Gesellschaftliches Tabu, Kinder ungleich zu lieben?

vom 09.10.2016, 07:48 Uhr

Ich habe neulich einen sehr interessanten Bericht gesehen. In dem Bericht war es so, dass im Einkaufszentrum verschiedene Passanten angesprochen worden sind, wie viele Kinder sie hätten und welches Kind sie mehr lieben würden. Die allermeisten haben natürlich behauptet, dass sie alle Kinder gleich lieben würden und dass das keine Unterschiede geben würde. Nur die allerwenigsten trauten sich wirklich ehrlich zu sein und Unterschiede zuzugeben, allerdings nur anonym hinter einer Schattenwand.

Ein Psychologe meinte dann auch, dass das eben daran liegen würde, dass es ein gesellschaftliches Tabu wäre, seine Kinder ungleich zu lieben. Daher würden sich die allermeisten Eltern auch gegen diese Unterstellung wehren und diese auch gar nicht hören wollen. Offen gestanden glaube ich auch nicht allen Eltern, wenn diese behaupten, ihre Kinder gleich zu lieben. Bei manchen sind unterschiedliche Reaktionen und Verhaltensweisen gegenüber den Kindern mehr als offensichtlich. Wie seht ihr das? Ist es tatsächlich so, dass Eltern ihre Kinder ungleich lieben, es aber wegen dem gesellschaftlichen Tabu niemals zugeben würden? Oder suchte die Presse hier nur wieder eine neue Schlagzeile und es existiert gar kein gesellschaftliches Tabu?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Geb das doch mal offen zu, dann wirst du sehen was dich erwartet. Auch, wenn man sich gestresst zeigt oder auch mal von Problemen berichtet. Das sind alles keine Themen, die besonders gut ankommen. Bei der ungleichen Liebe der Kinder ist es aber noch schlimmer, weil man damit in gewisser Weise ein Lebewesen schlecht redet, was sich dagegen nicht wehren kann.

Es ist ja auch die Frage im Raum, ob man dann schlechte Eltern ist, weil man ja ein Kind anders oder mehr liebt als das eine Kind. Spüren lassen sollte man das kein Kind, aber ich denke durchaus, dass viele Eltern so denken, auch wenn es nur phasenweise mal der Fall ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Als gute Eltern sollte man seine Kinder gleich sehr lieben. Doch leider gibt es auch Rabeneltern, wo das nicht der Fall ist. Mein Bruder wurde weit weniger gemocht als ich. Das wurde auch zugegeben. Und natürlich ist mein Bruder total missraten.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Sternenbande hat doch direkt das Paradebeispiel geliefert warum das ein Tabu ist und niemand darüber spricht. Man wird direkt als Rabeneltern beschimpft wenn man so etwas offen zugibt und auch sagt. Aber es ist natürlich, dass man seine Kinder nie gleich liebt was auch gar nicht geht. Jedes Kind ist anders auf seine Weise, eines macht mehr Kummer ein anderes weniger was sich auch auf die Liebe auf einer Skala auswirkt wenn man das überträgt.

Auch wenn Eltern das Gegenteil behaupten und der Meinung sind, dass sie das ihren Kindern nicht zeigen ist das die Unwahrheit. Denn das passiert unterbewusst und äußert sich nicht immer direkt verbal oder an der Anzahl der materiellen Sachen die Kind A bekommt aber nicht Kind B. Das sind kleine Gesten und Kinder begreifen es schnell, wer der Liebling ist in der Familie und wer nicht. Lässt sich auch nicht verbergen, selbst wenn man es wollte, so viel Kontrolle legt niemand an den Tag.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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