Werbung von Firmen bei Studenten sinnvoll?

vom 03.11.2016, 19:01 Uhr

Wer an einer etwas größeren Uni studiert oder studiert hat, kennt sicher die begehrte Campustüte. Das ist eine Tüte gefüllt mit vielen Werbeprodukten, die meistens zu Anfang des Semesters am Campus verteilt wird. Darin befinden sich zum Beispiel Waschpulver, Kondome, Getränke, Notizblöcke, Gutscheine und vieles mehr. Ich frage mich jedes Mal, was die Unternehmen davon haben, ausgerechnet an der Uni Werbung zu machen.

Normalerweise handelt es sich um Markenprodukte und Studenten sind ja nicht unbedingt die zahlungskräftigste Zielgruppe. Ein Beispiel sind die Proben von Teekanne: die schmecken zwar lecker, kosten aber in dem Supermarkt bei mir um die Ecke 2,49 Euro. Da greife ich trotzdem zum Billigtee für 0,49 Euro, anstatt den teuren Tee zu nehmen.

Und dass sich die Werbung auf lange Sicht rentiert, kann ich mir auch nicht vorstellen. Als ob ich in drei Jahren an den leckeren Tee zurückdenken und mir wegen der Werbung von damals den Tee kaufen werde. Findet ihr dieses Umwerben von Studenten sinnvoll?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 03.11.2016, 19:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Ich glaube nicht, dass sich alle Studenten bei allen Produkten immer nur das Billigste kaufen. Gerade bei Tee finde ich es schon schöner, wenn man ein Produkt nimmt, was ein kleines bisschen mehr kostet. Bei Kondomen wird man sicherlich auch nicht sparen, weil die ja durchaus einen sehr wichtigen Zweck erfüllen. Ich denke schon, dass das auch gekauft wird, aber bei manchen Studenten soll vielleicht auch der Eindruck entstehen, dass das doch ein tolles Unternehmen ist, in dem man gerne selber arbeiten würde.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Cappuccino, ich denke du kannst das mit dem Tee in diesem Fall nicht nachvollziehen, weil du vermutlich kein "richtiger" und eingefleischter Teeliebhaber bist. Die "gönnen" sich dann Qualitätsware und wollen keinen billigen Ramsch trinken, sodass sie dafür auch tiefer in die Tasche greifen. Es ist ein Klischee, dass Studenten sich immer nur das billigste kaufen würden, wenn das wirklich so wäre, würden die meisten Studenten nicht mit teuren Markenartikeln herumlaufen, wie beispielsweise das neuste IPhone mit Vertrag.

Genau genommen würde es ja ein sehr günstiges Smartphone ja auch tun, aber trotzdem haben viele hochpreisige Geräte. Wie erklärst du dir das dann bitte? An reichen Eltern wird es ja wohl nicht immer liegen, ich kenne auch Studenten, die sich das selbst angespart haben und verdient haben, wenn sie sich "Luxus" leisten wollten.

Es ist ja fast wie in der Schule. In der Schule bekommen die Kinder mittlerweile auch Werbegeschenke und Logos und alles mögliche von Markenprodukten von Schreibwarenhändlern oder Süßwarenherstellern. Diese werden dann auch so angefixt, dass die Kinder für das Leben lang geprägt sind und immer positiv daran erinnert werden. Die haben doch auch nicht wirklich Geld, also könnte man ja auch damit argumentieren, dass ie Werbung doch sinnfrei wäre, wenn die Schüler kein eigenes Einkommen haben. Schließlich bekommen nicht alle Kinder Taschengeld.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Unternehmen haben davon jede Menge, daher geben sie auch diese Geschenke an Zielgruppen aus, die noch gar kein eigenes Einkommen haben wie z.B. Kindergartenkinder und auch Schulkinder. Kein Schulkind wird sich nun eine Packung Tee kaufen von seinem Taschengeld, aber die Marke ist hinterher ein begriff wenn das eigene Gehalt vorhanden ist und wenn der Eindruck von damals positiv war und der Tee lecker, dann greift man auch zur bekannten Marke.

Bei den Studenten kommt noch etwas anderes mit hinzu. Diese sind bald fertig mit ihrer Ausbildung und fangen an sich zu bewerben und nach Stellen umzusehen. Da ist es für einen Studenten doch "einfacher" wenn er schon mal Teekanne gehört hat als Unternehmen und weiß was diese machen, nämlich Teebeutel herstellen, als wenn man noch nie damit Kontakt hatte. Auch über den gratis Tee kann somit direkt ein positives Gefühl vermittelt werden nur wenn man den Namen ließt, auch wenn man ansonsten den billigen Tee kauft.

Das Studenten nicht Zahlungskräftig sein sollen wäre mir auch neu. Zwar schwimmt davon nicht jeder im Geld, aber es ist nicht so, dass sie am Hungertuch nagen, Obdachlos sind und keine Bleibe haben. Und nicht jeder säuft den Tee für 49 Cent, sondern kauft sich auch den teureren für 2,49 Euro, auch wenn er Student ist. Viel spielt dabei auch die Gewohnheit eine Rolle, hat man im Elternhaus nur den teuren Tee vorgesetzt bekommen, dann ist die Chance mit einem eigenen Hausstand auch diese einzukaufen größer als wenn noch nie Kontakt bestanden hat egal in welcher Form.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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