Populisten in EU nach Trumps Wahlsieg im Aufwind?

vom 11.11.2016, 19:26 Uhr

In den USA ist das Undenkbare geschehen und Donald Trump wurde zum Präsidenten gewählt, obwohl niemand damit gerechnet hat. Dabei hat er eigentlich mit seiner rüpelhaften Art alles und jeden verprellt - und trotzdem gewonnen. Dieser Sieg wurde in der EU nur von den rechten Kräften begrüßt, während die etablierten Parteien geschockt waren.

Seht ihr die rechten Parteien nun auch in Europa im Aufwind? Schadet ihnen der Sieg Trumps auf Dauer gesehen nicht vielleicht doch? Können wir in Europa von den Fehlern in den USA lernen?

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Talkmaster am 11.11.2016, 22:18, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Man müsste eigentlich aus den Fehlern der Amerikaner lernen. Aber ich denke, das wird nicht geschehen. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte ich meinem Schwager gesagt, dass es durchaus möglich sei, dass Trump die Wahl gewinnen könnte. Er hatte nur ein müdes Lächeln dafür übrig. Die Dummheit der Wähler wird eben unterschätzt kann ich dazu nur sagen. Wir haben jetzt einen Putin, einen Trump und zu allem Überfluss noch einen Erdogan. Und in Deutschland die AfD.

Ich prognostiziere, dass die AfD bei der Bundestagswahl die SPD abhängen wird. Man lernt eben nicht aus den Fehlern anderer. Ich befürchte, dass es einen Rechtsruck in Europa geben wird, alleine deshalb weil die etablierten Parteien es nicht schaffen Vertrauen zu schaffen. Es hängt alles davon ab, wie sich Trump in den nächsten Monaten benehmen wird. Wenn er Dinge macht, die die Stammtischproleten befriedigen wird das die Populisten in Europa stärken, weil man dann sagen wird „Endlich einer der zupackt“.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Sind denn nicht alle Politiker irgendwo Populisten? Deswegen finde ich den Ausdruck etwas unpräzise, nur von den Populisten zu sprechen. Ich wüsste auch nicht aus welchen Fehlern der Amerikaner wir jetzt lernen sollten und warum die Wähler als Dumm oder ungebildet hingestellt werden und permanent das Wahlverfahren mit den Wahlmännern kritisiert wird. Deutschland und Europa sollte mehr Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten und den Ausbau der guten Beziehungen mit den USA und untereinander legen, als ständig Oberlehrerhaft andere Staaten maßregeln zu wollen.

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» Passport » Beiträge: 197 » Talkpoints: 44,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also zum einen ist es wirklich so, dass man Wähler durchaus als dumm hinstellen kann. Es ist ein Phänomen in der Verhaltensforschung, dass Massen von Menschen umso dümmer sind je grösser die Masse ist. Das ist erforscht und wirklich phänomenal. Man kann ein Fussballstadion füllen ausschließlich mit gebildeten Menschen. Alles Dozenten und Akademiker. Trotzdem werden alle brüllen und schreien und sich benehmen wie Neandertaler. Das ist nun einmal so. Man wird wenige Menschen finden, welche sagen, dass die Bildzeitung die Wahrheit schreibt. Jeder lästert darüber, aber wer kauft sie dann eigentlich? Man muss immer unterscheiden zwischen dem Individuum und der Masse. Die Masse lässt sich beeinflussen.

Ja, du hast durchaus Recht damit, dass eigentlich jeder Politiker ein Populist ist. Aber unter diesen Populisten gibt es eben noch welche, die hinaus stechen. Trump zum Beispiel. Er benutzt die Wähler wie Wachs in seinen Händen. Mit dem Oberlehrer, da gebe ich dir teilweise Recht. Zumal wir ja von unseren Politikern auch an der Nase herum geführt werden, und noch nicht einmal in der Lage sind uns unserer unsäglichen Politiker zu entledigen. Aber man darf uns nicht das Recht absprechen unsere Meinung zu sagen.

Amerika hat gewählt, ja das ist Sache der Amerikaner. Aber man kann Amerika natürlich kritisieren, weil es keine echte Demokratie ist. Das System mit den Wahlmännern führt dazu, dass kein echtes Abbild des Willens der Bevölkerung vorhanden ist, wenn man es prozentual sieht. Wenn ich zum Beispiel an das Rechtssystem der USA denke, wird mir regelrecht schlecht. Aber das ist eine andere Sache. Also Oberlehrer hin oder her, man kann schon auf Missstände aufmerksam machen.

Zum Beispiel Erdogan. Wieder ein vollkommen anderes Thema. Aber das kommt ständig aus den Reihen der Türken, dass wir uns nicht in deren Angelegenheiten mischen sollen. Prinzipiell haben sie Recht, aber dann sollten die in Deutschland lebenden Türken damit aufhören diesem angehenden Diktator zu huldigen. Seine Politik wird nämlich dadurch zu uns getragen und dann können wir auch durchaus den Oberlehrer raushängen lassen.

» Freidenker28 » Beiträge: 749 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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