Beeinflussen Benzinpreise die Nutzung des Nahverkehrs?

vom 02.03.2016, 12:17 Uhr

Ich habe vorhin einen Artikel gelesen, in dem es um die Nutzung des Nahverkehrs in den USA ging. Dort hieß es, dass die Zahl der Personen, die den ÖPNV nutzen, seit 1995 um 37 Prozent angestiegen ist. Es hieß dann auch weiter, dass ein Anstieg der Benzinpreise um 10 Prozent in den USA etwa 8 Prozent mehr Fahrgäste für den ÖPNV zur Folge hätte, was ich persönlich schon interessant finde.

Ich würde diese Zahlen gerne mit Deutschland vergleichen. Bisher hatte ich nämlich nicht den Eindruck, dass die Benzinpreise sich auf die Nutzung des Nahverkehrs auswirken. Vielleicht ist der ÖPNV in den USA auch besser ausgebaut oder so, hier höre ich nur Beschwerden über die Bahn und die Menschen sind eher froh, wenn sie ein Auto nutzen können, egal wie teuer das Benzin ist.

Was meint ihr dazu? Wie stark beeinflussen die Benzinpreise die Nutzung des ÖPNV? Würden euch die Benzinpreise beeinflussen können?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Der öffentliche Nahverkehr in meinem Umfeld spricht mich in keinster Weise an. Bei uns fahren nur Busse und das eigentlich nur da, wo ich sie nicht brauche und zu Zeiten, wo ich sie nicht brauche. Dabei könnte ich direkt von der Haustür bis zur Arbeit fahren. Haken dabei, ich müsste weit früher zu Hause los, als wenn ich die ganze Strecke latschen würde. Außerdem kostet die Fahrt auch noch 2,50. Das habe ich einmal festgestellt, als ich kein Auto hatte und es regnete. Ich bin dann lieber nass geworden.

Wenn man dagegen in Städten unterwegs sind, wo beispielsweise die U-Bahnen im 5-Minuten-Takt fahren, dann finde ich das schon wesentlich attraktiver. Was sich bei mir im Umfeld unter denen verbreitet, die etwas weiter zur Arbeit fahren oder in Innenstädten arbeitet ist dann auch die Kombination. Man fährt zu einem kleinen Bahnhof, wo man dann das Auto stehen lässt und von der mit der Bahn weiter fährt.

Ich denke am Ende hat es was mit dem Gegebenheiten, mit den Preisen, den eigenen finanziellen Verhältnissen und dem Bedürfnis nach Freizeit zu tun, wie man sich da organisiert.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Meiner Meinung nach muss man dann auch den Nahverkehr so gut ausbauen, dass ein Umstieg möglich ist. In Deutschland ist das meiner Meinung nach schlecht organisiert und bietet einfach nicht den Anreiz das Auto stehen zu lassen oder zu verkaufen und nur noch mit dem öffentlichen Nahverkehr zu fahren.

Hohe Benzinkosten würden also nichts bringen, man muss ja trotzdem zur Arbeit kommen und mit dem Bus oder der Bahn kann man nicht damit rechnen, dass diese immer so fahren wie man es braucht. Sonst muss man eventuell lange warten bis man wieder nach Hause kommt oder auch Zeit vertrödeln, wenn man zu früh in dem Ort ist, wo man arbeitet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Solange ich mit den Parkgebühren bei uns noch günstiger komme, als mit dem Bus, kann mich der Umstieg kaum locken. Dann muss das schon Tage betreffen, wo vielleicht in Bayern ein Feiertag ist und wir die Invasion bei uns haben, weil die Leute halt nach Sachsen zum Einkauf fahren. Aber solche Tage versuche ich für einen Stadtbummel zu vermeiden.

Denn wenn ich das alles mal einzeln berechne, dann komme ich mit vier Personen auf Buskosten von 8,80 Euro. Fahren wir mit dem Auto in die Stadt, so habe ich selbst mit Benzinkosten nur um die 4,50 Euro zu bezahlen. Und da wir nur selten in die Innenstadt fahren würde sich bei uns auch keine Wochen- oder Monatskarte lohnen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



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