Organisiert eure Firma Marathonläufe?
Ich habe vor kurzem eher durch Zufall mitbekommen, dass mein Arbeitgeber wohl jedes Jahr so genannte Marathonläufe organisiert. Der letzte Lauf fand vor einigen Monaten statt. Pro Teilnehmer hat der Arbeitgeber dann 5 Euro für den Krebsverband gespendet. Das Motto des Marathonlaufes war wohl "Bewegung nach Krebs".
Aus diesem Grund wurden die Mitarbeiter bei uns in der Firma auch sehr dazu animiert, bei diesem Lauf mitzumachen. Es sei ja auch für einen guten Zweck und laut Kollegen soll da wohl ein latenter Gruppenzwang geherrscht haben und wenn einer mal nicht konnte oder wollte, wäre die Person wohl schief angesehen und man soll wohl das Gefühl gehabt haben, "asozial" zu sein, wenn man nicht mitmacht.
Was haltet ihr davon, wenn eine Firma regelmäßig Marathonläufe organisiert? Findet ihr das eher positiv oder negativ? Würdet ihr als Mitarbeiter bei so einem Lauf mitmachen wollen oder wäre das nichts für euch? Hat so ein regelmäßiger Lauf Auswirkungen auf das Arbeitsklima?
Bei uns in der Stadt gibt es jedes Jahr eine Laufveranstaltung, die von lokalen Geschäften und Unternehmen gesponsert wird. Die spenden pro gelaufenen Kilometer einen bestimmten Betrag und stellen auch die Preise zur Verfügung. Das ist aber kein Marathonlauf sondern nur eine Strecke von etwa 15 Kilometern für die Läufer und eine Abkürzung von etwa 5 Kilometer Länge für die Walker und Spaziergänger.
Das finde ich wesentlich realistischer und machbarer als einen Marathon. Ich bin als Freizeitläuferin ohne übermäßigen Ehrgeiz jedenfalls weit davon entfernt die 42 Kilometer Strecke zu schaffen. Ein Halbmarathon wäre mit etwas mehr Training sicher drin, aber ich würde keinen Marathon zusagen und auch jedem erklären, der das asozial findet, warum ich das meinem Körper nicht zumuten möchte. Die sitzen ja am Ende nicht beim Orthopäden wenn es blöd läuft sondern ich.
Bei unserer Laufveranstaltung kann man jedenfalls sowohl einzeln als auch als Team antreten und da gibt es auch Firmen, die ein Team stellen. Wir haben da bisher noch nicht als Team mit gemacht, weil das zeitlich bei einigen nicht geklappt hätte, aber wenn sich das ergibt würde ich da durchaus im eigenen Team mitlaufen. Ich bin bisher immer von einem anderen Team rekrutiert worden und hatte viel Spaß. Es ist auch motivierend wenn man weiß, dass die eigene Leistung für die Teamleistung zählt.
Wenn ich ein Firmenteam anmelden würde, würde für mich eine Vorbereitungsphase schon Sinn machen, damit auch die Leute mit laufen können, die mit dem Sport bisher gar keine Erfahrung gemacht haben. Es geht ja nicht nur darum, dass man die Kondition für 15 Kilometer hat sondern, dass man auch lernt sich die Strecke richtig einzuteilen.
Das könnte sicher einen positiven Einfluss auf das Arbeitsklima haben wenn man sich jede Woche einmal zum Sport nach Feierabend trifft, aber einfach erwarten, dass jeder mitmacht und die Leute dann schräg anschauen, die sich keine 42 Kilometer zumuten wollen, halte ich eher für kontraproduktiv. So wie du das beschreibst klingt das auch nicht gerade positiv.
Cloudy24 hat geschrieben:Das finde ich wesentlich realistischer und machbarer als einen Marathon. Ich bin als Freizeitläuferin ohne übermäßigen Ehrgeiz jedenfalls weit davon entfernt die 42 Kilometer Strecke zu schaffen.
Viele Veranstaltungen in diese Richtung, also Firmenläufe oder auch Läufe die für eine Gemeinnützige Sache gemacht werden, nennen sich zwar Marathon beinhalten aber meist nur eine 5 oder 10 km Strecke.
Bei mir in der Firma ist es seit Jahren Tradition das wir am hiesigen Firmenlauf mit gut 5 km starten und eigentlich ist es da auch jeden selbst überlassen, ob jemand mit läuft oder nicht, trotzdem wird ja gerne mal versucht den ein oder anderen noch ein wenig zu überreden.
Ich gehörte beim ersten Lauf dann auch zu denen, die mehr oder weniger überredet wurden, mit ein wenig Nachdruck, was ich nicht so doll fand. Nur weil ich schlank bin und auch durchaus Sport mache, heißt das nun mal noch lange nicht, das ich eine Läuferin bin, aber das wurde mir zum einen quasi unterstellt, das ich doch für 5km nicht mal üben müsste und das doch mit links mache. Da ich aber aus einem völlig anderen Sport komme, war dem nicht so. Zudem kam meine Chefin auch noch auf die Idee, sie hätte doch gerne mal ein Abteilungsteam und es wäre ja sooo toll und wir müssten doch als Vorbild agieren, deshalb sollten wir alle (bis auf Chefin selbst und eine Kollegin die Probleme mit dem Fuß hat) mitlaufen. Es war also schon ein Art Zwang dahinter.
Aber ich muss sagen, das ich Laufen zwar immer noch nicht liebe, aber die Läufe mit einem Trupp an Kollegen und der nicht all zu langen Strecke machen wirklich Spaß. Das vorher und nachher sowieso und das Laufen dann irgendwie auch, denn wir haben auch entsprechende Firmenshirts, die man dann immer mal wieder in der Menge entdeckt, sich ein Hallo zuruft, sich mal für 3 Sätze unterhält und das Tempo an jemand anderen kurz anpasst und dann geht es wieder weiter. Im Ziel wird sich dann wieder getroffen und wirklich alle warten auf denjenigen der als letztes ins Ziel kommt.
Sowas stärkt schon das Zusammengehörigkeitsgefühl innerhalb einer Firma über die Abteilungen hinaus. Insbesondere zählt hier eben auch wieder etwas gemeinsam geschafft zu haben und den ein oder anderen Kollegen lernt man so auch wieder von einer ganz anderen Seite kennen. Deshalb bin ich die weiteren Jahre dann immer freiwillig mit gelaufen und jedesmal hatten wir eine Menge Spaß.
Meine Arbeitgeber haben das nicht selbst Organisiert, aber sich jedes Jahr mit gemeinnützigen Läufen beteiligt. Da waren Strecke von 5, 10, 20 Kilometer dabei, was geschafft wurde von den Mitarbeitern wurde gespendet pro Kilometer 5 Euro. Dann gab es noch die Marathonstrecke für die ebenfalls 5 Euro pro Kilometer gespendet wurde zzgl. einer Summe für die Platzierung im Feld.
Für die Nr. 1 wurde richtig viel springen gelassen, war aber unrealistisch da auch Profi Läufer dort mitlaufen an den Veranstaltungen die das in 1:40 Stunden laufen. Daher waren die besten der Firma zwischen Platz 100 und 500 immer zu finden und dafür gab es dann nochmals etwas. Für Platz 76 der Frauen den ich erzielt habe, hat mein Arbeitgeber 800 Euro nochmals oben drauf gepackt zu den 42 mal 5 Euro für die Kilometer.
Eigentlich ist das eine nette Idee damit man die Mitarbeiter mal dazu bewegt sich zu bewegen. Denn dabei herrscht schon Gruppenzwang und auch Druck, will jemand nicht mitmachen dann wird auf ihn eingeredet und mit guter Sache argumentiert. Mir ist das einfach egal, ich wäre die Marathonstrecke ansonsten auch privat gelaufen und ob ich nun das Firmenlogo dabei trage und noch Geld gespendet wird oder ich in meinen eigenen Sachen laufe umsonst, macht für mich keinen Unterschied. Der Ehrgeiz ist dennoch genauso groß, da ich in erster Linie für mich laufe und nicht für andere. Der Zweck muss aber auch passen an wen die Spende geht, denn alles unterstütze ich auch nicht.
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