Preisverfall beim Verkauf eines Schrebergartens so hoch
Du hast dir die Frage doch in deinem Eröffnungspost schon selbst beantwortet. Es gibt bei euch in der Gegend zu viele Gärten die man übernehmen kann. Entsprechend sinken die Preise. Wir haben unseren Garten für 200 Euro bekommen und dabei eine komplett eingerichtete Laube und einen Schuppen voller Gerätschaften bekommen. Aber was wir in der Zeit auch an Geld investiert haben, würden wir bei einem Verkauf nie bekommen. Einfach weil es hier auch zu viele freie Gärten gibt.
Und wenn man den Garten dann unbedingt loswerden will, dann muss man sich mit dem Preisverfall halt anfreunden. Auch wenn man damit nicht unbedingt glücklich ist. Wobei es auch ein ungünstiger Zeitpunkt ist, einen Garten im Herbst zu verkaufen. Das macht man eher im Frühjahr, wo der Käufer ihn auch gleich voll nutzen kann.
Ich verstehe nicht, wie ihr die Preise fest legt. Bei einem echten Schrebergarten, also einem Kleingarten in einem Kleingartenverein wird der Wert des Grundstücks vom Vorstand ermittelt. Da kann man nicht einfach willkürlich irgend einen Preis fest legen. Klar werden die Gärten je nach Zustand dann oft auch unter dem Schätzpreis verkauft. Aber zumindest hat man dann einen Preis, wo man realistisch mit der Verhandlung ansetzen kann.
Irgend etwas verbessern lassen, also den Bungalow renovieren oder das Grünland aufarbeiten lassen, würde ich nicht vor dem Verkauf. Als wir für unseren Kleingarten Nachfolger gesucht haben, haben wir gesehen, wie unterschiedlich die Interessenten da ran gehen. Der eine will ihn voll eingerichtet, der andere total leer geräumt. Der andere will lieber einen im Landhausstil und fand unseren Anstrich zu modern. Wieder einem anderen waren zu viele Bäume auf dem Grundstück und so weiter. Wie man es macht, vergrault man immer auch potentielle Interessenten.
Ich würde auch bis zum Frühjahr warten und dann verkaufen, wenn die Saison anfängt. Dann erzielt man eher eine gewisse Konkurrenzsituation und die Preise sind meist etwas besser. Wichtig ist, dass der Verkauf über alle möglichen Kanäle bekannt ist und nicht nur im Kleingartenverein ausgehängt wird.
Ich verstehe nicht, wie ihr die Preise fest legt. Bei einem echten Schrebergarten, also einem Kleingarten in einem Kleingartenverein wird der Wert des Grundstücks vom Vorstand ermittelt. Da kann man nicht einfach willkürlich irgend einen Preis fest legen. Klar werden die Gärten je nach Zustand dann oft auch unter dem Schätzpreis verkauft. Aber zumindest hat man dann einen Preis, wo man realistisch mit der Verhandlung ansetzen kann.
Du hast schon recht, dass da eine Schätzung vom Vorstand vorgenommen wird. Aber diese Schätzungen sind völlig unrealistisch, ich weiß nicht, worauf die sich gründen. Mein Garten wäre demnach 3000 Euro wert - das zahlt aber niemand. Das wäre total weltfremd, wenn ich darauf hoffen würde, dass mir da jemand 3000 Euro für den Garten gibt. Ich weiß nicht, wie der Vorstand auf solche Summen kommt. Der Vorstand hat mir selbst mal gesagt, dass es in der Gartenanlage auch Gärten gibt, deren Schätzungen bei 10.000 Euro lägen und er wüsste, dass das aber niemals jemand für den Garten bekommen würde. Welchen Sinn das dann überhaupt hat, diese Schätzungen vorzunehmen, wenn der Vorstand selbst einräumt, dass niemand die geschätzten Preise am Markt erzielt, erschließt sich mir auch nicht.
Ich denke, es hätte nicht viel geholfen, wenn ich den Garten etwas hätte aufbessern lassen. Ich hätte die Gartenlaube aufräumen lassen müssen, da stand viel Mist drin, die Laube hätte ein neues Schloss gebraucht, Hecken schneiden, Rasen mähen, Unkraut von der Terrasse entfernen - dazu hab ich alles keine Zeit, das hätte der Gartenservice machen müssen und da ist man locker 300 Euro los, die man aber trotzdem beim Verkauf nicht mehr bekommt. Ob es mehr gebracht hätte, im Frühjahr zu verkaufen, kann sein. Aber bis dahin wäre der Garten noch mehr verwildert und hätte noch schlimmer ausgesehen, weil ich keine Zeit habe, mich darum zu kümmern.
Ich hatte die Anzeige bei den ebay Kleinanzeigen reingesetzt, das ist eigentlich denke ich ein Kanal, wo man möglichst viele Interessenten findet. An Aushänge hätte ich gar nicht gedacht, aber die hätte ja nur derjenige gelesen, der den Verein kennt.
Der Schätzpreis ist laut unserem Vorstand schlicht und einfach dazu da, dass ein Interessent sieht, wie viel der Garten maximal wert ist. Also damit in Gegenden, wo die Nachfrage nach Gärten höher als das Angebot ist, die Leute nicht irgendwelche herunter gekommenen Parzellen zu Mondpreisen verkaufen.
Auch wenn in der Praxis kaum jemand den Schätzpreis zahlt, würde ich bei der Kleinanzeige trotzdem reinschreiben, dass der Schätzpreis 3000 Euro ist aber als Verhandlungsbasis deklariert wird. Runtergehen im Preis kann man immer noch. Aber man hat zumindest das Argument dass der Garten den Preis X wert ist und man deshalb eine Schmerzgrenze bei X Euro hat.
Für die Preisermittlung gibt es meines Wissens feste Sätze und Berechnungsformeln. Zum Beispiel wird die Größe, der Zustand und das Alter der Laube in eine Formel eingesetzt. Dann gibt es für jeden Obstbaum zum Beispiel einen bestimmten Wert, der pauschal angesetzt wird und für jedes Obstgebüsch wie zum Beispiel Johannisbeeren und ähnliches. Die gepflegte Anbaufläche wird auch mit einem Festpreis je Quadratmeter berechnet. Das sollte der Vorstand, der da schätzt eigentlich wissen. Ansonsten bekommt man ja bei der Schätzung zumindest in unserem Bundesland so ein Schätzprotokoll, in dem haarklein eingetragen ist, was auf der Parzelle wie viel wert ist. Das kann man ja als quasi offizielles Papier auch einem Interessenten zeigen, damit er oder sie weiß, wie der Preis zu Stande kommt.
Und ich meine, letztlich ist es ja auch ein Argument, wenn man einen funktionstüchtigen Garten übernimmt, wo die Bäume schon Ertrag abwerfen, oder ob man ein komplett verwildertes Grundstück erst mal mit einer Laube bebaut, neue Bäume setzt und lange nichts ernten kann und erst mal eine Reihe Investitionen hat. Bei einem halbwegs gepflegten Kleingarten ist der Einstieg eben leichter. Selbst wenn die Beete von dir nicht super gepflegt wurden.
Und ich meine, letztlich ist es ja auch ein Argument, wenn man einen funktionstüchtigen Garten übernimmt, wo die Bäume schon Ertrag abwerfen, oder ob man ein komplett verwildertes Grundstück erst mal mit einer Laube bebaut, neue Bäume setzt und lange nichts ernten kann und erst mal eine Reihe Investitionen hat. Bei einem halbwegs gepflegten Kleingarten ist der Einstieg eben leichter. Selbst wenn die Beete von dir nicht super gepflegt wurden.
Den Preis zahlt dann aber dennoch keiner. Ich hatte den Garten auch für ein Drittel des Preises aus der Schätzung angeboten und selbst da hieß es, dass der Garten das nicht wert ist und ich konnte froh ein, jemandem zumindest noch 500 Euro entlocken zu können, weil sich auch nur drei Interessenten gemeldet haben. Wenn ich den Garten für 3000 Euro, also den Schätzwert aus dem Protokoll, angebten hätte, dann hätte sich gar niemand erst gemeldet.
Was soll ich machen, wenn keiner mehr zahlen will? Ich will auch nicht auf dem Garten sitzen bleiben und ich kann ja dann nicht auf dem Schätzwert pochen, wenn der weit weg von allem ist, was Leute zu zahlen bereit sind.
Keine Panik, wir haben unseren auch letztlich verkauft. Das hat zwar etwas gedauert und ging nicht von heute auf morgen, aber der oder die richtige kommt schon. Klar haben wir auch nicht den vollen Schätzpreis bekommen, aber der Preis war schon OK. Zwar auch niedriger als der, für den wir damals gekauft hatten, aber die Hütte war ja dann auch älter als damals.
Was du machen kannst, ist einfach den Garten selbst mit ein wenig Liebe auf Vordermann zu bringen, so dass er so vorzeigbar wie möglich aussieht. Jetzt ist es zwar schwierig, weil die Erde normalerweise in den meisten Regionen schon gefroren ist. Aber im nächsten Frühjahr kannst du ja noch mal ein paar Tage Zeit investieren, um den Garten attraktiver zu präsentieren. Also alle Beete sauber umgraben, Unkraut entfernen, abgestorbene Pflanzen vom letzten Jahr entfernen, die Laube aufräumen und Putzen und so weiter. Wenn alles gepflegt aussieht, hebt das auch das Vertrauen, dass mit dem Grundstück alles in Ordnung ist.
Und ich würde nicht nur auf Kleinanzeigen bei Ebay setzen, sondern auch klassisch in den Supermärkten oder Baumärkten oder Pflanzenhandlungen der Region Aushänge machen. Einen Text in die örtliche Facebook Gruppe eurer Stadt oder Gemeinde setzen so es so etwas gibt. Oder auch in Kindergärten fragen, ob man da Aushänge machen kann, denn oft suchen gerade Familien mit Kindern solche Gärten.
Wichtig ist halt, das so vielen Leuten wie möglich bekannt zu machen und nicht nur auf einen Kanal zu setzen und schon gar nicht nur aufs Internet. Bitte auch den Vorstand darum, dass ein Hinweis auf den Verkauf im Schaukasten der Kleingartenanlage ausgehängt wird, denn Schrebergärten sind öffentliches Grün und manchmal gucken auch Interessenten durch die Anlagen und in die Schaukästen nach freien Gärten. Dann sollte es klappen.
Was du machen kannst, ist einfach den Garten selbst mit ein wenig Liebe auf Vordermann zu bringen, so dass er so vorzeigbar wie möglich aussieht. Jetzt ist es zwar schwierig, weil die Erde normalerweise in den meisten Regionen schon gefroren ist. Aber im nächsten Frühjahr kannst du ja noch mal ein paar Tage Zeit investieren, um den Garten attraktiver zu präsentieren. Also alle Beete sauber umgraben, Unkraut entfernen, abgestorbene Pflanzen vom letzten Jahr entfernen, die Laube aufräumen und Putzen und so weiter. Wenn alles gepflegt aussieht, hebt das auch das Vertrauen, dass mit dem Grundstück alles in Ordnung ist.
Dafür hätte ich keine Zeit gehabt. Ich hatte es in den letzten Monaten gerade mal geschafft, zwei Tage in den Garten zu gehen, der immer katastrophal aussah und dann habe ich mir einen Tag frei genommen und etwas aufgeräumt, aber drei Wochen später war schon wieder alles zugewuchert. Das war so frustrierend, wenn man sieht, dass es gar nichts bringt, da Zeit zu investieren und etwas ordentlich zu machen. Ich hätte das niemals alleine geschafft, den Garten in Ordnung zu bringen und selbst das Aufräumen der Laube hätte erfordert, dass ich einen Container beauftrage, was auch wieder viel gekostet hätte.
Und ich würde nicht nur auf Kleinanzeigen bei Ebay setzen, sondern auch klassisch in den Supermärkten oder Baumärkten oder Pflanzenhandlungen der Region Aushänge machen. Einen Text in die örtliche Facebook Gruppe eurer Stadt oder Gemeinde setzen so es so etwas gibt. Oder auch in Kindergärten fragen, ob man da Aushänge machen kann, denn oft suchen gerade Familien mit Kindern solche Gärten.
Das ist sicherlich in manchen Fällen sinnvoll, aber es ist auch sehr viel Aufwand, wenn man dann Baumärkte und Kindergärten abfährt. Dazu hätte ich auch keine Zeit gehabt, zumal ich auswärts arbeite und zu den Zeiten, wo Kindergärten offen haben, gar nicht da bin. Da hätte ich dann wen anders schicken müssen und die einzige Person, die das machen würde, hat kein Auto usw. Das ist alles einfach zu viel Stress.
In irgend einen sauren Apfel muss man im Leben halt beißen. Und im dem Fall scheint es mir so, dass du dich wahrscheinlich mit einem eher niedrigen Preis arrangieren musst. Gerade wenn die Laube so voll gestellt ist, dass man eigentlich einen Container bräuchte, schreckt das sicher sehr viel mehr Interessenten ab, als ein etwas verwilderter Garten. Denn wenn man sich einen Garten holt, will man vor allem eines: gleich mit dem Garten los legen und sich nicht so sehr mit Nebentätigkeiten beschäftigen. Und dass mehrere Mankos eben eine gute Grundlage bilden, um bei Verhandlungen den Preis zu drücken, das ist nun mal so.
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