Kein gemeinsamer Familienname nach der Hochzeit

vom 23.11.2014, 13:18 Uhr

Ich muss sagen, dass ich es gut finde, wenn beide Partner nach einer Hochzeit ihren eigenen Namen behalten. Ganz furchtbar finde ich dieses klischeehafte Vorgehen, dass es meistens doch die Frau ist, die ganz selbstverständlich den Namen ihres Mannes annimmt, sobald ein heterosexuelles Paar heiratet. Ich sehe in einem gemeinsamen Namen absolut keinen Sinn, vor allem dann nicht, wenn man keine Kinder haben möchte.

Eine Eheschließung kann durchaus Vorteile mit sich bringen. Wenn man von diesen Vorteilen profitieren möchte, bedeutet das nicht, dass man auch direkt seinen Namen ändern und damit einen Teil seiner Identität aufgeben muss. Letztendlich bringt eine Namensänderung auch einige Formalitäten mit sich, die man sich einfach sparen kann. Ich würde meinen Namen nicht aufgeben und dies auch nicht von einem Partner oder einer Partnerin erwarten. Es ist doch wesentlich einfacher, wenn jemand einfach seinen Namen behält, wenn man aus irgendwelchen Gründen schon unbedingt heiraten möchte.

Falls man Kinder haben möchte, kann es natürlich praktisch erscheinen, wenn man sich auf einen gemeinsamen Familiennamen einigt. Da Kinder in meinen Überlegungen allerdings überhaupt keine Rolle spielen, kommt das für mich auch alles nicht in Frage.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe meinen Namen behalten und mein Mann hat seinen auch behalten. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass ich nicht zu ihm stehe und mich für ihn schäme. Denn dann hätte ich ihn gar nicht geheiratet, würde nicht mit ihm zusammenleben und mit ihm alt werden wollen.

Ich hätte es einfach seltsam gefunden, seinen Namen anzunehmen. Mit diesem Nachnamen kenne ich nur ihn und seine Mutter. Deren Beziehung untereinander ist seltsam und meine Beziehung zu meiner Schwiegermutter ist auch nicht wahnsinnig herzlich. Warum sollte ich also zu dieser Familie gehören wollen? Mit meinem Nachnamen gibt es es über zehn Menschen, die mir viel bedeuten.

Für meinen Mann war es aber ähnlich. Er kennt meine Familie fast nicht, weil wir etwas weiter weg wohnen und er wegen unserer vielen Tiere auch immer daheim bleibt, wenn ich zu meiner Familie fahre. Er fühlt sich also überhaupt nicht zugehörig. Es ist ja nicht nur mein Nachname, sondern auch der von diesen anderen zehn Menschen. Ich kenne ein Paar, wo er ihren Namen angenommen hat. Aber ich kenne ihre Mutter und weiß, dass sie ihn mit offenen Armen in der Familie empfangen hat, als er mit der Tochter zusammenkam.

Wir haben nicht geheiratet, um irgendetwas nach außen zu tragen. In unserem Fall waren es rein finanzielle Beweggründe. Für unsere Beziehung an sich hätte ich diesen Wisch, der sich Eheurkunde nennt, überhaupt nicht gebraucht. Es war schon lange vorher klar, dass wir zusammenbleiben wollen. Das muss ich weder dem Staat, noch der breiten Öffentlichkeit mitteilen. Das geht die eigentlich nichts an. Und daher ist mir ein gemeinsamer Name auch total wurscht.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich bin ehrlich, ich wäre auch nicht bereit, den Namen meines Zukünftigen anzunehmen. Dies bedeutet aber absolut nicht, dass ich nicht zu dieser noch Imaginären Person stehen würde. Aber mein Name ist nun einmal mein Name und ich kann mir einfach nicht vorstellen einen anderen Namen zu benutzen.

Ich hätte kein Problem, wenn er sagen würde, er will einen gemeinsamen Namen. Denn dann kann er meinen annehmen. Aber für mich steht es definitiv außer Frage den Namen meines Mannes anzunehmen. Damit hat mein zukünftiger die Möglichkeit zu entscheiden ob wir einen gemeinsamen Namen haben werden oder nicht. Denn so kann er entscheiden ob er meinen Annehmen möchte oder nicht.

Ob die Kinder dann meinen oder seinen Namen bekommen, würde dann denke ich auf die Situation ankommen, aber ich fände es besser denke ich wenn sie meinen bekommen würden.

Ich finde auch absolut nicht, dass man von unterschiedlichen Namen ableiten könnte beziehungsweise den Eindruck erwecken könnte, dass man nur wegen dem Geld geheiratet hat. Denn was hat der Name bitte damit zu tun, ob ich jetzt den Namen meines Mannes annehme oder nicht.

Und natürlich bedeutet dies, dass die Kinder nur den Namen von einem haben können, aber das finde ich absolut nicht schlimm. Die Gefahr gibt es schließlich immer. Wenn sich die Eltern trennen wird ja auch meistens wieder der eigene Name angenommen und dann hat das Kind auch nur den Namen von einem von beiden. Was natürlich nicht heißen soll, dass ich davon ausgehe, meine Zukünftige Ehe würde nicht halten, ich sehe es einfach realistisch und beziehe dies auf die allgemeine Diskussion. Es lassen sich doch einfach viele Leute scheiden.

Natürlich kann es zu Irritationen führen und es macht sicher Sinn dies in der Schule einmal anzusprechen, damit die Lehrer sich nicht wundern, wenn jemand mit anderem Namen unterschreibt. Aber so etwas lässt sich schließlich leicht klären. Und sicher gibt es Leute die einen nicht persönlich kennen die dann gleich vermuten, dass Kind gehört nur zu einem von den Eltern. Aber was interessiert es einen, was an sich fremde Leute denken. Auch Sachen wie im Falle eines Krankenhaus Aufenthaltes, lässt sich dies recht schnell klären und es macht keine Probleme. Daher sehe ich eigentlich keinen Grund warum einer unbedingt den Namen des anderen annehmen muss.

Ich mag meinen Namen einfach und er gehört jetzt so viele Jahre zu mir. Ich denke ich würde einfach so ewig brauchen, um mich an einen neuen Namen zu gewöhnen und das Gefühl zu bekommen, dass es meiner ist, dass es mir dies nicht Wert wäre.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Generell finde ich es gar nicht schlimm, wenn es keinen gemeinsamen Familiennamen nach einer Hochzeit gibt. Allerdings finde ich es doch schwierig, wenn Kinder im Spiel sind. Bei ihnen kann es ja schnell sein, dass sie eben nicht verstehen, wieso sie anders als der Papa oder die Mama heißen. Ich denke, dass man in dem Fall doch an die Kinder denken sollte.

Ich habe meinen Mädchennamen nicht behalten, da mein Mann gerne wollte, dass ich seinen Namen annehme. Ich habe darüber doch länger nachgedacht und manchmal ist es doch immer noch komisch. Aber es ist ja auch eigentlich nur ein Name. Falls es mal Kinder gibt, finde ich das auch besser so.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich finde getrennte Namen auch nicht schlecht, warum muss auch alles immer der Einheitsbrei sein und man direkt erkennen müssen wer die Frau von welchem Mann ist nur anhand vom Namen? Auch bei Kindern sehe ich dabei nicht das Problem, denn diese bekommen ohne Namenserklärung den Namen der Mutter, auch wenn das Paar verheiratet ist. Zudem man dort ebenfalls beide Namen wählen kann und das Kind später seinen Nachnamen daraus aussucht und darauf geändert wird.

Mein Sohn hat auch den Namen seines Vaters bekommen und nicht meinen Nachnamen. Für mich stand immer fest, dass ich nicht vor habe zu heiraten und damit die Frage mit einem gemeinsamen Namen gar nicht aufgekommen ist. Dennoch habe ich mich für den Nachnamen vom Kindsvater entschieden, da er in Kombination mit den Vornamen stilvoller klingt als mein eigener Name, der doch sehr abgehoben ist mit all seinen Titeln.

Gefragt wird schon häufiger einmal, ob ich wirklich die Mutter bin wegen dem Namen und warum er nicht meinen Namen hat. Ich finde, dass geht die ganzen anderen Leute rein gar nichts an und finde es auch sehr anmaßend, wenn das jemand in Frage stellt da es meine Entscheidung alleine war und ich dafür auch mehrmals auf die Behörde gerannt bin für die Erteilung eines Namens um die Urkunden dafür zu erhalten. Betreuen tue ich das in keiner Weise und wenn man so aufgeschlossen tut und alles versteht, dann sollte man dort auch nicht mit dem Finger drauf zeigen.

Mein Sohn hat Schneid genug wenn er von anderen Kindern und Erwachsenen darauf angesprochen wird, dann sagt er auch, dass Mama den Namen von Papa schöner und passender fand. Alleine wenn mein Kind das zu anderen sagt, bleibt ihnen der Mund offen stehen und das Thema hat sich erledigt ohne das ich noch nachlegen muss, da es wie gesagt die eigene Entscheidung ist. Problematisch sehe ich darin allerdings nichts, auch bei Behörden kann man sich als Mutter ausweisen mit der Geburtsurkunde bei einem anderen Namen. Korrekterweise müsste das auch beim gleichen Familiennamen gemacht werden, was aber eher die Ausnahme ist.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^