Ganzheitliche Behandlung bei Ärzten vernachlässigt?
Durch diesen Beitrag bin ich ehrlich gesagt ins Nachdenken gekommen und er hat mich dazu veranlasst, alle meine bisherigen Ärzte Revue passieren zu lassen. Dabei habe ich festgestellt, dass einige wenige dabei waren, die ich wirklich perfekt fand, weil diese nicht nur die Symptome gesehen haben, sondern den ganzen Menschen.
So hatte ich zum Beispiel berufsbedingt mal ziemlich Stress. Das war damals noch parallel zur Uni, als ich noch studiert habe. Damals fühlte ich mich ziemlich überlastet und bekam dadurch auch Schlafstörungen und Panikattacken, sodass ich eben zum Hausarzt bin, weil ich mir Hilfe gegen die Schlafprobleme erhoffte. Mein damaliger Hausarzt hörte mir sehr geduldig und stellte sehr viele Fragen.
Anschließend meinte er, dass er mir jetzt Tabletten verschreiben könnte, was aber keine dauerhafte Lösung wäre und riet mir dann eher dazu, mein Verhalten zu reflektieren, die Ursache zu erforschen und das Problem eben zu beseitigen. Er hatte auch vorher sehr genau nachgefragt nach Beruf und Studium und hatte sehr wertvolle Hinweise für mich.
Ich finde es gut, dass er nicht nur die Symptome (also Schlafprobleme und phasenweise Panik) gesehen hat, sondern den ganzen Menschen und dass er eben auch tiefer gegangen ist. Genau das hat mir auch geholfen, weil ich durch seine Hinweise mein Verhalten geändert habe und die Symptome dadurch verschwunden sind. Ich musste durch ihn nie Tabletten nehmen wegen Schlafproblemen oder Panikattacken, die verschwanden von alleine.
Leider habe ich festgestellt, dass solche Ärzte eher in der Minderheit sind und der verlinkte Thread bestätigt mir das noch einmal. Wie kann ein Arzt nur Medikamente verschreiben, die die Symptome nur kaschieren, aber das Problem nicht beseitigen? Wird heutzutage viel zu wenig ganzheitlich behandelt und tiefer gegraben? Welche Erfahrungen habt ihr da gemacht?
Da stichst du bei mir in einer offenen Wunde. Ich rege mich ständig über das Gesundheitswesen auf. Genau hier gilt der abgedroschen Spruch „Früher war alles besser“. Das kann ich mit Fug und Recht behaupten. Heute ist es am besten, wenn man sich die Diagnose selbst stellt und dann nur zum Arzt geht, um sich die Medikamente verschreiben zu lassen. Die Ursachen für die Misere liegen in einigen sogenannten Gesundheitsreformen begründet.
Heute bekommt ein Arzt wesentlich weniger Geld von der Krankenkasse als früher. Viele Behandlungsmethoden werden nicht mehr genehmigt. Mir hatte ein Arzt mal gesagt, dass er heute wie ein Unternehmer handeln muss. Er sagte mir, dass er im Schnitt 7 Minuten Zeit habe für das Gespräch mit dem Patienten, ansonsten müsse er drauf zahlen. Dementsprechend leidet die Behandlung. So habe ich vor drei Monaten urplötzlich Schmerzen im Fuß beim Laufen gehabt. Es hat sage und schreibe 6 Wochen gedauert, bis man herausfand, dass ich einen Ermüdungsbruch im Fuß habe. Ich war bei drei verschiedenen Orthopäden. Alle haben geröntgt, aber mehr auch nicht. So ein Ermüdungsbruch ist nicht unbedingt auf dem Röntgenbild erkennbar. Aber keiner hatte sich meinen Fuß länger als 1 Minute angesehen.
Meine Hausärztin, bei der ich wegen einer ganz anderen Sache war, nahm sich der Sachte dann an und schickte mich zum MRT. Dort erkannte man dann was los ist. So sieht das heutzutage aus! Es gibt ganz wenige Ärzte, die sich die Mühe machen, einen gründlich zu untersuchen. Und ich kann sie verstehen. Sie verdienen einfach nicht genug Geld! Nun ja, manche sagen, es sei Klagen auf hohem Niveau, aber trotzdem. Ich wünsche mir die Zeiten zurück, als man zwar immer sagte, dass Ärzte überbezahlte Bonzen seien, aber ich wurde wenigstens untersucht! Zum Glück sind die Medikamente heute wirksamer als früher und das gleicht die schlechte Behandlung zumindest teilweise wieder aus.
Bei manchen kann man einfach keine Ursache finde, wenn sie solche psychischen Probleme haben. Da ist es oftmals gar nicht leicht oder auch nicht möglich heraus zu finden, wo die Ursache oder was die Entstehung dessen gewesen ist.
Ich kenne jemanden, der bei einigen Psychologen und Neurologen war, weil er die Ursache für gewisse Probleme gerne heraus finden wollte und etwas daran verändern wollte. Leider konnte ihm nie jemand sagen, wo die Ursache für seine Probleme liegt. Und er hat es dann irgendwann auch aufgegeben und versucht damit zu leben. Er sagt selbst, dass er gute und schlechte Tage hat.
Für manche Ärzte ist es sicherlich auch nur ein Job und sie stecken nicht unbedingt Herzblut mit hinein. Oftmals ist es ja auch so, dass sie an ihrem Standard Programm der Medizin festhalten. In manchen Praxen erlebt man ja auch eine regelrechte Massenabfertigung. Da ist es sicherlich schon ersichtlich, dass sich der Arzt für seine Patienten nur wenig Zeit nimmt und vielleicht auch weniger auf die gesundheitlichen Probleme und Sorgen eingeht.
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