Mama eifersüchtig, weil Kind ein Papakind ist?

Ich habe im Freundeskreis einen Fall, wo die Mama sehr eifersüchtig zu sein scheint. Die Kleine ist jetzt 1,5 Jahre alt und ein totales Papakind. Für meine Freundin ist das ganz schlimm, schließlich war sie mit ihr 1 Jahr lang zu Hause und hat sich wirklich um alles gekümmert. Klar, kam der Papa dann heim, durfte die Kleine alles oder hat schon friedlich geschlafen. Der Papa blieb dann 2 Monate zu Hause und schon da hat sich deutlich heraus kristallisiert, dass er ihre Nummer 1 war. Da war sie dann aber auch schon 1 Jahr und mit ihr war gut etwas anzufangen.

Seitdem zieht die Kleine den Papa grundsätzlich der Mama vor. Sei es, wenn sie sich weh getan hat und Trost sucht, oder wenn sie was schönes gefunden hat - es wird immer der Papa aufgesucht.

Meine Freundin leidet da wirklich sehr drunter und weiß nicht, was sie machen soll. Meiner Meinung nach kann das auch nur eine Phase sein und mit 1,5 Jahren ist der letzte Trops ja noch nicht gelutscht. Zumal Kinder einfach eine Bezugsperson brauchen und sich eben eine raussuchen. Das kann ja auch Vorteile haben. Wenn die Kleine größer ist, wird sie da auch nicht mehr so gravierende Unterschiede zwischen ihren Elternteilen machen, denke ich.

Was würdet ihr der Freundin raten? Wie würdet ihr darauf reagieren, wenn euer Kind den Partner vorzieht?

Was soll man da schon großartig machen? Man kann dem schlecht verbieten, zum Papa zu wollen, wenn es dies denn möchte. Ich denke, dass es auch nur schaden würde, wenn man das versuchen sollte.

Mit 1,5 Jahren kann sich ja wirklich noch viel ändern. Außerdem sollte die Mutter doch froh sein, dass das Kind den Vater so gerne hat. Dieser wird sich sicherlich auch darüber freuen. Vielleicht ist der Vater auch gerade beliebter, weil er eben nicht den ganzen Tag zur Verfügung steht.

Man hört doch immer wieder, dass ein Kind meist zu einem Elternteil eher hingezogen ist. Ich finde das eigentlich eher normal und würde da eher sagen, dass die Mutter an ihrer Eifersucht arbeiten sollte. Das Kind weiß doch nicht, dass sich die Mutter so benachteiligt fühlt und es sie traurig macht.

Als ich in der Schwangerschaft mit meinem Mann beim Frauenarzt war und dieser uns mitteilte dass es ein Junge wird, meinte er gleich, dass ich Glück gehabt hätte, auch wenn ich gerne ein Mädchen gewollt habe, weil Jungs doch eher auf die Mama fixiert sind und Mädchen mehr auf den Papa. Von meinen Beobachtungen her stimmt das schon irgendwie.

Machen kann man da sicherlich nichts. Die Mama ist deswegen beim Kind ja nicht unbeliebter. Sie wird trotzdem geliebt und ändern kann man da ja auch nichts. In dem Alter sagt das aber bestimmt auch noch nichts aus. Meine Nichte ist auch ein Jahr alt und auch eher ein Papakind. Als Mutter ist das immer ein bisschen unschön denke ich, weil man so viel Zeit und Liebe investiert hat, aber man kann es nicht ändern.

Ich denke jeder kennt den Klischeespruch, dass Mädchen eher Papakinder sind und Jungen eher Mamakinder. Mag in einigen Fällen zutreffen aber ist nicht automatisch die Regel auch wenn das viele glauben. Wenn sich das Kind zu einem anderen Elternteil eher hingezogen fühlt, was soll man dagegen machen? Das Kind nun festbinden oder dazu zwingen zur Mutter zu rennen wenn es nicht will? Schon ein wenig albern wenn man sich wegen so etwas komplett aufregt und auf beleidigt sowie traurig macht.

Wundern tut es mich nicht, was bringt das erste Jahr Elternzeit auch? Das Kind ist klein, ist zufrieden wenn es Flasche, Windel und Schlaf bekommt. Ob das nun die Mama oder der Papa macht spielt dabei keine Rolle und ist egal. Mit dem steigenden Alter ist normal, dass der Entertainier beliebter ist und das ist meistens der Papa. Mama rennt dann arbeiten, schmeißt den Haushalt und ist einfach eher beschäftigt und das merkt auch ein Kind wenn es "stört".

Dazu komm noch das Thema mit der Verfügbarkeit. Ihr findet doch mit der Zeit auch nichts mehr so interessant, wenn ihr es dauerhaft um euch habt weil es "normal" ist. Ist etwas weniger Verfügbar, dann wird es interessanter. Das ist halt meistens der männliche Part und damit nicht verwunderlich.

Mein Kind hat die Auswahl nicht, da der Kindsvater sich nicht dafür interessiert und auch nicht blicken lässt. Er hatte auch Phasen, da mochte er seine Erzieher lieber als mich aber ich habe mich daran nicht gestört. Denn das ändert sich alles mit der Zeit, und auch die Phase als er jeden und alles Mama genannt hat, kommen vor und sollte man auch nicht auf die Goldwaage legen. Ein Kind bringt damit zum Ausdruck, dass es der anderen Person so vertraut wie Mama und nicht das man als Mama ersetzt wird. Wenn die Phase kommt wird es wohl auch nochmal lustig und die Welt der Dame komplett in Scherben liegen.

Unser Sohn ist ganz entgegen dem Klischee eher auf den Papa fixiert als ein Mamakind. Klar liegt das sicher auch zum großen Teil daran, dass mein Mann fast ein Jahr in Elternzeit war und ich "nur" die ersten 4 Monate mit dem Kleinen Zuhause war. Es gibt und gab immer noch genug Situationen in denen er zur Mama wollte beziehungsweise will. Seit ich nicht mehr stille, hat das aber abgenommen.

Ich bin eigentlich sehr froh, dass die beiden eine so innige Beziehung haben. Außerdem kann mir mein Mann so vieles abnehmen, wie zum Beispiel den Kleinen ins Bett zu bringen. Manchmal bin ich aber schon ein wenig wehmütig und wäre gern die Nummer eins.