Verwöhnen euch eure Eltern mehr, seit ihr ausgezogen seid?

vom 10.03.2015, 18:44 Uhr

Seit ich nicht mehr zuhause wohne, ist mir positiv an meinen Eltern aufgefallen, dass sie viel netter zu mir sind, sobald ich zu Besuch bin. Sie kochen meine Lieblingsgerichte und tun mir auch allgemein mehr Gefallen. Ich habe ihnen bereits gesagt, dass das gar nicht nötig ist und ich ihnen nicht das Gefühl geben will, sie auszunutzen.

Meine Mutter meinte, sie tue das doch gerne und überhaupt sei es doch normal, dass man das Kind verwöhnen will, wenn es ausnahmsweise wieder zuhause ist. Ich weiß gar nicht, ob das wirklich so normal ist. Werdet ihr von euren Elten mehr verwöhnt, seit eure Anwesenheit keine Selbstverständlichkeit mehr ist? Oder seid ihr umgekehrt lieber als sonst zu euren Kindern, wenn sie sich nach dem Auszug bei euch blicken lassen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Mir geht es genauso wie dir. Seitdem ich ausgezogen bin, wird meine Anwesenheit halt mehr geschätzt. Meine Eltern freuen sich, wenn ich komme, kochen für mich, kaufen für mich ein und sind generell sehr nachsichtig. Anfangs war mir das richtig unangenehm, aber sie haben einfach Freude daran, sagen sie.

An mir selbst fällt mir aber auch auf, dass ich nicht mehr alles als so selbstverständlich annehme wie früher. Ich bedanke mich für viel mehr Dinge, weil ich jetzt Gast bin. Auch habe ich das Gefühl, wir haben uns viel mehr zu erzählen, weil man nicht jeden Tag alles vom anderen mitbekommt.

» Sunaika » Beiträge: 323 » Talkpoints: 3,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das ist mir auch aufgefallen. Ich bin erst vor 5 Monaten ausgezogen, aber meine Mutter hat mir schon so viele Sachen geschenkt und besteht immer dadrauf, mich da und dorthin zu fahren. Sie geht sogar für mich einkaufen. Von ihr nehme ich das wirklich gerne an, weil ich oft sie um ihre Aufmerksamkeit angebettelt habe. Aber anscheinend musste ich dafür erstmal ausziehen.

Bei meinem Vater ist das schwerer zu sagen, weil er mich mein ganzes Leben lang schon mit allem Möglichen beschenkt hat. Ich war halt sein Liebling und habe (fast) alles bekommen, was ich wollte. Aber ich glaube, selbst das hat sich etwas gesteigert. Er wollte mir damals am liebsten meine neue Wohnung komplett einrichten. :lol:

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» Divia » Beiträge: 745 » Talkpoints: 55,66 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meine Eltern haben sich weder als ich zu Hause gewohnt habe, noch seit ich mit 16 Jahren zu meinem Mann gezogen bin, sonderlich viel um mich gekümmert. Es interessiert sie auch nicht wirklich, ob es mir gut geht der nicht, sie haben ihr eigenes Leben und nur das zählt für sie.

Schlimm finde ich es eigentlich nicht. Denn ich bin erwachsen und bin zum Glück nicht mehr auf deren Fürsorge angewiesen. Meine Schwiegermutter war eine schreckliche Mutter und hat sich nie viel um ihre Kinder gekümmert, aber sie kümmert sich gut um ihre Enkel und ruft mich immer an, bevor wir kommen und fragt, was wir essen wollen.

» JadeC » Beiträge: 677 » Talkpoints: 1,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich würde das nicht sagen, dass mich meine Eltern seitdem Auszug mehr verwöhnen. Wenn ich mehrere Tage zu Besuch hin fahre, dann fragt meine Mama schon mal, ob ich einen bestimmten Wunsch habe, was das Essen betrifft. Aber ansonsten freuen sie sich dann einfach, wenn ich da bin.

Ich möchte auch gar nicht besonders verwöhnt werden. Ich fahre ja hin um sie zu sehen und nicht um es mir dort nur gut gehen zu lassen. Ich finde es natürlich auch schön, mal umsorgt bzw. bekocht zu werden und dies nicht selbst machen zu müssen. Aber das reicht dann auch.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich wohne schon lange nicht mehr Zuhause und das Verhältnis war auch nie das beste. Ich wurde auch nicht anders behandelt nachdem ich ausgezogen bin, wurde nicht umsorgt und noch weniger wurde etwas für mich gemacht. Wenn ich dort zu Besuch war, dann war alles wie immer und ich durfte mich selbst um Essen kümmern und einen Platz zum schlafen. Finger krumm gemacht wurden nicht und es folgten dann auch nur weitere Anschuldigungen, Beleidigungen und Co. Inzwischen ist der Kontakt komplett abgerissen und ich besuche meine Eltern gar nicht mehr, daher hat sich das Thema erledigt.

Mein Kind wohnt noch viele Jahre bei mir Zuhause und an Auszug ist noch lange nicht zu denken, einfach weil er noch so klein ist. Aber ich wüsste auch nicht, warum ich ihm dann den Hintern nachtragen sollte oder ihn speziell Umsorgen wenn er danach sich hier mal blicken lässt. Sicherlich freue ich mich darüber dann sehr, aber daher muss ich doch nicht direkt eine Wellnessoase für ihn hier eröffnen, alles für ihn machen und ihn extra verwöhnen. Was erhofft man sich davon? Dass das Kind nicht mehr geht oder häufiger kommt und das Verwöhnprogramm als Köder einsetzt? Ich denke das geht auch mit anderen Mitteln und man muss es nicht übertreiben.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Bei uns kocht am Sonntag die Oma und die hat sich schon immer erkundigt, wer was essen möchte und so konnte sich, auch als wir alle noch daheim gewohnt haben, jeder mal etwas wünschen. Nicht einer immer, aber es war jeder mal an der Reihe und so ist es heute auch noch. Wir essen vielleicht einmal im Monat mit und da dürfen wir uns dann was wünschen.

Das Verhältnis zu meinen Eltern hat sich seit meinem Auszug natürlich geändert. Aber das ist auch kein Wunder. Man streitet sich nicht mehr so über den Haushalt zum Beispiel. Wenn man zusammen wohnt, hat nun einmal jeder seiner Pflichten und die habe ich nicht mehr, wenn ich nicht da wohne. Also gibt es diesbezüglich auch keinen Streit. Mittlerweile kann ich es auch ganz gut verstehen, dass meine Mutter sich immer aufgeregt hat, wenn man das Geschirr in die Spüle stellt, statt es aufzuwaschen. Sowas kann man als Kind nicht wirklich verstehen. Mit eigenem Haushalt ist es nochmal was anderes.

Manchmal kommen wir einfach nur so vorbei um "Hallo" zu sagen. Natürlich bekommen wir dann einen Kaffee oder Tee, aber man ist ja da, um sich zu unterhalten. Und sind meine Eltern bei uns, ist es auch selbstverständlich, dass sie einen Kaffee bekommen.

Ansonsten war das Verhältnis zu meinen Eltern nie schlecht, aber es ist nun einfach ein anderes. Man weiß es auch zu schätzen, wenn man sich mal sieht und wohnt man zusammen, ist das eben doch eine Selbstverständlichkeit. Wir haben aber das Glück, dass wir wirklich nicht weit auseinander wohnen und quasi jederzeit die Möglichkeit haben, uns zu besuchen. Das ist ja auch keine Selbstverständlichkeit.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Bei mir ist das definitiv so, aber ich denke, das hängt noch von anderen, privaten Faktoren ab. Da ich meine Mutter relativ selten besuche - zu große geografische Distanz - kommt sie dafür bei mir vorbei und füllt beispielsweise meinen Kühlschrank bis zum Rand mit Essen, welches ich niemals alleine verputzen könnte. Auch ist sie deutlich spendabler geworden als zuvor. Hier mal eine Kleinigkeit, da mal eine größere Investition.

Ich persönlich finde das allerdings schon zum Teil recht anstrengend. Bisher habe ich es geschafft mich in meinen jungen Jahren in den vergangenen Jahren recht gut alleine zu versorgen.

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» Cutting-Edge » Beiträge: 655 » Talkpoints: 58,70 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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