Beim Netzwerken sofort Resultate sehen wollen?
Ich habe schon in einem anderen Beitrag geschrieben, dass ich seit Jahren am Netzwerken bin, was gerade in meinem Berufszweig ziemlich wichtig ist. Daher habe ich schon als Student damit angefangen und bin in diversen Vereinen oder Arbeitskreisen aktiv und engagiert, um mit potentiell wichtigen Menschen in Kontakt zu bleiben. Mir ist ja schon mal durch persönliche Kontakte ein sehr guter Job vermittelt worden, daher möchte ich auf das Netzwerken einfach nicht verzichten, auch wenn es ab und an Geld kostet wegen Anreise, Unterkunft und Verpflegung.
Mein Partner ist da aber komplett anderer Ansicht. Er findet es eben befremdlich, dass man teilweise sehr viel Zeit investieren muss, zum Teil über Jahre hinweg, bis man Resultate (zum Beispiel in Form von Jobvermittlung) sieht. Er hat da aber auch nicht die Geduld für, gebe ich ehrlich zu. Gerade beim Knüpfen von Kontakten sollte man nichts überstürzen und die Menschen überfahren, weil ich das eher als kontraproduktiv empfinde.
Ich habe daher kein Problem damit, wenn es länger dauern wird, bis ich Resultate bzw. die "Früchte meiner Arbeit" sehen kann. Beim Gärtnern ist es ja ähnlich, man muss die Pflanze hegen und pflegen und wenn man alles richtig macht, kann man ernten. Da bringt es nichts, wenn man heute den Samen setzt und morgen schon ernten will, aber zu der Kategorie gehört mein Freund, absolut ungeduldig. Wie ist das bei euch? Wollt ihr beim Netzwerken sofort Resultate sehen oder habt ihr da schon Geduld?
Ich denke, du machst das auch, weil du Freude daran hast oder? Dir macht es Spaß, zu diesen Treffen zu gehen und du machst das einfach gerne. Mir hat das nie Spaß gemacht, zu den Sitzungen der studentischen Unternehmensberatung oder den Hochschulgruppen zu gehen, in der ich war. Das war immer so langweilig und ich habe nur darauf gewartet, dass ich wieder nach Hause kann. Was nett war, sind so Veranstaltungen außer der Reihe gewesen, wo es locker zugegangen ist. Aber sich bei der studentischen Unternehmensberatung stundenlang anzuhören, welche Projekte die anderen gerade machen und wie weit sie damit sind, fand ich immer extremst öde.
Mir ist dann richtig sie Lust vergangen. Da saß ich dann abends vorm Fernseher und dachte mir „Ich will jetzt nicht zur Sitzung“ gehen, aber aus Pflichtgefühl bin ich dann doch aufgetaucht. Und ich weiß noch, dass ich mich mit einer Person dort ziemlich gut verstanden habe, wir sind auch gemeinsam Essen gegangen usw. und ich hatte mich gefreut, da eine Freundin gefunden zu haben. Die habe ich dann aber mit zu meiner Studentenverbindung genommen, dort hat sie sich in jemanden verknallt, der mich nicht leiden konnte und da war es vorbei mit der Freundschaft.
Heute habe ich zu niemandem mehr aus diesen ganzen Gruppen Kontakt, außer einem Informatiker, den ich mal für die Verbindung gesucht habe. Den hatte ich damals über Studivz angesprochen, ob er unsere neue Homepage anfertigen kann und das hat er gemacht, hat aber mit der Verbindung nichts weiter zu tun gehabt und wurde da auch nie Mitglied, aber mit dem habe ich mich dann wirklich angefreundet und wir sehen uns heute noch regelmäßig. Wenn man es ganz genau nehmen würde, dann könnte man sagen, wenn ich nicht Mitglied der Verbindung gewesen wäre, hätte ich den nie angesprochen und wir würden uns heute nicht kennen. Ja, das ist der einzige Nutzen. Aber ansonsten hat mir die Vereinsmeierei nichts gebracht.
Ich habe nicht nur sofort keine Resultate gesehen, sondern ich habe nie Resultate gesehen und wenn ich an den ganzen Aufwand denke, dann tut es mir sehr leid, dass ich das damals gemacht habe, denn ohne die Vereine hätte ich mehr Zeit für mich gehabt und ich wurde da auch in manche Streitigkeiten hineingezogen, die mich echt belastet haben.
Das hat doch nichts mit Ungeduld an sich zu tun, dass was du machst weiß du doch selbst nicht, ob das überhaupt einmal Früchte tragen wird. Bislang investierst du nur hinein aber hast du auch schon mal davon einen kleinen Teil zurück bekommen, sprich geerntet?
Zitronengras hat es schon angesprochen, oftmals steckt man dort unnötig Zeit, Geld und auch Leidenschaft hinein und hinterher kommt nicht das Resultat dabei heraus was man sich vorgestellt und gewünscht hat. Dann ist die Frustration darüber noch größer und man ärgert sich was man alles hinein gesteckt hat und am Ende nichts zurück bekommt.
Anders ist es bei mir ebenfalls nicht gelaufen, ich habe dort auch einiges an Zeit, Mühe, Geld und Leidenschaft hineingesteckt und es hat sich bis heute nicht gerechnet. Ich war nur am geben während andere nur genommen haben und das Resultat von meinem Vorteil der Kontakte daraus ist gleich Null.
Entsprechend wurde das ganze eingestampft und obwohl ich auf vielen Hochzeiten gefeiert habe, hat mir keine reine Träne nachgeweint, oder nachgefragt warum. Das ganze ist ein doch sehr oberflächliches Konstrukt, bei dem jeder nur seinen Vorteil haben möchte und es so auch aufgebaut ist.
Täubchen hat geschrieben:Mir ist ja schon mal durch persönliche Kontakte ein sehr guter Job vermittelt worden, daher möchte ich auf das Netzwerken einfach nicht verzichten
@Sorae: Ich hatte in meinem Beitrag bereits erwähnt, dass ich durch das Netzwerken schon Erfolg hatte und auf diese Weise einen sehr guten Job vermittelt bekommen habe durch persönliche Kontakte. Diese Stelle war intern ausgeschrieben und es war gar nicht offiziell bekannt. Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest, dann wäre dir bewusst, dass ich damit schon Erfolg hatte, warum also deine Zweifel? Ich baue mir keine Luftschlösser, ich hatte damit schon Erfolg, was man an meinem aktuellen Arbeitsvertrag sehen kann.
Ich habe noch nie etwas vom Netzwerken gehabt, obwohl ich schon Kontakte zu Leuten geknüpft habe, die sehr hohe Posten in internationalen Konzernen hatten. So wichtig war ich dann wohl doch nicht, dass mal jemand den Finger für mich krumm gemacht hätte. Dabei ging es nur um ein läppisches Praktikum.
Daher würde ich zukünftig nicht mehr netz werken, ich fand die Erfahrung bloß frustrierend. Allerdings habe ich von einem erfolgreichen Start-Up-Unternehmer gehört, dass Netzwerken in gewissen Branchen das A und O sei. Ich hoffe, niemals in so eine Branche rein zugeraten.
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