Baby isst Honig und bekommt Ausschlag - ab wann zum Arzt?

Meine Nichte hat gestern von meiner Mutter etwas Tee zum Trinken bekommen. Dieser Tee war mit Honig gesüßt, zwar nur wenig, aber meine Nichte ist erst 11 Monate und da sollte man das ja nicht zu sich nehmen. Meine Schwägerin wusste das aber und gab es ihr trotzdem, woraufhin die Kleine einen Ausschlag bekam.

Nun ist das alles ja kein Weltuntergang, der Kleinen geht es gut und hat es unbeschadet überstanden. Die Mutter des Kindes war zunächst geschockt, obwohl sie auch wusste, dass man keinen Honig geben sollte und ich das ja auch noch mal erwähnt hatte, aber der Kleinen geht es wirklich gut. Ab wann sollte man aber zum Arzt gehen? Erst mit Atembeschwerden oder schon mit einem großen Ausschlag? Was wird dort dann gemacht?

Ein Kind sollte im ersten Lebensjahr gar keinen Honig bekommen, dass heißt aber auch nicht, dass man direkt mit dem 1. Geburtstag direkt anfängt mit dem Honig sondern sich weiter Zeit lässt. Daher kann ich die Mutter gar nicht verstehen wie man so dämlich sein kann, dass nicht zu wissen, immerhin wird das beim Kinderarzt gesagt, in jedem Ernährungsbuch für Säuglinge steht es drinnen und das Internet spuckt dazu auch einiges aus. Meinen es einfach mal probieren zu müssen ist einfach nur dumm und fahrlässig, gerade wenn man es schon weiß aber auch dabei seelenruhig zusehen und einfach gewähren lassen macht es kein Stück besser.

Ab wann man zum Arzt gehen sollte, lässt sich pauschal nicht sagen. Du hast keine Angaben dazu gemacht, wie der Ausschlag aussieht, wie großflächig er ist, wo er aufgetreten ist, ob das Kind daran gekratzt hat oder auch geweint hat vor Schmerzen. Generell gilt, lieber einmal mehr zum Arzt als einmal zu wenig. Wer damit meint abzuwarten, sich alles anzusehen wie es sich ausbreitet und am Ende noch zu Atembeschwerden kommt und dann erst seinen Hintern zum Arzt schwingt, der ist einfach nur reichlich dumm und naiv.

Denn auch das starke Jucken und Schmerzen sollte schon dazu reichen, dass man seinen Hintern erhebt und zum Arzt bewegt oder soll das Kind sich dann erst noch blutig bis auf den Knochen kratzen und weitere Infektionen in den Wunden einfangen? Ausschlag gehört immer zum Kinderarzt wenn es im Kopf- oder Halsbereich auftritt, wie auch im oberen Brustbereich Richtung Hals, an den Genitalien oder auf den Hand- und Fußflächen. Unbehandelt an diesen Stellen bei einer schwereren Form, die nicht immer direkt ersichtlich ist, kann zu Verwachsungen der Haut führen und das komplette restliche Leben einschränken.

Was soll da schon gemacht werden beim Arzt? Es wird nach Symptomen behandelt. Treten Atembeschwerden auf, dann wird dagegen etwas gemacht ist es nur Ausschlag, dann kommt es auf die Stärke drauf an. Ist es nur ein schwacher Ausschlag der bereits wieder am abklingen ist wird nichts gemacht, bei stärkeren gibt es dann Cremes mit oder ohne Kortison.

Der Grund, warum man Kindern unter einem Jahr keinen Honig geben soll ist, nicht der mögliche Ausschlag, sondern dass Bakterien im Honig enthalten sein können, die das Gift produzieren, das sonst in verdorbenem Fleisch enthalten ist. Größere Kinder sind mit einem so guten Immunsystem ausgestattet, dass diese Bakterien eliminiert werden, wenn man Honig isst. Bei kleineren Kindern können diese Bakterien nicht sofort besiegt werden und können das Kind dadurch vergiften.

Was in dem Fall die Ursache für den Ausschlag war, kann nur ein Arzt klären. Und so durch Lesen von dem Text hier kann man natürlich nicht sagen, warum der Honig den Ausschlag verursacht hat. Also ob es wirklich die Bakterien waren oder ob es doch womöglich eine allergische Reaktion war.

Allergische Reaktionen können bei Honig auch noch bei Schulkindern und Erwachsenen auftreten, besonders wenn das Kind eh schon eine Allergie gegen Blütenpollen hat. Aber auch wenn eine Allergie etwas anderes ist als eine Vergiftung, kann sie trotzdem lebensbedrohliche Zustände auslösen. Heftige Allergien gegen Nahrungsmitteln sind bei sehr kleinen Kindern nicht ungefährlich. Von daher würde ich immer und so schnell wie möglich einen Arzt zu Rate ziehen.