Kind mit 15. Monaten läuft und spricht noch nicht

Unser 15 Monate alter Sohn hatte einen schweren Start ins Leben. Er kam 4 Wochen zu früh auf die Welt und hatte eine schwere Neugeboreneninfektion. Seine Entwicklung verlief seither immer verzögert. Gekrabbelt ist er mit 10 Monaten. Umgedreht hat er sich auch erst mit 9 Monaten. Und sprechen will er noch nichts so recht.

Die Kinderärztin sieht noch kein Problem darin. Jedoch mache ich mir ein wenig Sorgen, da ich das wahrscheinlich auch anders gewohnt bin durch meine beiden Großen. Ich würde mich freuen wenn mir jemand über seine Erfahrungen berichten könnte. Woran kann es liegen? Wie habt ihr euch verhalten? Habt ihr Tipps?

Wenn dein Kind schon zu früh gekommen ist, dann ist das normal wenn diese erst etwas später anfangen mit allem. Denn die ersten vier Wochen darfst du dabei nicht bewerten, sprich dein Kind wäre korrigiert erst 14 Monate alt. Zu diesem Zeitpunkt ist es nicht selbstverständlich, dass Kinder laufen und sprechen. Es ist halt einfach unterschiedlich und Frühchen fallen dabei aus dem üblichen Rahmen. Im Bereich des Sprechens wird auch viel zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr nachgeholt.

Bei einer anderen Mutter aus der Krippe ist das auch eines der Themen. Ihr Kind ist jetzt 2,5 Jahre alt und spricht kein Wort, spielt am liebsten für sich alleine. Dort wurde auch schon Panik geschoben und behauptet er ist einfach Entwicklungsverzögert, von heute auf morgen hat er angefangen wie ein Wasserfall zu sprechen und ist seither nicht mehr zu stoppen.

Laufen fängt meistens erst zwischen 12-16 Monaten an. Es gibt Kinder die können das schon vorher und manche erst hinterher. Die Tochter meiner Freundin ist jetzt 18 Monate und macht ihre ersten Gehversuche am Tisch, vorher war auch nichts. Ihre ältere ist erst gelaufen und dann zum krabbeln gewechselt weil es schneller ging und hatte dann auch mit 2 Jahren erst wieder Lust auf das Laufen.

Lass doch deinem Kind einfach Zeit, zu etwas zwingen bringt rein gar nichts. Manche fangen dann an die Kinder in Gehfrei zu stecken damit sie laufen, obwohl deren Körper einfach dazu noch nicht bereit sind. Sprechen ist auch kein Drama warum denn auch? Einfach weiter machen wie bislang, viel mit dem Kind sprechen und sich beschäftigen und das kommt dann ebenfalls von alleine mit der Zeit. Klar ist man es anders gewohnt mit zwei größeren bei denen alles nach Zeitplan abgelaufen ist, aber jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Ab dem 3. Lebensjahr sind die Defizite in der Regel auch wieder aufgeholt.

Wenn du der Meinung der Kinderärztin nicht vertraust, dann kannst du dir auch jederzeit eine zweite Meinung einholen was ein anderer Kinderarzt dazu sagt. Krankengymnastik wird Frühchen gerne verschrieben und auch ausgeübt und begleitet bis die Kinder laufen. Somit kann man das ganze zwar nicht beschleunigen aber die Abläufe mit dem Kind üben. Erfordert allerdings auch, dass man als Elternteil Zuhause die Übungen ebenfalls macht wenn das so vorgesehen ist wie z.B. in der Therapie nach Voijta. Auch wenn es Überwindung kostet und das Kind dabei weint und schreit vor Anstrengung.

So etwas kommt vor und bedenklich finde ich das auch nicht. Nicht jedes Kind entwickelt sich gleich und so muss man jedem Kind auch seine Zeit lassen. Ich kenne durchaus auch Kinder, die lange gebraucht haben um laufen zu können. Manchmal ist es auch so, dass die Bewegungen schnell gehen und dafür einfach die Sprache ein bisschen hinterherhinkt.

Ich bin nun auch erst seit diesem Jahr Mama, also keine Expertin, aber ich habe durchaus auch schon mitbekommen, wie sehr man als Mutter unter Druck gesetzt wird und sich auch unter Druck setzen lässt, wenn das Kind noch nicht das kann, was andere Kinder machen. Mein Sohn ist recht flink bei vielen Dingen und somit habe ich den Stress bei den U Untersuchungen nicht, den manch andere Frauen mit ihren Babys haben, aber ich habe schon oft beobachtet wie anstrengend das für Eltern sein kann und wie sehr man sich dann auch Sachen erzwingen möchte.

Mein Ratschlag für dich ist, dass du einfach ruhig bleiben musst. Die Kinderärztin kennt dein Kind doch und wenn sie darin kein Problem sieht, was ich auch nicht sehe, dann ist es doch gut. Du wirst deinem Kind ja sicherlich etwas zeigen, erklären und vielleicht auch vorlesen. Irgendwann kommt die Sprache dann von ganz alleine. Du solltest deinen Sohn nur nicht anschweigen und dir keine Angst machen lassen, aber Grund zur Panik ist das nicht.

Ich würde mich da nun auch nicht verrückt machen. Gerade bei einem Frühchen, das nach der Geburt auch noch weitere gesundheitliche Probleme hatte, ist es in meinen Augen sowieso nicht ungewöhnlich, dass die Entwicklung etwas verzögert ist. Diese Defizite kann ein Kind aber später durchaus wieder aufholen.

Davon abgesehen gelten eigentlich 18 Monate als das Alter, bis zu dem ein gesundes Kind normalerweise spätestens laufen sollte. Mein Sohn hat sich so ziemlich für alles etwas mehr Zeit gelassen und das genau mit 18 Monaten geschafft. Gesprochen hat er mit 3 noch nicht viel.

Nachdem er aber erst mal richtig damit angefangen hat, hat er seinen Rückstand aber auch wieder aufgeholt. Mit 15 Monaten kann aber eigentlich auch noch nicht viel sprachliches erwarten. Ich persönlich kenne kein Kind, das in dem Alter schon mehr als Mama und Papa und ein paar Tier- oder Autogeräusche zusammenbekommen hat.

Meine Große war genau 1,5 Jahre, als sie endlich lief. Habe mir damals auch Sorgen gemacht, ob denn nix passiert bei ihr. Krabbeln fing bei ihr mit 11 Monaten an. Und dazwischen lief sie wie ein Mogli. Auf allen vieren und den Po in die Luft.

Jetzt ist sie 23 Monate und fängt an Sätze zu bilden. Da kenne ich auch Kinder, die mehr und besser reden. Aber deswegen lasse ich mich nicht gleich verrückt machen. Auf keinen Fall das Kind drängen. Höchstens immer mal wieder Druckfrei üben und gesundheitlich abchecken lassen. Mehr kannst du nicht tun.