Werden wir in 40 Jahren über IKEA lachen?

Neulich habe ich mich mit Freunden über typische "ältere Leute"-Einrichtungen unterhalten. Es gibt einfach gewisse Stile in Wohnungen, da sieht man sofort, dass da ein älteres Paar ab 60 wohnen muss. Eine Bekannte von mir fährt bei ihrem Nebenjob Medikamente aus und da sich die älteren Leute oft freuen, wenn jemand kommt, nötigen sie sie manchmal auch, reinzukommen. Auch wenn es gar nicht in ihren straffen Zeitplan passt. Aber sie hat das mit dem "alte Menschen"-Möbeln auch bestätigt. Bei meinen Großeltern war es definitiv auch so, dass es aussah wie bei - Oma halt.

Dann sind wir darauf gekommen, ob man in 40 Jahren mit den Möbeln so viel weiter sein wird, dass man sich über die typische IKEA-Einrichtung lustig machen wird. Glaubt ihr, der jetzige Stil, der in vielen Wohnungen vorherrscht, wird irgendwann auch als "alte Leute"-artig empfunden? Oder denkt ihr, dass sich Einrichtungstrends dafür zu selten ändern?

Ich denke, dass der heutige Stil vor allem zu vielfältig ist, um ihn so zu verallgemeinern. Bei Ikea kann man seine Wohnung komplett mit Holzmöbeln einrichten, aber genauso mit Metall-Glas-Möbeln. Früher gab es nicht so viel Auswahl. Daher sehen viele Wohnungen von älteren Leuten gleich aus.

Aber irgendwann wird sich der Stil schon mal wieder grundlegend ändern. Wahrscheinlich durch die Technik. Dann gibt es Wohnungen, in denen in jedem Tisch ein Display eingelassen ist, Lichtschalter, Temperaturregler, Fernbedienungen entweder Displays oder gar nicht mehr vorhanden sind, weil alles sprachgesteuert ist.

Und im Gegensatz dazu gibt es dann Wohnungen mit Ikea-Möbeln von der Jahrtausendwende, in denen ältere Menschen wohnen, die den Fortschritt verpasst haben. Aber diese werden schon ein wenig vielfältiger sein als das, was wir heute als altmodisch bezeichnen.

Die Frage war auch immer was man sich leisten konnte. Die Auswahl früher war nicht so gegeben wie sie es nun ist und unterteilte sich hauptsächlich in preisliche Unterschiede, aber weder von der Farbe oder Form und somit sieht vieles gleich aus. Wer sich aber damit befasst, der kann durchaus die Unterschiede feststellen wer mehr Geld in seine Einrichtung gesteckt hat als andere die dafür weniger gezahlt haben.

Mal ehrlich, das erste Ikea System gab es schon in der DDR. Dort wurden auch Möbel gebaut die flexibel umgestellt werden konnten und immer angepasst, was man nun als etwas komplett neues verkauft bei der Ikea und die Leute es kaufen und als Revolution sehen. Zwar sah es in der DDR anders aus, aber das Prinzip ist das gleiche.

Wenn man sich damit mal befasst, dann kommen auch die alten Trends alle mal wieder. Retro ist das neue altmodisch was sich Leute in die Wohnung und ins Haus stellen, auch das gab es schon 50-100 Jahren vom Design alles schon einmal und wurde nur wieder aufgegriffen. Somit gehe ich eher davon aus, dass auch Omas Anrichte mal wieder Hipp wird und Eiche Rustikal in mehreren Wohnungen zu finden sein wird. Dann von der Ikea hergestellt und verkauft.

Ich weiß schon, was du mit "ältere Leute Einrichtung" meinst und habe da auch direkt Bilder von Teppichen, Deckchen, dunklerem Holz, voll gestopften Räumen, Schrankwänden und so weiter vor Augen.

Diese Klischees gibt es definitiv auch bei den Einrichtungen von jüngeren Leuten. Diese großen Sofas, die über die Ecke gehen, sind zum Beispiel total typisch oder bunte, aber bitte nicht zu bunte, Wände und die Schrankwände heißen dann Wohnwände und sind nicht mehr ganz so massiv aber gehören bei vielen immer noch zur Wohnzimmereinrichtung dazu.

Aber die Geschmäcker sind heute vielfältiger und es gibt auch mehr Möglichkeiten sich individuell einzurichten, selbst mit IKEA. Von daher wird es in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr ganz so einfach sein das Alter der Bewohner anhand der Einrichtung zu erraten. Außerdem sorgt IKEA mit seinen niedrigen Preisen eben auch dafür, dass man sich öfters mal etwas Neues kaufen kann und nicht ewig mit der Wohnwand zu leben, die man inzwischen selber hässlich findet.

Cloudy24 hat geschrieben:Diese großen Sofas, die über die Ecke gehen, sind zum Beispiel total typisch oder bunte, aber bitte nicht zu bunte, Wände und die Schrankwände heißen dann Wohnwände und sind nicht mehr ganz so massiv aber gehören bei vielen immer noch zur Wohnzimmereinrichtung dazu.

Verbena hat geschrieben:Die L-förmigen Eck-Sofas, die Wohnwände und bunt gestrichenen Tapeten möchte ich noch ergänzen um Laminatböden, Fleece-Decken, puschelige Teppiche mit Langflor in bunten Farben, französische Matratzen, weiße Kleinmöbel, Billy-Regale und Stehlampen, die letzteren Sachen alle von Ikea. Ich wette, dass mindestens die Hälfte der Leute mindestens eine dieser Sachen bei sich in der Wohnung stehen hat.

Verbena hat geschrieben:Mich hätte jetzt mal interessiert, wie in der Vorstellung von Cappuccino die Wohnungen der Älteren aussehen, denn eigentlich beschreibt sie mit der Altersangabe über 60 die Generation meiner Eltern, deren Wohnungseinrichtung mir noch gar nicht so antiquiert vorkommt. Das von Cloudy beschriebene wiederum erinnert mich an Gelsenkirchener Barock und ist auch eher das, was ich klassisch unter der Einrichtung von alten Leuten verstehe.

Ich weiß schon, was du mit "ältere Leute Einrichtung" meinst und habe da auch direkt Bilder von Teppichen, Deckchen, dunklerem Holz, voll gestopften Räumen, Schrankwänden und so weiter vor Augen.

Cappuccino hat geschrieben: Glaubt ihr, der jetzige Stil, der in vielen Wohnungen vorherrscht, wird irgendwann auch als "alte Leute"-artig empfunden? Oder denkt ihr, dass sich Einrichtungstrends dafür zu selten ändern?