Wann das Gefühl, euch würde Welt zu Füßen liegen?

Ich habe vor kurzem über die Redewendung "jemandem die Welt zu Füßen legen" nachgedacht und das auch auf mein Leben bezogen. Ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, wann ich einmal das Gefühl hatte, jemand würde mir die Welt zu Füßen legen, wobei ich genauso wenig das Gefühl hatte, mir würde aus irgendwelchen anderen Gründen die Welt zu Füßen liegen.

Natürlich fühle ich mich schon geachtet von meinem Freund und in gewissen Situationen, die ich meistere, bin ich auch sehr stolz auf mich. Das Gefühl, dass mir aber so richtig die Welt zu Füßen liegen würde, hatte ich aber noch nie und ich kann mir das auch gar nicht so recht vorstellen.

Hattet ihr in eurem Leben schon einmal das Gefühl, euch würde die Welt zu Füßen liegen? Wann war das der Fall?

Ich hatte so ein Gefühl auch noch nicht so richtig. Man ist sich eben irgendwie auch immer bewusst, dass es nicht so ist und deswegen empfindet man es dann nicht so. Ähnliche Gefühle habe ich aber durchaus, wenn alles super läuft ich viele Komplimente bekomme oder einfach nur sehr viel Glück habe.

Es ist wohl viel verlangt, wenn man jede kitschige Redewendung aus dem Groschenroman auf das eigene Leben beziehen könnte. Ich war in meinem Leben schon öfter stolz auf mich, etwa als ich seinerzeit ein gutes Abitur hingelegt, einen Studienplatz ergattert und den ganzen Sommer noch vor mir hatte, aber es wäre doch völlig übertrieben gewesen zu behaupten, dass mir absoluter Durchschnittsperson die Welt deswegen zu Füßen gelegen hätte.

Auch die aktive Version "jemandem die Welt zu Füßen legen" erscheint mir mehr als suspekt, weil es sich für mich eher danach anhört, als würde man(n) versuchen, mich mit Geschenken und Versprechungen zu manipulieren und zu blenden, während ich die passive Rolle einnehme. Erstens kann das sowieso keiner, und zweitens lehne ich die Vorstellung, brav zu warten, bis jemand anders für mein Lebensglück sorgt, generell ab.

Ich hatte noch nie das Gefühl, dass mir die Welt zu Füßen liegt oder dass jemand mir die Welt zu Füßen legt. Ich lese diesen Satz eher in Romanen oder höre ihn in schlechten Seifenopern, im Alltag ist er mir so noch nie begegnet, wobei ich das aber auch übertrieben finde.

Gut, es kommt schon vor, dass ich mal eine Glückssträhne habe und dann wirklich alles wie am Schnürchen klappt über diesen Zeitraum hinweg und ich mich eben darüber freue und schon fast das Gefühl habe, dass alles noch besser läuft als ich es mir ausgemalt habe, aber da liegt mir doch nicht die Welt zu Füßen und außerdem sind diese Phasen ja nie ewig, wo alles klappt.

Gerbera hat geschrieben:Auch die aktive Version "jemandem die Welt zu Füßen legen" erscheint mir mehr als suspekt, weil es sich für mich eher danach anhört, als würde man(n) versuchen, mich mit Geschenken und Versprechungen zu manipulieren und zu blenden, während ich die passive Rolle einnehme. Erstens kann das sowieso keiner, und zweitens lehne ich die Vorstellung, brav zu warten, bis jemand anders für mein Lebensglück sorgt, generell ab.