Gibt es ein Buch-Genre, das ihr aufgegeben habt?
Früher habe ich sehr gerne Krimis und Thriller gelesen, aber mittlerweile habe ich zumindest die erste Kategorie fast vollkommen zu lesen aufgegeben. Irgendwie finde ich das nicht mehr so spannend, wenn auf Hunderten von Seiten nur die Frage, wer der Täter ist, behandelt wird. Da müsste es schon vom allgemeinen Setting einen besonderen Kniff geben, der mich einen Krimi noch lesen lässt. So fand ich zum Beispiel die Reihe von Simon Beckett um David Hunter noch ganz spannend, weil der anthropologische bzw. forensische Teil interessant dargestellt wurde.
Auch gar nicht mag ich alle reinen Liebesromane, so etwas langweilt mich mittlerweile wirklich total, aber das ist ein Genre, was ich schon vor weit mehr als einem Jahrzehnt aufgeben habe. Ganz wenig mag ich jene Struktur, wo es nur darum geht, ob die Heldin am Ende ihren Prinzen bekommt. Man weiß ja ohnehin, wie es ausgeht und das ist wirklich so uninteressant für mich. Umgekehrt lese ich heute Bücher, die ich vor einigen Jahren noch als ungeeignet für mich abgetan hatte.
Gibt es Genres, die ihr irgendwann in eurem Leben komplett aufgegeben habt? Welche waren das und warum? Oder gibt es auch umgekehrt ein Genre, dass ihr plötzlich ganz neu für euch entdeckt habt?
Ich fand Krimis schon immer total langweilig. Für mich sind die zu wenig detailreich, die Charaktere und Szenerien werden kaum beschrieben. Es gibt einfach eine oder mehrere Leichen, ein dümmlicher Kommissar schickt seine Leute los und hat hier und da mal einen eher zufälligen rettenden Einfall.
Gut, ich habe nicht so viele gelesen, weil es mir eben noch nie gefallen hat. Aber meine Schwester hat mir mal einen geschenkt, der so gut sein soll und vor kurzem hatte ich eine Trilogie ausgeliehen bekommen, die auch in den höchsten Tönen gelobt wurde. Und ich fand´s einfach nur fad.
Aber ansonsten bin ich da nicht so wählerisch. Ich finde es immer schwierig, nur vom Klappentext her zu entscheiden, ob ein Buch lesenswert ist. Daher tue ich mich ganz schwer dabei, Bücher zu kaufen. Seit zwei Jahren schickt mir eine Freundin immer mal eine Bücherkiste, wenn sie aussortiert. Dabei probiere ich jedes Buch aus, aber einige habe ich auch nach ein paar Kapitel weggelegt. Das ist aber weniger genreabhängig.
Dieses Jahr habe ich die Highland-Saga noch mal gelesen (auch bekannt als Outlander). Wahrscheinlich fand ich deshalb diese Krimi-Trilogie so schlecht. Denn die Highland-Saga strotzt ja nur so vor detailreichen Beschreibungen. Da habe ich sofort Bilder im Kopf. Allerdings hatte sich die Autorin anfangs überlegt, einen Krimi zu schreiben. Zum einen bin ich unendlich froh, dass sie es nicht getan hat. Zum anderen hätte das aber auch der beste Krimi aller Zeiten werden können.
Wirklich aufgegeben habe ich eigentlich kein Genre. Zumindest ist es nicht so, dass ich zu irgendeinem Genre definitiv sagen könnte, dass ich davon nie wieder etwas lesen würde. Aber bei diesen typischen Frauenromanen muss ich sagen, dass ich nicht weit davon entfernt bin. Da muss eine Geschichte schon richtig toll und vor allem lustig sein, damit ich davon noch ein Buch lesen würde. Aber da ich noch nicht weiß, was ich in zehn Jahren vielleicht gerne lese, würde ich nicht sagen, dass ich ein Genre für immer aufgegeben habe.
Ich habe tatsächlich ein Genre aufgegeben, das ich in jüngeren Jahren gerne gelesen habe: historische Romane, vor allem Mittelalterromane. Als Kind und Teenager habe ich sie geliebt und sehr viele davon gelesen. Irgendwann wurde mir bewusst, dass sie oft kitschig sind und es irgendwie immer um dasselbe geht.
Lediglich Ken Follet mit seinen Säulen der Erde finde ich noch gut, aber alles andere wie Iny Lorenz würde ich nicht mehr anfassen. Vielleicht finde ich noch einen guten Autor, der ansprechende historische Romane schreibt, aber mittlerweile habe ich seit bestimmt fünf Jahren keinen historischen Roman mehr angerührt.
Ich weiß gar nicht, wie man das Genre nennen soll, das ich aufgegeben habe. Darunter befinden sich halt so Bücher wie "Bloggerqueen" oder Ähnliches und ich muss gestehen, dass dieses Genre mir gar nicht gefällt und ich die Bücher nach dem Lesen auch eiskalt auf dem Müll entsorgt habe.
Aber ich mag romantische Komödien auch nicht wirklich. Ich bekomme immer mal zu Weihnachten solche Bücher geschenkt, aber ich finde diese Bücher so schrecklich und fad, dass sie meistens irgendwann auch schlichtweg verschwinden.
Historische Romane mag ich manchmal noch ganz gerne, aber die Bücher der hier genannten Iny Lorentz sind auch ganz schlimm. Ich tendiere da eher zu Rebecca Gablé, Ken Follet oder Ildefonso Falcones. Die Bücher lesen sich noch recht gut und bisher fand ich sie eigentlich nie wirklich schlecht. Auch wenn sich bei Geschichten irgendwie wiederholen oder sich ähneln.
Mit Liebesromanen konnte ich noch nie viel anfangen, obwohl ich die Bücher von Daniel Glattauer jetzt eher als positives Beispiel nennen kann. Auch diese Sex-Bücher oder "Frauenpornos" wie "Fifty Shades of Grey" habe ich zwar gelesen, aber dieses Genre habe ich nach der Reihe von Silvia Day, die ich eigentlich auch okay fand, in den Wind geschossen und werde mir ganz selten noch ein solches Buch kaufen, weil eh immer das Gleiche passiert.
Ich habe keine Lust mehr auf historische Romane. Häufig findet man hochwertige, die den Anspruch haben lehrreich und authentisch zu sein. Diese finde ich zum Gähnen. Andere aus dem Kaliber Iny Lorentz finde ich dagegen zum weglaufen schlecht. Und vielfach geht es im Mittelalter um irgendwelche notgeilen Popen und Scheiterhaufen, das ertrage ich einfach nicht mehr.
Ich würde nicht sagen, ich habe ein Genre für immer und ewig ganz aufgegeben. Höchstens auf Eis gelegt. Die historischen Romane sind bei mir seit einer Weile auch total auf dem Abstellgleis. Medicus und ähnliche habe ich mal regelrecht in mich rein gefressen, als ich im älteren Teenager Alter war. Aber letztlich habe ich diese Mischung aus Fiktion und so tun als ob es verbürgt und authentisch wäre irgendwann satt gehabt. Aber vielleicht ändert sich das ja eines Tages wieder?
Letztlich bin ich für viele Genres offen, es muss einfach gut aufgebaut sein, der Schreibstil muss mir gefallen, ich muss mich mit dem Protagonisten identifizieren oder zumindest arrangieren können und man darf nicht von Anfang an schon offensichtlich sehen, wie das Ende kommen wird. Dann lasse ich mich gerne auf die verschiedensten Bücher ein und lasse mich gerne immer wieder überraschen.
Alles, was grob in die Kategorie Frauenromane fällt habe ich nicht aufgegeben sondern überhaupt nicht angefangen zu lesen. Dazu zählen zum Beispiel klassische Liebesromane oder Liebesromane, die auf lustig getrimmt sind, aber auch diese ganzen Betroffenheitspornos, bei denen sich die Leserinnen am schweren Schicksal der "wahren" Geschichten ergötzen können.
Da ich diese Art von Literatur nicht mag war ich auch dementsprechend entsetzt, als sich Vampirromane, die man früher bei Fantasy und Horror fand, nun auch in diese typischen Liebesschnulzen, in denen sich die Heldin zwischen zwei Männern entscheiden muss, verwandelt haben. Aus dem Grund hatte ich dieses Genre eine Zeit lang komplett aufgegeben und erst seit mit "The Strain" ein ordentlicher Horrorroman mit richtigen Vampiren veröffentlicht wurde lehne ich nicht mehr alles mit Vampiren reflexartig ab.
Neu entdeckt habe ich eigentlich kein Genre, aber es gibt natürlich Genres, die noch nicht so lange populär sind. Urban Fantasy zählt zum Beispiel dazu. Es gab zwar immer schon phantastische Literatur, die in unserer Welt gespielt hat, aber gerade im Fantasy Bereich war High Fantasy früher wesentlich populärer. Steampunk ist auch ein relativ neues Genre, wobei sich das aber immer noch hauptsächlich im englischen Sprachraum abspielt habe ich den Eindruck.
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