Unterschied Tod erwachsener Kinder - Jüngerer Kinder
Hier Wenn Kinder vor den Eltern sterben wird ja gerade darüber gesprochen, wie es ist, wenn die Kinder vor den Eltern versterben. Nur frage ich mich aufgrund des Threads und der Posts, ob es einen Unterschied macht, ob das eigene Kind im Kindesalter verstirbt oder als Erwachsener. Die Posts beziehen sich an sich alle auf verstorbene Kinder in jungen Jahren.
Tournesol schrieb da sehr passend, das mit Kinder ja auch ein Teil der Zukunft stirbt. Nur wie sieht es zum Beispiel aus, wenn die Mutter des Verstorbenen selber schon um die 90 Jahre alt ist und auch schon Urenkelchen hat? Die Zukunft ist ja durch die Enkel und Urenkel quasi abgedeckt.
Mein Onkel verstarb vor ein paar Jahren. Der Kontakt war nicht der engste und ich erfuhr erst quasi bei der Trauerfeier, das sein Tod absehbar war. Er hinterliess seine Frau, drei Kinder und drei Enkelkinder. Ausserdem einen Bruder und auch seine Mutter lebte noch. Seine Mutter, damals um die 90 Jahre alt, hat das schon mitgenommen. Mir war der Gedanke vorher nie bewusst, bis mir eine andere Tante sagte, das es für seine Mutter auch nicht einfach ist, das der Sohn vor ihr gegangen ist.
Ich denke aber auch, wenn man selbst schon so alt ist, zeigt einem das auch die eigene Sterblichkeit auf. Die Mutter meines Onkels war an sich noch relativ fit für ihr Alter und so. Und sie hatte auch ein enormes Problem damit, als die ersten Urenkel auf die Welt kamen. Wobei meine Cousinen alle eher spät Mutter wurden. Das zeigte ihr aber auch ihr eigenes Alter.
Auch wenn meine Worte nun hart klingen mögen. Ich denke, wenn ein erwachsenes Kind verstirbt, hängt rein praktisch gesehen mehr mit dran. Bei jüngeren Kindern ist natürlich die emotionalle Bindung eine andere.
Ich kann irgendwie gerade total schwer in Worte fassen, was ich audrücken möchte. Einmal halt mit Sicherheit, das ich es schade finde, das sich im anderen Thread nur auf jüngere Menschen bezogen wird. Und irgendwie geistern mir halt auch noch andere Sachen im Kopf dazu rum. Deshalb möchte ich meine bisherigen Worte erstmal so stehen lassen.
Ich glaube, dass es immer schlimm ist, wenn die Eltern noch leben und ein Kind gehen musste. Da spielt das Alter des Kindes keine Rolle. Allerdings denke ich, dass der Tod eines kleineren Kindes auch durch Selbstvorwürfe dann geprägt ist. "Habe ich nicht richtig aufgepasst?" "Bin ich zu spät zum Arzt?" "Bin ich Schuld am Tod meines Kindes?" Diese Fragen kommen weniger auf, wenn das Kind selber schon Erwachsen ist und selber Verantwortung für sich hat.
Ich würde daran zerbrechen, wenn meine Kinder vor mir sterben. Auch wenn sie schon erwachsen sind. Aber meine Tochter ist dem Tod mal knapp von der "Schüppe gesprungen" als sie noch sehr klein war. Ich denke, dass ich mir Vorwürfe ohne Ende gemacht hätte, obwohl es nicht meine Schuld war. Aber irgendwie fühlt man sich ja für kleinere Kinder noch viel mehr verantwortlich als für die erwachsenen Kinder.
Diamante hat es glaube ich schon recht gut beschrieben. Als ich mit meiner Freundin über den Tod des Kindes unserer Chefin gesprochen habe, hat sie auch gesagt: Es ist so hart, Kinder sollen einfach nicht vor den Eltern sterben. Das sehe ich genauso, egal wie alt sie sind, wobei man sich im früheren Alter wol wie Diamante schon geschrieben hat, wohl noch mehr Vorwürfe macht.
Man ist jedoch sein ganzes Leben lang für seine Kinder verantwortlich und deswegen wird dieses Gefühl auch nie verloren gehen. Ich würde es knalhart als eine Art Naturgesetz sehen, dass Eltern vor den Kindern sterben sollten.
Jeder Tod ist eine enorme Belastung und mit großer Trauer verbunden. Wenn meinem Sohn etwas passieren sollte, ganz im ernst, ich weiß nicht, wie es mit mir weitergehen würde. Ich würde das Leben nicht mehr lebenswert finden. Mein Leben wäre zerbrochen. Zwischen Mutter und Kind ist eine derart innere Verbindung, die man auch nur schwer beschreiben kann. Selbst wenn mein Sohn nicht direkt in meiner Nähe ist, fühle ich oft, wie es ihm geht. Das klingt sehr seltsam, aber das ist so. Er ist einfach ein Teil von mir, deswegen würde auch ein Teil von mir sterben, wenn ihm etwas passieren würde und ich glaube, dass das in 50 Jahren auch noch so sein wird.
Ich glaube für eine Mutter bleibt ihr Kind immer ihr Kind. Auch wenn dieses Kind vielleicht selbst schon Kinder oder gar Enkel hat, so ist man dennoch weiterhin die Mutter dieses Menschen, egal wie alt man ist und wie alt das Kind wird. Es mag schon sein, dass man sich beim Tod von Nachkommen im Kindesalter Vorwürfe macht, man hätte aufpassen und sie beschützen sollen. Aber ich denke, ganz verschwindet das Bedürfnis die eigenen Sprösslinge zu beschützen nie, auch wenn diese vielleicht schon über 50 sind. Als mein Vater mit 58 Jahren starb, hat meine Großmutter sicher auch um den erwachsenen Mann mit all seinen Eigenschaften getrauert, aber eben auch um ihr Baby, auch wenn der das schon viele Jahrzehnte nicht mehr war. Ein klein wenig ist er es eben doch geblieben.
Dass unsere Kinder die Zukunft sind, und diese mit dem Tod des Kindes stirbt, ist meines Erachtens nur ein Teil der Wahrheit. Ich glaube viel wesentlicher ist hierbei, dass das eigene Kind sehr oft als ein Teil des eigenen Selbst empfunden wird. Wenn Kinder erwachsen werden und sich abnabeln, weil sie eine eigenständige Persönlichkeit werden, lässt diese ganz enge Bindung vielleicht Stück für Stück nach. Das muss sie ja auch, wenn man seine Kinder nicht erdrücken will, muss man ihnen zugestehen ein eigener Mensch zu sein. Aber vollständig verschwindet sie bei einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung wohl niemals, weshalb man auch mit 90 noch das Gefühl haben kann, einen Teil von sich selbst beerdigen zu müssen. Vielleicht ist das Gefühl nicht so intensiv, wie wenn ein kleines Kind verstirbt, aber ich denke die Grausamkeit, die man als Betroffener empfindet ist nur sehr schwer abzustufen und stellen für die Hinterbliebene nur Nuancen dar.
Eigentlich macht es keinen Unterschied finde ich, ob ein Kind, das verstirbt, jung oder bereits erwachsen ist. Ich würde sagen, sofern die Bindung stark ist, ist der Schmerz einer Mutter immer derselbe, ob das Kind nun 3 Jahre alt ist oder 30.
Schließlich hat man auch bei dem 30-jährigen Kind, selbst wenn die Bindung, allein schon berufsbedingt beispielsweise, nicht mehr so eng ist wie in der Kindheit, als Mutter noch die ganzen Erinnerungen, man hat meist viel mit dem Kind durchgemacht und erlebt und sieht das Kind immer noch auch als Baby, Klein- und Schulkind vor sich. Auch wenn diese Erinnerungen mit der Zeit etwas verblassen mögen, bleiben sie immer präsent, und tritt dann ein Todesfall ein, rücken sie erst recht wieder an das Tageslicht, würde ich behaupten.
Ich schließe mich eindeutig der Meinung von Diamante an! Wenn das eigene Kind stirbt, wird das Alter wohl niemals eine Rolle spielen. Denn die Bindung zum eigenen Kind bleibt immer die Gleiche und es ist auch immer der Fall, dass das eigene Kind noch "jung" ist- zumindest im Vergleich zum eigenen Alter.
Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen aber auch bei der Aussage an, dass man sich bei einem jungen Kind wohl mehr Vorwürfe macht. Immerhin ist man irgendwie noch direkter verwickelt- ein "erwachsenes Kind" hat ja sein eigenständiges Leben und ist auch für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich, während man auf ein junges Kind eben aufpassen muss und es zum Arzt bringen muss, usw.
Hm, ich denke, dass es immer schlimm ist, das eigene Kind zu verlieren. Kind bleibt Kind, Mutter bleibt Mutter. Aber ich denke auch, dass die Verzweiflung dann eine andere ist, die man verspürt, wenn das Kind als Erwachsener verstirbt. Ich denke, wenn man selbst noch sehr jung ist und das Baby stirbt, das, mit dem man sich eine Zukunft vorgestellt hat und was eigentlich ja die einzige Zukunft ist, dann glaube ich durchaus, dass der Schmerz doch brutaler ist, als wenn das Kind mit 50 stirbt und man 70 oder 80 ist.
Stirbt es später, bricht nicht auf einmal diese ganze Zukunft weg. Man hat vielleicht Enkel und Urenkel und da reißt der Verlust des Kindes dann zwar eine große Lücke in alles, aber nach der Lücke geht es weiter. Ich denke schon, dass die Enkel einen dann auffangen und sehr trösten und man einfach trotzdem weiß, wofür man weiterlebt. Stirbt das Kind als kleines KInd und ist womöglich auch noch das einzige, dann weiß man gar nicht, wo man weitermachen soll und warum. Da hat man dann auf einmal keine Aufgabe mehr und fühlt sich selber völlig deplatziert und sinnlos am Leben.
Ich denke, was schlimmer ist, kann man nicht sagen. ich denke nur, dass man den Tod eines erwachsenen Kindes eher ertragen kann, als den Tod eines Babys. Wobei es da auch Ausnahmen gibt. Man stelle sich vor, der Ehepartner ist bereits verstorben oder man war allein erziehend und man hat keine Enkel und das Kind stirbt dann sozusagen als letzter Rest des Lebens, was man sich einmal aufgebaut hat. Es kommt wohl immer darauf an, ob man jemanden hat, mit dem man den Kummer und die Zukunft teilen kann.
Wenn das eigene Kind stirbt spielt das Alter doch keine Rolle. Gerade als Mutter weiß man dass man dieses Kind an seinen Herzen getragen getragen hat, es erzogen hat und somit die Grundsteine für das Leben des Kindes gelegt hat. Den Schmerz des Verlustes mag ich mir gar nicht vorstellen. Immerhin müsste man vom Alter her eher gehen und nicht zusehen, wie das junge Kind und das ist es immer für einen, stirbt.
Ich denke schon, dass das Alter dabei eine Rolle spielt wie gut man damit zurecht kommt und sich auch mit dem Gedanken anfreunden kann. Bei einem Baby kommen dann noch die Vorwürfe mit dazu, ob man nicht gut genug aufgepasst hat, was falsch gelaufen ist und ob man hätte etwas besser machen können. Dazu noch die Gedanken, dass das Kind noch nichts erlebt hat von der Welt was zusätzlich traurig stimmt.
Ist das Kind bereits 30 oder 40 Jahre alt, dann macht man sich weniger Vorwürfe. Denn dann hat man seinen Teil schon geleistet, das Kind aufgezogen, gefüttert, gewickelt, erzogen und es hat angefangen sein eigenes Leben zu Leben. Sprich es war für sich alleine Verantwortlich und es hat auch schon einen Teil der Welt für sich entdecken können. Ich denke, damit kann man auch besser umgehen als wenn das Kind 3 Jahre alt ist wenn es verstirbt.
So oder so ist es wohl kaum schön wenn man das eigene Kind zu grabe tragen muss, egal in welchem Alter man selbst ist und wie alt das Kind ist. Es widerspricht der Vorstellung der meisten, aber es kommt halt vor, dass ein Kind vor seinen Eltern verstirbt. Krankheit, Unfall und auch andere Dinge die immer eintreffen können und auch jeden Treffen ohne Vorbereitung.
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