Kind nicht mit Mann alleine in Urlaub fahren lassen?
Heute morgen habe ich mal wieder in Facebook reingeschaut und dort ist in der einen Gruppe eine heftige Diskussion entbrannt. Dabei geht es darum, dass eine Mutter ihr 2 Jahre altes Kind nicht mit dem Vater alleine in den Urlaub fahren lassen möchte. Ein Urlaub zu dritt geht nicht, da ihr Arbeitgeber den Urlaub abgesagt hat. Ohne ihren Mann geht es jedoch auch nicht wenn er alleine in den Urlaub fährt, da sie bis 14:30 Uhr arbeitet und die Krippe nur bis 12:30 Uhr offen hat.
Daher kam wohl der Vorschlag vom Mann, dass er das Kind einfach mit zu seiner Familie nach Stralsund fährt. Auslöser dafür ist wohl das Heimweh des Mannes nach seiner Familie die er schon seit 2 Jahren nicht mehr komplett gesehen hat. Zwar kommen die Eltern wohl häufiger zu Besuch, aber die Schwestern, Tante, Onkel und Co offenbar nicht. Mit dem Besuch möchte er das nun ändern.
Nun gibt es die eine Seite, die der Mutter vorwirft sich nicht von ihrem Kind trennen zu können und einfach nicht loslassen zu wollen. Argumentieren tut sie es damit, dass ihr Kind ein Mamakind ist und gar nicht ohne sie zurecht kommen würde. Zeitgleich schreibt sie aber auch in einem weiteren Beitrag, dass es schon einmal für eine Woche geklappt hat alleine mit dem Vater, weil sie auf eine Fortbildung musste. Lediglich sie hat das Kind in dieser Zeit vermisst und findet es auch jeden Tag schwer die paar Stunden die das Kind in der Krippe ist und sie auf Arbeit.
Der Mann möchte das nicht verschieben, da er anderweitig keinen Urlaub bekommen kann auch wenn das heißt, dass ein Urlaub zu dritt nicht klappt. Ist das vielleicht zu egoistisch gedacht? Immerhin sollte ihm auch bewusst sein, dass seine Frau sich vom Kind nicht trennen möchte für die 8 Tage, es aber auch nicht ohne ihn klappt, da er täglich das Kind von der Krippe abholen muss bevor er Nachmittags auf seine Arbeitsstelle geht.
Nebenbei wirft die Frau noch vor, dass der Mann so kurzfristig denkt weil er eben auch nicht anders aufgewachsen ist. Die meiste Zeit in der DDR Krippe den kompletten Tag oder mit den Großeltern im Urlaub. Von den eigenen Eltern hat er wohl als Kind wenig gehabt und er behauptet auch noch, dass das ihn nicht geprägt hat wobei sie komplett anderer Meinung ist und seine "dumme" Idee nur darauf schiebt.
Ich muss ehrlich sagen ich finde es schon reichlich befremdlich was hier abgezogen wird. Zum einen, dass man sich den öffentlichen Beistand sucht obwohl man seine eigene Meinung doch bereits gebildet hat und nicht möchte, dass das Kind mit dem Mann alleine in den Urlaub fährt. Egoistisch finde ich dabei aber die Aussage mit dem Mamakind und das das Kind nicht ohne sie zurecht kommt. Immerhin schien es bereits mal geklappt zu haben und warum nicht erneut?
Aber zum anderen kann ich auch den Partner nicht verstehen der an sich denkt und entsprechend den Besuch vollziehen möchte, obwohl dieser nicht wie geplant zu dritt stattfinden kann und er nun auch darauf besteht, dass das Kind mitkommt damit es die restlichen Verwandten mal sehen können.
Ich habe solch ein Problem nicht, da ich Alleinerziehend bin aber könnte es mir schon vorstellen, dass das Kind mal anderweitig mit dem Vater unterwegs ist im Urlaub. Thema Loslassen finde ich nicht ganz unerheblich, denn ich finde schon, dass sehr viele Mütter einfach an ihren Kindern klammern und behaupten, dass es ohne sie nicht zurecht kommt wenn es nur mit dem Vater unterwegs ist. Ob das den Tatsachen entspricht mag teilweise zutreffen, aber sicherlich nicht generell auf alle aber dennoch ist das ein Satz den man ohnehin in jedem zweiten Beitrag findet.
So eine Auszeit fände ich persönlich schon schön, denn somit hat man auch wieder Zeit für sich selbst, rennt nicht den ganzen Tag von A nach B und ist neben dem Job nur noch Mutter und Zeit für sich selbst bleibt ohnehin dabei wenig bis gar nicht. Da wäre mir jeder komplett freie Tag ein echter Segen, denn bislang fand das bei mir noch nicht einmal statt. Mit dieser Auszeit kann man auch neue Kraft und Energie tanken, wenn es im Anschluss mit dem normalen Stress Alltag und Kind unter einen Hut zu bekommen wieder weiter geht.
Ich finde es einigermaßen normal, dass man als Mutter das Kind vermissen würde, wenn es nicht da wäre. Auch den Partner vermisst man in so einer Situation sicherlich und ärgert sich sicherlich auch darüber, dass man den Urlaub nicht zusammen wahrnehmen kann.
Meinen Mann würde ich bedenkenlos mit meinem Kind zusammen in den Urlaub schicken. Er hilft mir im Alltag sehr mit dem Kleinen und kann auch alles was ihn angeht, kann ihn auch gut deuten, so dass ich mir absolut keine Sorgen machen würde. Sein Papa ist genauso gut wie ich zu ihm, auch wenn er natürlich noch sehr auf seine Mama fixiert ist und lieber von mir getröstet wird, aber das heißt nicht, dass mein Mann das nicht könnte.
Ich finde als Mama hat man einen verdammt hohen Stellenwert bei einem Kind und ist sich dessen auch bewusst, aber dennoch muss man einem Vater doch die Möglichkeit geben auch gut im Vater sein zu werden und dementsprechend sollte man ihm auch das Vertrauen schenken und ihn mit dem Kind zusammen in den Urlaub lassen.
Was denkt die Mama denn was passiert? Es hat doch auch schon geklappt. Es klingt für mich wirklich danach, dass sie nicht alleine sein kann und das Kind als Mittelpunkt ihrer Welt ausmacht. Eine Pause und mal wieder ein bisschen entspannen kann aber sicherlich auch ihr nicht schaden.
Als Mann wäre ich auch furchtbar sauer, wenn man mir so wenig Vertrauen schenken würde und mir nicht mal für einen Urlaub zutrauen würde mich um mein Kind zu kümmern. Das würde ich auch unglaublich traurig finden, wenn man im Alltag alles gibt damit alle glücklich sind. Die Frau scheint sehr auf das Kind fixiert zu sein und vergisst dabei die Gefühle des Mannes, die sie mit solchen Aussagen sicherlich verletzt.
Ich finde, dass die Mama einfach zu viel klammert. Ich finde es wichtig und richtig, wenn Vater und Kind auch mal Zeit für sich haben und die Bindung dort eben verstärkt wird. Ich finde es wichtig, dass das Kind eine Bindung zu beiden Elternteilen hat und auch was mit dem Vater anzufangen weiß und nicht nur mit der Mutter. Außerdem hat die Frau so mal wieder Zeit für sich, was ja auch wichtig ist. Sonst brennt sie auf die Dauer ja aus, wenn sie ständig "Rufbereitschaft" hat wegen Arbeit und Kind und allem drum und dran.
Gut, man könnte jetzt argumentieren, dass ich eben gar kein eigenes Kind habe und deswegen gar nicht nachfühlen könnte, wie eine Mutter wirklich empfindet und wie schwer das loslassen eigentlich ist. Ich finde diese Mamas aber auch total befremdlich, die an ihrem Kind kleben wie Sekundenkleber, egal wie alt es inzwischen geworden ist und ich finde es ziemlich schäbig und auch schlecht für die Beziehung, wenn man solche Diskussionen öffentlich führt.
Täubchen hat geschrieben:Gut, man könnte jetzt argumentieren, dass ich eben gar kein eigenes Kind habe und deswegen gar nicht nachfühlen könnte, wie eine Mutter wirklich empfindet und wie schwer das loslassen eigentlich ist. Ich finde diese Mamas aber auch total befremdlich, die an ihrem Kind kleben wie Sekundenkleber, egal wie alt es inzwischen geworden ist und ich finde es ziemlich schäbig und auch schlecht für die Beziehung, wenn man solche Diskussionen öffentlich führt.
Ich bin Mutter und kann das dennoch nachvollziehen. Ich finde es auch lächerlich und albern, dass man sich als Mutter immer in den Mittelpunkt der Welt des Kindes drängen muss und seine Umwelt davon in Kenntnis setzen, dass das Kind ohne einen selbst nicht zurecht kommt. Mag sein, dass sich ein Kind "besser" von der Mutter trösten lässt aber auch das ist eine rein subjektive Auffassung der Mutter und beruht nicht immer auf den Tatsachen wenn man sich das als Außenstehender anschaut.
Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich an meinem Kind gar nicht klammern konnte. Ich hatte keine Elternzeit Zuhause mit einem Jahr oder inzwischen 3 Jahren wenn man möchte auf dem Kind 24 Stunden am Tag zu kleben. Ich bin nach der Mutterschutzfrist arbeiten gegangen und das Kind musste in die Krippe. Loslassen musste also früh passieren auf beiden Seiten, folglich auch das trösten lassen von anderen Personen. Jeder macht das anders und auf seine Weise, beim einen geht es schneller und beim anderen langsamer. Aber am Ende ist das Kind ohnehin wieder ruhig, ob nun nach 2 Minuten oder nach 5 Minuten spielt dabei eine untergeordnete Rolle.
Deswegen muss man sich als Mutter dennoch nicht in den Mittelpunkt stellen und behaupten "ohne mich geht nichts". Stellenwert hin oder her, dieser wird nicht geringer wenn das Kind am Tage in der Krippe ist oder mal einige Tage mit dem Vater ohne die Mutter in den Urlaub fährt. Ich habe die Erfahrung gemacht, je weniger Zeit das Kind mit der Mutter verbringt desto intensiver sind die Zeiten die man gemeinsam hat.
Mütterliche Bindung wird auch immer behauptet, dass sich diese nur am Anfang bildet wenn genug Zeit miteinander verbracht wird. Man kann 24 Stunden am Tag auf dem Kind kleben und dennoch keine Bindung aufbauen wenn die Zeit nicht richtig eingesetzt und geschätzt wird, andere schaffen das und haben am Tag nur 2-3 Stunden etwas von ihrem Kind, setzen sich dann aber auch intensiv mit ihm auseinander ohne das nebenbei noch tausend andere Dinge erledigt werden müssen.
Würde es danach gehen, müsste mein Sohn auch eine engere Bindung zur Betreuerin haben als zu mir als Mutter, weil sie mehr Zeit mit ihm verbringt pro Tag. Ist nicht der Fall, aber er weiß unsere gemeinsame Zeit zu schätzen und genießt jede Sekunde davon, wie ich auch. Mehr Zeit aufeinander kleben würde das in meinen Augen nur ruinieren und dafür sorgen, dass diese Zeit eben "normal" wird und nicht intensiv genutzt wird.
Also ich finde es von dem Mann nicht egoistisch gedacht, das könnte man in Endeffekt auch der Mutter vorwerfen. Wenn der Mann seinen Urlaub nicht verschieben kann, weil es einfach nicht geht und der Mann den Urlaub eben einfach trotzdem wahrnehmen möchte. Dann finde ich persönlich das völlig in Ordnung. Auch, wenn die Frau eben nicht mit kann, weil ihr Urlaub vom Chef abgesagt wurde. Heißt das ja nicht gleich, dass der Mann seinen Urlaub auch absagen muss.
Immer hin fährt oder fliegt der Mann ja nicht ins Ausland, sondern er fährt seine Familie besuchen. Und anscheinend hat der Mann seine Familie schon zwei Jahre nicht mehr gesehen. Natürlich kommen die Eltern des Mannes auch mal zu besuch, aber der Rest der Familie kommt ihn nicht besuchen. Und, wenn das Heimweh eben so groß ist, dann finde ich es auch in Ordnung, wenn der Mann auf seinen Urlaub besteht. Und ich persönlich kann auch nicht verstehen, wo das Problem liegt, wenn der Mann das gemeinsame Kind mit in den Urlaub zu seiner Familie nimmt.
Ich finde es auch ziemlich egoistisch von der Frau, dass sie ihrem Mann nicht erlaubt das Kind mit in den Urlaub zu nehmen. Das Argument, dass das Kind ein Mamakind sei, finde ich persönlich, zählt nicht. Immer hin scheint die Kindesmutter ja schon gesagt zu haben, dass es schon einmal geklappt hat, dass das Kind schon einmal mit dem Vater eine Woche alleine war, weil die Kindesmutter auf Fortbildung oder Ähnliches war. Also weshalb sollte es dieses Mal nicht klappen.
Die Verwandten von dem Mann scheinen das Kind noch nicht einmal gesehen zu haben oder zu kennen, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe. Dann kann ich den Mann auch verstehen, weshalb es ihm unter anderem wichtig ist, das Kind auch mit in den Urlaub zu nehmen. Auch, wenn der Urlaub nicht wie geplant, zu dritt stattfinden kann. Ich denke, dass es nur eine Schutzbehauptung von der Mutter ist, dass das Kind ein Mamakind sei. Weil der Mutter es schwerfällt, sich von dem Kind zu trennen und die komplette Verantwortung abgeben muss, wenn die Mutter das Kind mit dem Vater in den Urlaub lässt.
Ich denke auch, dass die Mutter sich doch eigentlich freuen kann. Natürlich ist es doof, weil sie nicht zusammen mit ihrem Kind und ihrem Mann in den Urlaub fahren kann. Aber sie kann doch froh darüber sein, wenn sie eine Betreuung für ihr Kind hat, wenn sie arbeiten muss. Wenn der Vater das Kind mit in den Urlaub nimmt, dann hat die Mutter doch nach der Arbeit mal genug Zeit für sich und eben für ihre Dinge. Sie kann sich doch dann mal entspannen und hat auch mal Urlaub vom Muttersein. Weshalb ich die ganze Aufregung überhaupt nicht verstehen kann. Da bastelt man sich ein Problem, wobei es ja noch nicht einmal ein Problem ist.
Das Problem haben doch heute viele Familien, dass sie nicht unbedingt zur selben Zeit Urlaub bekommen. Und ich persönlich finde es wichtig, dass ein Kind sehr früh auch mal einige Tage ohne die Mutter auskommt. Ich selbst habe da sehr schnell daran gearbeitet, da der Vater meiner Kinder damals ja auswärts gearbeitet hat. Wäre ich als ernsthaft krank geworden, hätten die Kinder bei den Großeltern klar kommen müssen.
Und dem Kind wird der Urlaub bei Oma und Opa mit dem Papa kaum schaden. Zudem finde ich es auch nicht egoistisch, wenn er auf die Fahrt besteht, da er ja seine Familie dabei besuchen will. Die Großeltern kennt das Kind ja scheinbar und somit wäre es mit Sicherheit kaum damit beschäftigt die Mutter großartig zu vermissen.
Sicher ist es ärgerlich, dass die Mutter des Kindes nicht zur gleichen Zeit Urlaub bekommen kann wie der Vater. Wenn der Mann nur zu der Zeit Urlaub bekommen kann, dann ist es doch klar, dass er dann auch zu seiner Familie fahren möchte, um den Besuch nicht immer weiter vor sich herschieben zu müssen, weil immer wieder etwas dazwischen kommt. Sicher ist das vielleicht ein Stück weit egoistisch gedacht, aber eigentlich finde ich das nicht, weil es einfach nur realistisch ist.
Die Mutter bekommt keinen Urlaub und kann das Kind auch nicht erst nach der Arbeit aus der Krippe abholen. Dann ist es doch eigentlich eine schöne Sache, wenn der Vater das Kind mitnimmt und das Kind so auch mal die ganze Verwandtschaft kennenlernen kann. Das Kind ist gut versorgt und die Mutter muss sich bei der Arbeit nicht stressen, weil das Kind aus der Krippe abgeholt werden muss oder ähnliches.
Dass die Mutter das Kind vermissen wird, das sehe ich ja auch ein, aber dem Kind wird so eine Reise bestimmt Freude bereiten und für die Mutter kann es auch mal eine heilsame Erfahrung sein, dass es auch ohne sie geht. Ich finde es immer schlimm, wenn so geklammert wird. Das ist hier meiner Meinung nach das größte Problem, dass die Mutter nicht loslassen kann und daran sollte sie arbeiten. Diese Reise ist dafür schon ein guter erster Ansatz.
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