Kollegen während Arbeitszeit Fotos zeigen?

Heute auf Arbeit hatte ich wieder in dem Großraumbüro zu tun, das ich mir mit 4 anderen Kolleginnen teilen musste. Dabei war auch die eine Kollegin länger da als sonst, die ist nämlich auch noch in einer anderen Abteilung. Manchmal sehe ich besagte Kollegin nur ganz kurz morgens und sie muss direkt weiter und woanders ihre Aufgaben erledigen. Heute war sie komischerweise länger da.

Jedenfalls neigt diese Kollegin ziemlich zum Schnattern und Plaudern wie ich festgestellt habe. So erzählte sie dann auch von Halloween und was für ein tolles Kostüm sie angehabt hätte und musste dann gleich auf dem Smartphone ein Foto von ihrem Kostüm heraussuchen und zeigte es den anderen Kolleginnen. Ich habe das bewusst ignoriert, weil ich das unpassend finde und mit meinen Aufgaben voran kommen wollte, daher kann ich nicht sagen als was sie sich verkleidet hat oder wie gut oder schlecht die Verkleidung an ihr ausgesehen hat.

Ich fand das auf jeden Fall ziemlich unpassend und befremdlich und kenne das so gar nicht von früheren Arbeitsstellen oder anderen Abteilungen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt nicht mal Pause wohl bemerkt. In der Pause hätte ich das ja noch verstanden, aber es war mitten in der regulären Arbeitszeit. Könnt ihr verstehen, warum man Kollegen auf Arbeit irgendwelche privaten Schnappschüsse zeigen muss? Macht ihr das vielleicht sogar selbst?

Bei uns wäre das während der Arbeitszeit gar nicht möglich gewesen, anderen Kolleginnen Fotos auf dem Handy zu zeigen. Wir durften die Handys nicht während der Arbeit in der Tasche haben oder eben mit in den Verkaufsraum nehmen. Wir konnten es dann nur in der Pause nutzen. Bis dahin war es so lange im Spind eingeschlossen.

Ich finde es an sich nicht so schlimm, wenn man seinen Kollegen schnell während der Arbeitszeit mal ein Foto zeigt. Manchmal ist die Person vielleicht so aufgeregt, dass sie nicht zur Pause gedulden kann.Wenn ich jedoch wichtige Arbeit zu verrichten hätte, die schon meine Konzentration fordert, würde ich wohl auch nicht auf das Foto achten, was herum gezeigt wird.

Täubchen hat geschrieben:Ich fand das auf jeden Fall ziemlich unpassend und befremdlich und kenne das so gar nicht von früheren Arbeitsstellen oder anderen Abteilungen. Wir hatten zu dem Zeitpunkt nicht mal Pause wohl bemerkt. In der Pause hätte ich das ja noch verstanden, aber es war mitten in der regulären Arbeitszeit. Könnt ihr verstehen, warum man Kollegen auf Arbeit irgendwelche privaten Schnappschüsse zeigen muss? Macht ihr das vielleicht sogar selbst?

Was ist denn daran so schlimm und warum muss sowas immer bis zur Pause warten? Ich möchte nicht ein einem Team arbeiten, wo jeder nur stur seine Arbeit verrichtet ohne das man auch mal ein wenig was privates austauschen kann oder darf, solange das nicht in täglich und zuviel Zeit ausufert, finde ich das völlig in Ordnung.

Im Endeffekt hat das für mich sehr viel mit dem Begriff Teamfit zu tun, denn der bezieht sich nun mal nicht nur auf das Thema Arbeit, sondern eben auch auf das zwischenmenschliche. Ich will damit nicht sagen, das man auf der Arbeit Freunde finden soll oder sich nur noch mit privaten Themen auseinander setzt. Arbeit ist und bleibt Arbeit, aber es darf auch mal ein Foto gezeigt werden oder mal 5 Minuten gequatscht werden, solange man damit andere eben nicht zu sehr stört.

Wir haben uns auch immer gerne mal über Neuigkeiten ausgetauscht, besondere Unternehmungen am Wochenende, witzige Vorkommnisse der Kids meiner Kollegin etc. da wurde auch mal ein Foto gezeigt und ähnliches und ich muss sagen, das erleichtert sogar manchmal die Zusammenarbeit schon, weil man die andere Person auch ein wenig besser kennen lernt und damit auch mal Reaktionen etc. besser einschätzen kann, was dann wieder für die Arbeit von Vorteil ist. Wir haben es aber auch immer so gehalten, das derjenige der sich in dem Moment vielleicht konzentrieren muss, weil etwas dringend fertig werden muss, das kurz sagt und dann wurde entweder aufgehört oder man ist in ein anderes Büro rüber. Das war nie ein Problem.

Ehrlich gesagt fände ich es sogar eher befremdlich, wenn jemand sich so gar nicht für etwas anderes außerhalb seiner Arbeit interessiert oder maximal in der Pause, das hat für mich schon ein wenig was, von ich bin hier zum arbeiten, mache meine Arbeit und alles andere interessiert mich nicht und meine Pause verbringe ich nur mit euch, weil ich ja muss.

Ich finde es auch eher etwas befremdlich, wenn man nur die Arbeit im Kopf hat und nicht mal rechts und links schaut, was da so vor sich geht. Das liest sich so, als wäre da kein Mensch, sondern ein Roboter am Werke, der nur stupides Arbeiten einprogrammiert bekommen hat. So lange man seine Aufgaben am Ende des Tages geschafft hat, kann man doch ruhig mal was anderes nebenbei machen.

Für mich ist das normal, dass man parallel zur Arbeit auch was anderes macht, mal privat telefoniert, mal mit seinen Kollegen privat quatscht - das machen alle so und das ist doch gar nicht schlimm. Wir sind doch Menschen und keine Roboter.

Bei mir auf der Arbeit ist es strengstens untersagt, das private Handy zu zücken Bilder zu zeigen oder auch Bilder zu machen. Ich arbeite in einer militärischen Sicherheitszone und entsprechend kostet das dann nicht nur den Job wenn man dabei erwischt wird, sondern kann noch andere Konsequenzen nach sich ziehen. Zudem besteht auch die Pflicht zur Meldung wenn sich jemand nicht daran hält, macht man es nicht, dann ist man ebenfalls direkt mit dran und nicht nur die Person die das Handy gezückt hat.

Daher unvorstellbar, denn andere werden dabei auch von ihrer Arbeit abgelenkt. Auf Arbeit geht man um zu arbeiten und nicht um seine Privaten Bilder jedermann unter die Nase zu reiben. Solange die Arbeit nicht darunter leidet, kann man auch mal etwas privates kurz erzählen, aber hier hat das auch Ausmaße angenommen die auf keine Kuhhaut mehr gehen und sicherlich nicht mehr als zwischenmenschliches Verhalten gewertet werden können. Täubchen sagte ja bereits, die Dame ist sehr in Plauderlaune und da ist es mit 1-2 Minuten nicht getan sondern geht dann gut und gerne mal 15-30 Minuten die man nicht arbeitet obwohl man dafür bezahlt wird.

Ich finde es auch unpassend wenn man dafür die Arbeitszeit missbraucht. Es gibt entsprechende Pausen, da kann man sich dann darüber länger unterhalten und auch mal Bilder in die Runde zeigen. Diese Pausen sind nicht gerade wenig und 45 Minuten sollten dafür ausreichen, dass man sein Halloween Kostüm jeden auch zeigen konnte und jedem davon erzählen. Wenn nicht, dann muss man nach Feierabend weiter machen oder am nächsten Tag aber definitiv nicht in der Arbeitszeit. Mit Roboter Dasein hat das auch nichts zu tun, man wird schließlich nicht für Kaffeekränzchen bezahlt.

Ich denke, dass man seine Arbeit erledigen muss und wenn man das selber erledigt hat und auch die betreffende Kollegin schon fertig ist und warten müsste kann man sich ja auch durchaus unterhalten und dann eben auch Bilder zeigen. Das gehört ganz normal zur Interaktion, wenn man miteinander arbeitet.

Das schafft ja durchaus auch ein gutes Arbeitsklima, wenn man sich mal unterhalten kann. Ich habe auch schon Bilder gezeigt in meiner Arbeitszeit, aber da hatte ich nichts zu tun und meine Kollegin, die mich nach dem Bild gefragt hat, hatte auch gerade nichts zu tun. Das geht dann finde ich schon.

Mit Roboter Dasein hat das auch nichts zu tun, man wird schließlich nicht für Kaffeekränzchen bezahlt.

Na ja, ein wenig schon. Ich denke, dir gefallen solche Strukturen, wo man weniger Individuum ist, sondern eher Funktionseinheit, wo man Befehle gibt und befehle nimmt - hat ja schließlich einen Grund, dass du dich offenbar für einen Job beim Militär entschieden hast. Ich hatte mich nach dem Studium auch mal bei der Bundeswehr beworben, für eine Stelle in der Verwaltung, inspiriert von meinem damaligen Nachbarn, der dort auch arbeitete. Und ich fand die Atmosphäre da schon beim Vorstellungsgespräch schrecklich. Es ist so, als würde man in eine emotionale Eiswüste kommen, in der die Leute - die passenderweise auch alle in Grau gekleidet waren - vollkommen spaßbefreit ihren Dienst tun. Da wollte ich nicht arbeiten. Ich wollte nicht auch einer dieser grauen Sklaven werden.

Für mich ist es eigentlich selbstverständlich, dass man während der Arbeit auch mal was anderes als Arbeiten macht. Das ist nicht nur typisch für meine Branche, die eher etwas kreativ ist, sondern hat für mich auch etwas mit der universitären Prägung meiner Branche zu tun. An der Uni, wo ich auch noch tätig bin, erlebt man es ganz extrem, dass das Private da Vorrang hat. Wer da zu spät zu Meetings kommt, weil er noch einkaufen war, den erwartet keine Ermahnung, sondern das ist absolut legitim. Da wird eher gewitzt und Privates bequatscht und das Berufliche passiert so nebenbei. Es funktioniert auch, wir setzen dennoch unsere Ziele an diesem Institut am, die Art und Weise ist nur anders. Es muss also nicht uneffektiv oder schlechter sein, wenn man das Menschliche mehr in den Vordergrund rückt.

Bei meinem Hauptjob habe ich zwischendurch Lücken, die ich dann zum Einkaufen nutze oder ich arbeite Privates ab, telefoniere, quatsche mit Kollegen. Das ist normal da und das ist auch ein Stück weit Work-Life-Balance, den ein Unternehmen für mich einfach bieten muss, weil es sonst nicht attraktiv wäre. Ein Kollege von mir hat immer einen Roman dabei uns liest, wenn er zwischendurch nichts zu tun hat und wir haben in der Firma auch extra eine Art Entspannungsraum, in den man gehen kann, wenn man sich zwischendurch erholen will. Dass es das beim Militär nicht gibt, ist halt auch klar.

Ich denke, dass es auf den Job ankommt, den man macht. Wenn man in einem Großraumbüro arbeitet, dann ist es vielleicht nicht so einfach, wenn man immer etwas zu tun hat, dass man dann auch mal private Themen bespricht und eben Fotos zeigt. Aber ich muss sagen, dass es bei meinem Job auch schon mal so ist, dass man sich gegenseitig Sachen erzählt und auch schon mal ein Foto zeigt, wenn man das Erzählte damit zeigen möchte.

Ich arbeite in einem Beruf mit Kundenverkehr. Wenn gerade kein Kunde da ist, dann hat man eben auch schon mal die Zeit, sich zu unterhalten und auch dafür, mal das Smartphone herauszunehmen und den Kollegen ein Foto zu zeigen. In dem Moment stört man ja niemanden, wenn nichts los ist. Dann finde ich es auch mal schön, eben nicht nur herumzustehen, sondern die Kollegen auch mal besser kennenzulernen.

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