Bei Baustelle betroffene Anwohner nicht informieren?

Ich kam gerade vom Einkauf zurück und konnte nicht in unsere Einfahrt geschweige denn in die Garage fahren. In der Zeit wo ich weg war, haben die Bauarbeiter den Gehweg dort aufgerissen und dieser verläuft an unserer Einfahrt vorbei. Nun konnte ich sehen, dass ich mein Auto woanders parke und meine Einkäufe von dort ins Haus bringe.

Erst als die Bauarbeiter bemerkt haben, dass ich in die Einfahrt wollte, wurde mir dann gesagt, dass dies wohl gerade schlecht sei und ich am besten woanders parke. Morgen würde dort eine Leitung verlegt und ich könnte dann nochmal nicht dorther fahren. Ich muss nun eine Nachbarin fragen, ob ich mein Auto bei ihr in der Einfahrt abstellen darf. Immerhin kommt mein Partner auch noch irgendwann Heim und stellt sein Auto normal in der Einfahrt ab.

Die Bauarbeiter haben mich heute morgen schon gesehen und hätten mir da durchaus schon Bescheid geben können. Ich habe morgen einen Arzttermin und brauche da eben mein Auto. Nun muss kurzfristig überlegt werden, wie das geregelt werden kann. Ich finde es schon wirklich etwas unverschämt, dass wir als betroffene Anwohner nicht informiert worden sind.Ist es üblich, dass von einer Baustelle betroffene Anwohner nicht informiert werden? Habt ihr so etwas auch schon erlebt? Wie würdet ihr euch da verhalten? Würdet ihr euch beschweren?

Ja, ich würde mich da beschweren. Denn es ist ja ein geplanter Bau und da muss man die Anwohner doch informieren, dass sie für einen Zeitraum X ihre Einfahrt nicht nutzen können. Bei uns wird auch seit dem Sommer an der gesamten Hauptstraße gebaut, weil diverse Versorgungsleitungen erneuert werden. Da werden mindestens eine Woche vorher Zettel an jede Haustür gehängt und jeder Briefkasten bekommt auch noch mal die Information.

Wenn es ein Rohrbruch ist und man dabei niemanden antrifft, um zu informieren, sehe ich das anders. Aber hier ist ja seit längerer Zeit geplant und der Termin wurde ja nicht erst heute morgen beschlossen.

Ich denke, ich würde mich schon freundlich beschweren. Man muss ja nicht gleich an die Decke gehen und die Leute nach Strich und Faden zusammenbrüllen. Aber ich finde es schon legitim, wenn man sachlich sagt, dass so ein Vorgehen unprofessionell und nicht hinnehmbar ist. Zum Einen würde ich mich bei der Baufirma direkt beschweren, die das durchgeführt hat und hätte informieren müssen.

Zum anderen würde ich mich erkundigen, um welche Leitungen es sich handelt und wer daher also der Auftraggeber ist. Also bei Wasserleitungen zum Beispiel das örtliche Wasserwerk oder bei Telefonleitungen die Telekom und so weiter und auch an den Auftraggeber weiter leiten auf welche Art und Weise die beauftragte Firma mit Anwohnern umgeht. Das denke sollte so ein Auftraggeber auch wissen.

Selbst wenn es nicht viel bringt, hat man seinen Ärger abgebaut und fühlt sich etwas besser und trägt vielleicht ein kleines Bisschen dazu bei, dass die nächsten Anwohner bei der nächsten Baustelle besser informiert werden.

Da hast du momentan den selben Spaß wie ich auch vor der Haustüre. Hier wurde ebenfalls die komplette Straße gestern aufgerissen, damit hier neue Leitungen und der Kanal erneuert werden kann. Das betrifft aber nicht nur wenige Tage, sondern das ganze soll von jetzt bis zum August im nächsten Jahr gehen. Mir hat auch niemand etwas vorher gesagt, kein Zettel im Briefkasten und nichts in der Zeitung gewesen aber ich bekomme mein Auto nun auch nicht mehr aus der Tiefgarage hinaus, wie auch 180 andere Menschen nicht.

Nun soll ich auf mein Auto bis zum nächsten Jahr verzichten wurde mir von der Bauleitung netterweise gesagt, beim Vermieter habe ich mich heute schon beschwert was der Mist soll und entsprechende Forderungen gestellt, dass mir entweder ein Leihfahrzeug für diese Dauer zur Verfügung gestellt wird oder man dafür sorgt, dass die Tiefgarage wieder zum befahren gemacht wird. Man möchte sich darum kümmern.

Wegen diesem "Spaß" kam ich heute morgen nicht auf Arbeit und weiß auch nicht wie ich die kommende Zeit auf Arbeit kommen soll. Daher musste ich nun kurzfristig erst einmal Urlaub einreichen, ganz zu meinem Missfallen und auch das habe ich meinem Vermieter aufs Brot geschmiert. Die anderen Bewohner dieser Anlage sind nicht weniger sauer, denn hier wollten welche diese Woche ausziehen und auch neue einziehen, aber geht nicht, da die komplette Straße ein riesiger Krater ist, der Gehweg ebenfalls nicht mehr vorhanden ist und niemand seine Möbel 500 Meter weit durch die Gegend tragen möchte. Auch die Halteverbotszonen wurden munter genehmigt und bezahlt, und nun stehen die Leute da mit ihrem Zettel und können dennoch nicht umziehen. Frag mal wie sauer die sind, da wurde gestern beim Vermieter an der Tür schon gemeutert.

Wie du entnehmen kannst, würde ich mich jederzeit darüber beschweren wenn ich mein Eigentum nicht so verwenden kann wie ich es möchte. Weder du noch ich wurden darüber vorher informiert und konnten entsprechende Maßnahmen treffen. Hätte ich davon gewusst, dann hätte ich mein Fahrzeug anderweitig abgestellt und mir eine Alternative für diesen Zeitraum gesucht. So sitzt das gute Stück nun fest, ich komme nicht auf Arbeit und kann somit auch nicht meine Brötchen verdienen gehen ohne das mir weitere Kosten entstehen wenn ich mir selbst einen Leihwagen für diese Zeit nehmen würde.

Der Bauarbeiter ist übrigens nicht dafür zuständig dich zu informieren, denn er geht auch davon aus, dass du davon Bescheid weißt. Aufgabe ist das ganze des Bauträgers bzw. der der den Auftrag dazu gegeben hat. Diese Ankündigung muss mindestens eine Woche vorher bei dir schriftlich eingehen, ansonsten hast du auch den Anspruch auf Schadensersatz wenn dir ein nachweisbarer Schaden dadurch entsteht. Bei außergewöhnlichen Dingen die sofort gemacht werden müssten, entfällt das ganze mit der Frist, bei geplanten Sachen besteht diese.