollzeit-Job. Ich finde es daher durchaus legitim, wenn die Mutter ihre Kinder vorrangig behandelt, wenn der Mann eben arbeiten ist, aber sobald der Mann daheim ist, sollte sie sich auf den Mann konzentrieren (wenn sie nicht gerade ein Kind zu stillen hat, weil die schon älter sind).

Auf mich wirkt die Mutter, als wäre sie so eine Helikopter-Mama, die ständig um ihre Kinder herumschwirrt und denen kaum Freiraum lässt. Das finde ich auch nicht richtig und auch nicht normal. Ich finde, die Frau sollte sich mehr um ihre Beziehung kümmern und den Kindern auch mehr Selbstständigkeit gönnen. Warum muss Mutti die ganze Zeit bespaßen? Bei 4 Kindern würde ich erwarten, dass die gut ein paar Stunden auch alleine klarkommen können um sich zu beschäftigen und da kann ja auch mal das ältere Kind dem jüngeren bei den Mathe-Hausaufgaben helfen. Mir erscheint es, als wäre die Mama total der Kontrollfreak und müsste überall im Leben der Kinder involviert sein. Wer weiß, vielleicht wollen die Kinder sogar mehr Freiraum, aber die Mutter will das nicht zulassen, dass die Kinder sich abnabeln.

Ramones, ich fürchte du projizierst hier mal wieder. Mag sein, dass dein Sohn mit unter 12 Monaten nicht dazu in der Lage ist, sich selbst zu beschäftigen, aber hier ist von vier Kindern die Rede und es ist nicht die Rede von Vierlingen im Säuglingsalter.

Natürlich muss man sich um 4 Kinder nicht die ganze Zeit kümmern, aber wenn ein Mann abends nach Hause kommt steht da zum Beispiel noch das ins Bett bringen an oder auch das Abendbrot, ein paar Dinge sind ja trotzdem immer zu erledigen. Es kommt aber wirklich sehr auf das Alter an. Von der Beschreibung her bin ich tatsächlich im ersten Moment von jüngeren Kindern ausgegangen, weil ich sonst keinen Sinn dahinter sehe seine Kinder so zu beglucken.

Dass es so etwas heute noch gibt. Eine Reihenfolge in der Familie. Nun ja, da scheint dann etwas Anderes falsch zu laufen. Ich denke mal, dass in einer intakten Familie solche Fragen wie diejenige, wer die erste Geige spielt, gar nicht erst auftauchen. Zumindest ist das meine Meinung.

In einer intakten Familie respektiert jeder den anderen. Und eines dürfte ja wohl klar sein: der Vater muss sich ein wenig zurückstellen, denn das Wohl der Kinder steht immer an erster Stelle. Andererseits muss die Mutter natürlich auch das richtige Maß finden, wie sehr sie die Kinder in den Vordergrund stellt. Das ist ja eben die Kunst einer Partnerschaft. Die Balance zu finden ist das Entscheidende. Wenn es so weit ist, dass der Mann sich beschwert liegt wahrscheinlich etwas im Argen und die nächste Scheidung liegt nicht fern.

Ramones hat geschrieben:Natürlich muss man sich um 4 Kinder nicht die ganze Zeit kümmern, aber wenn ein Mann abends nach Hause kommt steht da zum Beispiel noch das ins Bett bringen an oder auch das Abendbrot, ein paar Dinge sind ja trotzdem immer zu erledigen. Es kommt aber wirklich sehr auf das Alter an. Von der Beschreibung her bin ich tatsächlich im ersten Moment von jüngeren Kindern ausgegangen, weil ich sonst keinen Sinn dahinter sehe seine Kinder so zu beglucken.