Cellulite Day eine sinnvolle Idee für Frauen?
Gerade habe ich im Fernsehen gesehen, dass morgen am Samstag der Cellulite Day sein soll. Es haben ca. 90% aller Frauen Cellulite und dieser Tag wurde ins Leben gerufen, um anderen Frauen Mut zu machen, sich nicht wegen ihrer Orangenhaut zu schämen.
So posten nun viele Frauen auf sozialen Netzwerken Bilder ihrer Cellulite und wollen sich so an dem Cellulite Tag beteiligen. Ich muss sagen, dass ich das wirklich sehr mutig finde und es ja auch eine Art Zusammenhalt darstellt, wenn dabei eben viele betroffene Frauen mitmachen.
Was haltet ihr von so einem Cellulite Tag? Würde es euch helfen, wenn ihr selbst betroffen wärt? Würdet ihr auch solche Bilder von euch machen und posten? Oder sagt ihr, dass es doch Quatsch ist und es sinnigeres gibt?
Wenn jemand wirklich so wenig Selbstwertgefühl hat, dass Solidaritätsbekundungen und Selbsthilfegruppen nötig sind, weil man Dellen an den Oberschenkeln hat, dann bitte. Wem's hilft! Ich weiß gar nicht so genau, ob ich Cellulite habe, aber da angeblich 80 bis 90 Prozent(!!!) aller Frauen im Laufe ihres Lebens Dellen bekommen, werde ich wohl keine Ausnahme bilden. Und wisst ihr was? Das ist mir egal.
Wenn jemand keine größeren Sorgen hat, ist er (oder in dem Fall, sie), doch eher zu beneiden, obwohl ich es mir andererseits auch nicht sehr angenehm vorstelle, so viel Angst und Not wegen eines banalen Hautproblems auszustehen, dass man den Cellulite Day zur Aufmunterung braucht. Es ist ja nicht einmal eine Krankheit, sondern lediglich eine Frage der Ästhetik, und man kann sowieso nichts dagegen tun. Da weiß ich Sinnvolleres mit meiner Zeit anzufangen als über meine Oberschenkel zu kontemplieren.
Mir erschließt sich nicht so ganz, was ein "Outing" in dem Sinne mit Mut zu tun haben sollte. Für mich bedeutet Mut, dass man etwas tut, bei dem die Konsequenzen ungewiss sind. Mutig wäre für mich, wenn man eingreift und einem anderen Menschen das Leben rettet ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen, welche Konsequenzen das für einen selbst hätte. Man könnte ja genauso gut bei dem Rettungsversuch verletzt oder getötet werden. Ich finde es alles andere als mutig, Fotos von seinen Oberschenkeln im Internet zu posten.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann soll das so eine kollektive Aktion werden, also dass viele Frauen Fotos von Cellulite posten. Was soll daran Mut sein bitteschön? Ich finde, dass hier das komplette Gegenteil der Fall ist, das sind doch nur Mitläufer und Gruppenzwang. Wenn man sich nur traut etwas zu tun, wenn es zig andere auch machen, ist man in meinen Augen nur ein Mitläufer unter Gruppenzwang, aber kein mutiger Mensch. Ein mutiger Mensch schwimmt gegen den Strom und ihm ist es egal, was andere darüber denken. Das ist hier aber nicht der Fall finde ich.
Ich finde es total unsinnig solche Bilder unter einem Hashtag zu posten und verstehe nicht wirklich was das betroffenen Frauen bringen soll. Ich meine, man hat es und dann ist es so, da muss man sich doch nicht Millionen Frauen ansehen, die das auch haben um sich besser zu fühlen.
Entweder ich kann damit leben oder nicht, da wird ein Bild von anderen Frauen auch nichts bringen. Man ist nicht alleine auf der Welt und somit ist man nie alleine mit irgendeinem Problem. Das sollte einem schon klar sein. Selbstbewusster wird man dadurch auch nicht und mutig finde ich das auch nicht, wenn man sich nicht perfekt zeigt. Es erfordert heutzutage Mut man selber zu sein? Das finde ich sehr schade.
Was ist jetzt "sehr mutig" daran wenn 90% aller Frauen angeblich Cellulite haben und man dann ein Bild davon macht und es online teilt? Vielen geht es dabei wohl eher darum, dass sie durch ihre Bilder Aufmerksamkeit in den sozialen Medien bekommen, weil sie ja so "mutig" sind. Auf die Masche falle ich schon lange nicht mehr rein.
Und wenn ich ein Problem mit meinem eigenen Körper hätte würde es mir doch nicht helfen wenn einmal im Jahr Bildchen hochgeladen werden und um die "Likes" der Internetgemeinde buhlen. Das würde an meinem Problem doch nichts ändern.
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