Hundeanschaffung kurz bevor das Baby kommt?

vom 13.11.2016, 17:23 Uhr

Wie in einem anderen Thread bereits erwähnt habe ich eine Freundin, die aktuell hochschwanger ist und bald ihr Baby bekommt. Genau genommen soll es in drei Wochen etwa so weit sein. Nun hat sie mir erzählt, dass sie sich mit ihrem Partner letzten Monat einen Hundewelpen angesehen hat und ganz begeistert war. Wenn sie wollen, dann können sie den Kleinen nächste Woche abholen. Die endgültige Zusage müssen sie dann morgen treffen.

Die beiden erfüllen zwar sämtliche Voraussetzungen, um einen Hund zu halten (Erlaubnis des Vermieter, sehr große Wohnung mit Garten), aber ich persönlich finde ja die Zeit ein bisschen ungünstig. Sie wissen ja gar nicht, wie es so mit Baby ist und dann auch noch einen Hundewelpen zu Hause haben, der ja auch Erziehung braucht? Und man muss am Anfang ja wirklich oft mit denen raus. Ich bin mir nicht sicher, ob das mit Baby dann so günstig ist.

Meine Freundin meinte, dass sie nie wieder so viel Zeit wie im Babyjahr hat. Sie ist ja zu Hause und so hat sie wenigstens Beschäftigung. Ich bin mir ja sicher, dass das Baby da ausreichend ist. Ihr Freund geht auch ganz normal weiter voll arbeiten und so bleibt dann beides an ihr hängen, wenn man das so nennen kann.

Es bestünde wohl auch die Möglichkeit, den Hund zu holen, wenn das Baby da ist, aber das macht es ja dann auch nicht besser, denke ich. Wie seht ihr das? Würdet ihr euch einen Hund anschaffen, so kurz bevor das Baby kommt?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Als ich mein erstes Kind bekommen habe, bestand mein damaliger Mann, der Vater meiner Kinder darauf, dass er einen Hund bekommt. Er wollte einen Malteserwelpen haben. Diesen haben wir uns dann im November angeschaut und ausgesucht und Ende Januar abgeholt. Mein Sohn kam Mitte Januar auf die Welt und als ich aus dem Krankenhaus kam, führte der erste Weg zu diesem Züchter.

Die ersten 14 Tage war alles noch sehr entspannt. Denn mein damaliger Mann hatte noch 2 Wochen Urlaub. In dieser Zeit kümmerte er sich um den Hund und ich um das Kind. Aber dann war es doch ziemlich stressig. Wir wohnten damals in einer Etagenwohnung in der dritten Etage und hatten keinen Garten, wo der Hund mal einfach raus konnte. Diesen Vorteil hätte deine Freundin.

Immer wenn der Hund raus musste, hatte mein Sohn entweder Hunger oder er hatte die Windel voll. Ich hatte mehr als einmal die Wohnung mit einer Pfütze oder einem Haufen besudelt. Aber ich musste irgendwie lernen das alles zu koordinieren. Nach einer Weile hat sich das eingespielt und der Hund wurde stubenrein und konnte auch mal ein paar Minuten aushalten.

Ich würde es aber keinem empfehlen das so zu machen. Ich hätte es mir auch einfacher vorgestellt, zumal mein Exmann sich nicht um das Kind kümmerte und auch die 'Arbeit mit dem Hund mehr oder weniger an mir hängen blieb. Einfach ist das mit einem Welpen nicht. Geschafft habe ich es. Es ist auch positiv, wenn Hund und Kind quasi zusammen aufwachsen. Der Hund war nicht eifersüchtig, weil er es nicht anders kannte.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich würde es zum Teil auch davon abhängig machen, wie viel Erfahrung mit Hunden denn schon besteht. Sollte es der Ersthund sein, also bisher keine oder kaum Erfahrungen, würde ich zumindest nicht gleich mit einem Welpen anfangen.

Lieber ein erwachsenes Tier, bei dem die Grundlagen schon sitzen, und bei dem man den Charakter etwas besser einschätzen kann. Das würde ich aber auch sagen, wenn kein Baby mit dabei wäre, Welpe als erster Hund stelle ich mir doch sehr stressig vor.

Hat man schon Erfahrung mit Hunden und im besten Fall auch mit Welpenerziehung, ist es sicher deutlich besser zu schaffen, und dann kann man die Arbeit, die so ein Welpe macht, auch besser einschätzen. Schaffbar ist es sicher, wenn man will, aber garantiert eher anstrengend.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe in diesem Jahr auch mein erstes Kind bekommen und muss sagen, dass ich mir das schrecklich vorstelle dann auch noch einen Hundewelpen zu haben und diesen stubenrein bekommen zu müssen. Immerhin heißt das, dass man alle 2 Stunden mit dem Hund raus muss und wenn man dann noch ein Kind hat, was alle 2 Stunden gestillt werden mag ist das doch absoluter Stress. Zumal man dann auch keine Pause hat, wenn das Baby nachts schlafen sollte.

Gegen Ende der Schwangerschaft ist man sicherlich leicht gelangweilt und weiß nicht so richtig etwas mit der Zeit anzufangen, wobei man sich dann aber nicht so eine Mammutaufgabe ins Haus holen sollte. Immerhin sollte man beiden gerecht werden und das ist nicht leicht. Sowohl der Hund braucht seine Zeit, als auch das Baby, beiden kann man nicht mal eben sagen, dass es gerade schlecht ist.

Natürlich gibt es Menschen, die das super machen und alles schaffen, aber ich stelle es mir dennoch schwer vor und würde mit so etwas warten. Man kann doch später immer noch einen Hund kaufen, wenn man wieder ein bisschen aus dem Gröbsten heraus ist mit dem eigenen Baby.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Selbst wenn es nicht der erste Hund ist, würde ich mir keinen Welpen anschaffen wenn zeitgleich das menschliche Kind geboren wird. Diamante hat es ja wunderbar beschrieben wie das abläuft, am Ende sitzt ein Teil komplett alleine Zuhause mit Hund und Baby. Das zu organisieren geht, aber nicht selten wird die Pfütze oder der Haufen auch auf dem Teppich landen, denn mit der Verpflichtung Baby nebenan kann man nicht einfach nach draußen rennen wenn der Welpe sein Geschäft erledigen muss.

Wenn ich ehrlich bin, würde ich mir auch keinen ausgewachsenen Hund ins Haus holen. Dieser kennt das mit dem Baby nicht, müsste sich erst selbst an das Herrchen gewöhnen und bekommt dann auch nicht genug Aufmerksamkeit. Wenn es nur drei Wochen sind, dann spielt der Hund 3 Wochen die erste Geige und landet dann in der Ecke, da das Kind wichtiger ist. Beides zusammen wird jedenfalls anstrengend und ich könnte darauf verzichten, gerade weil es auch das erste Kind ist und auch da keinerlei Erfahrung besteht.

Ein weiterer Punkt sind die kosten. Die Dame wird in Elternzeit gehen wenn ich das deinen anderen Beiträgen richtig entnommen habe. Sprich es kommt weniger Geld rein und schon ein weiterer Mitesser durch das Baby. Denn damit steigen auch die anderen Kosten, es ist nicht nur die Windeln auch braucht man mehr Strom, zahlt mehr Nebenkosten, braucht mehr Wasser usw. Dann noch einen Hund anschaffen der auch fressen will und Steuern kostet muss auch finanziert werden.

Der Zeitpunkt mag zwar günstig erscheinen mit der Elternzeit aber was ist in einem Jahr wenn die vorbei ist? Will sie dann wieder arbeiten gehen, dann muss nicht nur ein Platz für das Kind gefunden werden sondern auch für den Hund. Krippenplätze für U3 sind schon teuer und ist man ab 300 Euro im Monat dabei aber wo wird der Hund geparkt? Den kann man auch nicht 10 Stunden am Tag alleine in der Wohnung lassen. Wurde sich darüber mal Gedanken gemacht?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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