Familienmitglieder die man absolut nicht leiden kann
Unsere Oma lädt alljährlich zu einer Familienfeier ein, wobei das Wort Feier auch übertrieben ist, weil man regelrecht drauf warten kann, bis sich die Ersten in der Wolle haben. Das geht nun schon jahrelang so und es gibt einfach paar Leute in unserer Familie, die sich einfach nicht riechen können und wenn dann ein gewisser Alkoholpegel erreicht ist, dann muss das eben raus.
Kennt ihr solche Streitigkeiten und Fälle auch, wo sich Familienmitglieder teilweise schon jahrelang nicht leiden können und man sich das aber auch immer wieder zeigen muss? Ich halte mich da ja immer raus, aber wie würdet ihr denn reagieren? Auch raushalten, mitstreiten oder versuchen zu schlichten?
Mein Cousin ist mit mir und meinem Bruder einigermaßen zerstritten. Das kam so, weil er eine Freundin hatte, die er wirklich mies behandelt hat und die dann durch Zufall bei einer Feier dann auch mein Bruder kennengelernt hat. Sie hat das Ganze dann mit meinem Cousin beendet und kam mit meinem Bruder zusammen, mit dem sie heute verheiratet und glücklich ist.
Nun haben die beiden sich am Anfang natürlich angeschrien, weil der Cousin der Meinung war, dass das seine Frau also fast schon sein Besitz wäre und mein Bruder sie verteidigt hat. Als ich ihn dann noch nicht zu meiner Hochzeit eingeladen habe, weil ich schlichtweg keine Lust auf das Theater hatte, war er dann auch noch mir böse und seit dem redet er auch kein Wort mehr mit mir.
Ich konnte diesen Cousin noch nie sonderlich gut leiden und das was ich dann über ihn erfahren habe hat es nicht eben besser gemacht, aber mein Bild von ihm klarer werden lassen. Ich sage einfach nichts, wenn ich ihn sehe. Immer wenn ich grüße wird das eh missachtet und deswegen sage ich einfach nichts mehr.
Meiner Meinung nach muss man sich trotzdem irgendwie zusammenreißen, immerhin ist es noch Familie und gerade bei solchen Treffen muss man sich einfach mal ein bisschen benehmen und sich nicht angehen. Mein Bruder ignoriert ihn mittlerweile auch einfach nur noch.
Warum sollte man alle mögen und das nicht auch zeigen? Denn zu einem solchen Streit gehören immer noch zwei und ignorieren ist genauso ein provozieren als wenn man direkt den Mund aufmacht. Da reicht schon die alleinige Anwesenheit aus, damit das ganze wieder aufkommt und warum dann überhaupt erscheinen oder die zerstrittenen alle an einen Tisch bringen?
In meiner Familie gibt es auch Idioten, die ich genau als diese sehe. So ist der Mann meiner Cousine der letzte Depp. Weil seine kleine Schwester ertrunken ist weil er als Kind nicht aufgepasst hatte, ist seine Tochter nun der "Schwesterersatz" für seine Mutter. Lässt alles durchgehen, dass das Kind mit dem Namen der verstorbenen Schwester angeredet wird, ihre Sachen tragen darf usw. Das Kind hat entsprechend schon einen an der Waffel und denkt bald, dass sie wirklich die Schwester ist und darf alles mitmachen. Meine Cousine ist auch entsprechend unterbelichtet und bekommt davon angeblich nichts mit.
Dann gibt es noch Schmarotzer die durchaus in der Lage sind zu arbeiten aber aus Faulheit ihren Hintern nicht schwingen. Es ist auch bequemer und einfacher, wenn man vom Geld vom Staat lebt oder von dem was die Verwandten einen zustecken wenn man sie lange genug nervt und vollheult mit ihrem ach so schweren Leben. Daneben noch die Lästerweiber die alles besser wissen, und ihre Männer allesamt mit ihren Lügengeschichten vergrault haben und eine ist besonders toll, die hat hinterher noch behauptet ihr Ex Mann hat jemanden umgebracht nur damit er noch Stress mit der Polizei hat. Dass sie am Ende die Quittung dafür kassiert hat, juckt nicht und es geht in einer Tour munter weiter.
Ich finde nicht, dass man sich darüber zusammenreißen muss. Selbst ignorieren ist schon zu viel Aufmerksamkeit was man anderen schenken kann sie solch einen an der Latte haben und nicht mehr ganz sauber im Oberstübchen sind. Familie hin oder her, alles was angeheiratet ist ist ohnehin keine Familie und nur weil man in der selben Gebärmutter gehaust hat oder zufällig miteinander Verwandt ist, muss man damit auch nicht anders umgehen als mit jedem anderen fremden Menschen auch. Da würde man auch seinen Mund aufmachen wenn die anderen wieder anfangen dummes Zeug zu reden oder Lügen in die Welt zu setzen.
In meiner Familie herrscht ohnehin ein etwas suspekter Umgangston. Man könnte als Außenstehender stets das Gefühl bekommen, dass wir uns alle nicht leiden können. Es wäre jetzt auch zu hoch gegriffen, uns als Familie zu titulieren, aber das sind wir nun einmal. Kurioserweise gibt es immer wieder in unseren Familien gewisse Kerne wie Geschwister und Eltern, die zusammen halten. Tanten & Onkel fallen negativ aus usw.
Doch bei uns ist es so, dass Tante und Onkel sich meist nicht verstehen. Sprich die Tante der einen Seite und die Tante der anderen Seite. Wir werden irgendwie immer als die asoziale Seite vom Verhalten bezeichnet. Die andere empfindet sich einfach als etwas Besseres. Gleichwohl ich diese Ansicht nicht teilen kann. Sie sind kein Deut besser, aber möchten ihren Schein offenbar wahren. Sie sieht man auch meist nur auf Hochzeitsfeiern & Co, weil die keiner dabei haben möchte.
Wenn sie da sind ist es garantiert, dass danach die Hütte eigentlich brennt und der Theater nicht allzu lange auf sich warten lässt. Dieser benötigt bei uns beispielsweise auch keinen Alkohol, sondern geht es in aller Regel dann los, wenn sie schon den Raum betreten. Da fängt das Geläster an, die andere Seite kluckt auch nur zusammen und man merkt das Geläster. Schon sind es dann beide Seiten, die sich irgendwann gegenseitig zur Sau machen, lächerlich hinstellen und mehr.
Schlägereien gab es bei uns auch schon auf den Feierlichkeiten. Da ist auch nicht unbedingt Alkohol im Spiel. Das geht bei uns auch bequem ohne alles. Da wird auch nicht sich später entschuldig, sondern bleiben die Fronten verhärtet. Es gibt bei uns leider den Teil der Familie, den keiner leiden kann und die, die von uns sagen, dass wir asoziale sein, sind irgendwie überall unerwünscht, aber weil es Familie ist, lädt man sie fairerweise ein.
Ich entziehe mich so vielen Festen, wie ich es ermöglichen kann. Ich kann mir diesen ganzen Scheiß da meist nicht ziehen und mir ist der Stress auch zu doof. Hinzu kommt, dass ich es vermeiden möchte, jemanden da die Nase blutig zu hauen, weil das eigentlich nicht zu meinem sozialen Biotop gehört, wenn es nicht gerade in Notwehr ist.
Früher war das bei uns auch so. Meine Mutter hat 9 Geschwister und mein Vater ebenfalls. Alle wohnten hier über 4 Dörfer verteilt und ständig wurde irgendein Geburtstag gefeiert, getrunken und wenn der Pegel hoch genug war gab´s wohl immer Stress. Selber war ich noch Kind und habe davon nicht so viel mitbekommen da die Feiern meist am Abend stattfanden.
Nach und nach haben sie dann geheiratet und Kinder bekommen und es wurde ruhiger, aber dann haben sich einige in die Wolle bekommen wegen den Kindern.
Ganz extrem war es dann auf dem 50. Geburtstag von meinem Vater. Er wollte groß feiern im Lokal und alle sollten eingeladen werden. Meine Mutter und ich hingen fast die ganze Nacht dabei die Tischordnung zu planen. Der nicht neben dem und die nicht zu denen. Anstrengend kann ich nur sagen aber zu aller Überraschung konnten sich alle benehmen und es war eine super tolle Party.
Wir haben 2 Fälle bei uns in der Familie die gerne einen trinken und dann echt unangenehm werden. Ich vermeide es auf Feiern zu gehen wo sie sind oder ich mache mich rechtzeitig vom Acker mit der Begründung das Kind muss ins Bett. Ich möchte auch nicht das er das irgendwie mit erleben muss. Am liebsten sind mir die Geburtstage mit Kaffee und Kuchen und dann nach Hause, da ist es eh am schönsten.
Im sonstigen Leben kommt man auch nicht mit jedem klar oder versteht sich mit jedem - warum sollte das in der Familie anders sein? Nur weil man verwandt ist, bedeutet das nicht automatisch, dass man gut miteinander auskommt. Ich verstehe mich beispielsweise mit mehreren Schwestern meiner Mutter nicht und sie redet auch seit Jahren nicht mehr mit einer ihrer Schwestern, weil diese die anderen wegen Erbstreitigkeiten verklagt hat. Mein Vater redet nicht mit seiner Schwester, ich mag einige meiner Cousins nicht und meine Mutter will zu ihren Cousins auch keinen Kontakt.
Das finde ich nun aber nicht schlimm. Es ist halt so. Man braucht Cousins und Tanten ja nicht unbedingt in seinem Leben. Ich bin auch so, dass ich mich dann zurückziehe, wenn es gekracht hat und dann eigentlich von der Person nichts mehr wissen will. Es gab neulich einen größeren Konflikt mit meiner Tante und seitdem habe ich eigentlich keine Lust mehr auf Kontakt zu ihr. Meine Mutter wollte erst auch keinen Kontakt mehr, hat dann aber doch eingelenkt, als die Tante sie angerufen hat. Und wenn meine Mutter zu ihr Kontakt will, dann soll sie das machen, aber ich möchte das nicht mehr.
Mir wäre es aber beispielsweise egal, ob jemand von ALG II lebt. Auch wenn er das mit Absicht macht und nicht arbeiten will, würde ich sagen, dass mich das nichts angeht. Mich stört es nur, wenn andere Aktionen fahren, die sich gegen mich richten oder an mir herumnörgeln. Ansonsten kann jeder leben wie er will.
Wie wäre es mit: Familienfeiern abschaffen oder boykottieren? Wenn man die Hälfte der Bagage sowieso nicht leiden kann und offensichtlich niemand die Selbstbeherrschung hat, nicht zu saufen, oder nicht ausfällig zu werden, bringt es ja niemandem etwas, einen Haufen Leute an einen Tisch zu zwingen, damit sie übereinander herfallen können.
Meine Familie ist klein und übersichtlich, und im Großen und Ganzen kommt man schon miteinander aus. Es gibt also keine Erzfeinde, die sich normalerweise nicht mit dem Hintern anschauen würden, aber aus irgendeinem Grund jedes Jahr beim Osterbrunch aufkreuzen, um sich dort Dinge vorzuwerfen, die 30 Jahre her sind. Aber dennoch habe ich mich bei derlei Festivitäten nie recht wohl gefühlt, und drücke mich davor, so gut ich kann. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, tanze ich an, aber wenn ich eine Ausrede habe, wird diese auch angewendet. Zu Geburtstagen rufe ich den Jubilar zum Gratulieren an, dann kann mir auch keiner ernsthaft etwas vorwerfen.
Aber ganz davon abgesehen will mir auch nicht einleuchten, wieso man gerade an entfernte Familienmitglieder immer so hohe Ansprüche stellen bzw. sich gleich das Maul zerreißen muss, wenn sie nicht ganz so sind wie die anderen 39 mit dem gleichen Nachnamen. Es schadet mir doch nicht, wenn der zweite Ehemann der Schwägerin meiner Kleincousine Hartz IV bezieht, oder der kleine Eduard, der Neffe meines Schwagers aus erster Ehe, es wohl nicht ins Gymnasium schaffen wird. Deswegen interessieren mich derlei soziale Rangkämpfe, Klatsch und Tratsch auch nicht wirklich, und da diese einen entscheidenden Teil jeder Familienzusammenkunft ausmachen, bleibe ich eben nach Kräften fern.
Wie sagt man immer so schön? Familie kann man sich nicht aussuchen. Aber man den Kontakt so gestalten, wie es einem selbst gut tut. So haben wir nur einen engen Kontakt zu meiner Mutter und zum Bruder meines Mannes. Alle anderen Familienmitglieder sehen wir so gut wie und haben auch meist nur Kontakt, wenn es nicht vermeidbar ist. Damit leben wir sehr ruhig und entspannt.
Wobei ich es aus Erzählungen kenne, dass es zwischen meiner Patentante und ihrem Mann regelmäßig bei Familienfeiern gekracht hat. Immer zu einem Zeitpunkt, wo eben auch der Alkohol seine Wirkung zeigte und sie ihm dann immer sein uneheliches Kind vorgeworfen hat. Solchen Feierlichkeiten konnten dann meine Eltern durch ihre Schichtarbeit auch gerne aus dem Weg gehen.
Aber ansonsten sehe ich das so wie Zitronengras. Es gibt immer Menschen die man nicht mag. Und nur weil man genetisch mit manchen Menschen enger verbunden ist, muss man sie nicht automatisch mehr mögen als andere Menschen.
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