Auf Enten und Schwäne füttern an Seen besser verzichten?

vom 17.10.2016, 12:56 Uhr

Ich höre immer wieder, dass es teilweise an manchen Seen sogar Verboten ist die Enten und anderen Wasservögel dort zu füttern. Teilweise wird dies sogar mit Geldstrafen geahndet. Man möchte einfach verhindern, dass den Tieren dadurch mehr geschadet wird. Naturexperten sagten, dass die Wasservögel auch im Winter genügend Nahrung finden und nicht zugefüttert werden müssen. Durch falsches Futter würden nicht nur die Tiere Schaden nehmen, sondern auch die Qualität des Wassers leidet unter den Ausscheidungen der Wasservögel, wenn diese überfüttert werden.

Ich kann gut verstehen, dass viele Menschen es mögen Enten und andere Wasservögel zu füttern und sie immer meinen, dass sie den Tieren damit etwas Gutes tun. Aber anscheinend ist dem ja gar nicht so. Findet ihr es übertrieben, wenn man Wasservögel nicht mehr füttern darf? Würdet ihr euch daran halten? Seht ihr es als falsche Tierliebe, wenn diese Tiere auf den Seen gefüttert werden? Ist es in Ordnung, dass dafür sogar in manchen Orten Strafen eingeführt wurden?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich halte es tatsächlich für falsche Tierliebe und denke auch, dass die Tiere genug zu fressen finden. Wenn man dann noch ein Schild sieht auf dem das steht, sollte man sich schon daran halten. Ich finde es dann dreist, wenn man es trotzdem macht. Die Tiere haben von dieser Geste ja auch nicht wirklich etwas. Ich verzichte lieber auf das Füttern und sehe mir die Tiere so an, daran kann ich mich auch erfreuen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Solche Verbotsschilder finde ich immer problematisch. Wenn da einfach nur steht, dass das Füttern verboten ist, versteht ja kein Mensch warum. Den Grund zu wissen, finde ich aber als Motivation sich an das Verbot zu halten, extrem wichtig. Ohne Erklärung wirkt es nur wie deutsche Bürokratie.

Aber wenn dort erklärt wird, dass man den Tieren und dem ganzen Ökosystem des Sees schadet und wie da die Abläufe sind, dann würden sich doch viel mehr Menschen daran halten.

Grundsätzlich finde ich die Verbote und auch Strafen gerechtfertigt. Wenn es den Tieren schadet, hat das eben Vorrang vor dem menschlichen Wunsch, sich die Zeit mit Entenfüttern zu vertreiben. Wenn der See dann total verdreckt, sind ja auch alle wieder unzufrieden und dann soll der See wohl aufwendig gereinigt werden. Mit Steuergeldern finanziert, über deren Einsatz sich ja auch immer aufgeregt wird.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich stimme Bienenkönigin zu. Man sollte hier mehr Aufklärung betreiben und den Menschen erklären, warum es gefährlich ist, wenn man die Vögel am See ständig füttert. Ich sehe da nicht nur die Gefahr, dass sich das auf das Ökosystem See negativ auswirken könnte, sondern ich sehe auch die Gefahr der Abhängigkeit. Nachher sind die Tiere das auf die Dauer so gewöhnt, dass sie die eigene Nahrungssuche verlernen.

Man denke nur an die Tiere aus Aufzuchtstationen, die sind die menschliche Hand so gewöhnt, die würden in der freien Natur gar nicht überleben und das habe ich persönlich immer im Hinterkopf, wenn irgendwelche Wildtiere draußen gefüttert werden, egal um welche Tiere es sich handelt.

Gut man könnte jetzt argumentieren, wenn ein Mensch einmal im Jahr füttert, dann ist das ja nicht schlimm, aber wenn alle so denken, brauchen die Tiere ja gar nicht mehr selbst auf Nahrungssuche gehen, man trägt ihnen das Essen praktisch hinterher und dass das nicht so gesund ist für den Organismus, kann ich mir gut vorstellen.

Daher verzichte ich prinzipiell darauf aber ich finde, dass hier mehr Aufklärungsarbeit geleistet werden sollte, warum das nicht gut ist, wenn man die Tiere füttert. Das kann in Form von ausführlichen Schildern sein oder auf anderem Wege. Sonst wird sich keiner an das Verbot halten, weil das Verständnis fehlt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Viele Menschen wissen gar nicht, was sie den Tieren antun, wenn sie die Tiere füttern. De meisten Menschen haben dieses Wissen eben nicht und machen sich meist auch gar keine Gedanken darüber, was mit den Tieren passiert, wenn die Menschen die Tiere eben füttern. Da ist es eigentlich auch ziemlich egal, ob es sich da um Wasservögel handelt oder eben, um andere Wildtiere.

Die meisten Menschen wissen auch nicht, was sie der Umwelt oder eben dem Gewässer damit antun, wenn sie die Wasservögel füttern. Und das Gemecker ist natürlich auch groß, wenn die Gewässer verschmutzt sind, durch die Essensreste oder eben durch den Kot und desgleichen von den Wasservögeln. Gemeckert wird dann auch, wenn die Gewässer gereinigt werden müssen, und dies eben durch die Steuergelder finanziert werden muss. Aber dabei sollte man eben auch bedenken, dass es eben auch nicht schön für die Tiere ist, wenn die Menschen den Tieren das Futter so gesagt hinterhertragen.

Auch, wenn die meisten Menschen denken, sie würden den Wildtieren damit etwas Gutes tun, wenn man ihnen etwas zu essen gibt. Denke ich eben, dass es nicht so gut ist. Weil die meisten Tiere eben das Futtersuchen verlernen. Ich denke, dass die Wildtiere in der Natur genügend zu Fressen finden, weshalb das Zufüttern durch die menschliche Hand nicht notwendig ist. Leider halten sich die meisten Menschen nicht an diese Verbotsschilder, die meist an den Seen und desgleichen zu finden sind. Ich denke aber eben auch dadurch, dass sie nicht verstehen, weshalb die Enten zum Beispiel nicht gefüttert werden dürfen.

Wenn man unter den Verbotsschildern eine Erklärung veröffentlichen würde oder eben ein kleines Erklärungsschild unter das Verbotsschild hängen würde. Dann würden die meisten Menschen die ganze Sachlage auch verstehen und nachvollziehen können. Und dementsprechend würden die Menschen auch anders handeln. Dann würde man die Wildtiere oder eben auch die Wasservögel nicht mehr füttern, sondern eben nur noch bewundern und beobachten.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Warum muss man alles füttern, anlocken und zahm bekommen? Das ist etwas was ich noch nie verstanden habe, immerhin sind die Enten und Schwäne Wildtiere und keine Haustiere. Folglich sollte man sie auch so behandeln, nicht füttern, nicht anfassen und auch nicht anlocken. Denn das alles ist ihr Schutz gegen andere Feinde, sind diese zahm und folgen jedem Menschen auf Tritt und Schritt, laden sie im Topf oder werden überfahren weil sie nicht drauf achten. Zudem das die Tiere auch in Bereiche lockt, in die sie selbst nie gegangen wären wie z.B. die Innenstadt obwohl dort nicht ein See in der nähe ist einfach nur weil dort das lecker Fast Food von den Menschen existiert und verteilt wird.

Ich sehe das als ein großes Problem an und füttere entsprechend keine Tiere. Denn zu fressen gibt es genug wenn sie sich selbst umsehen und warum sollte ich ihnen die Arbeit abnehmen und sie fett füttern? Damit werden die Tiere nur faul, verlernen das natürliche Fressverhalten komplett und erwarten dann auch die Fütterung durch den Menschen. Bleibt diese irgendwann aus, dann sind die Tiere nicht mehr in der Lage sich eigenständig und selbstständig um ihr Futter zu kümmern.

Dazu noch das Problem mit der Umwelt. Nirgendwo hängt ein Toastbrot auf dem Baum oder liegt am Boden in freier Wildbahn. Somit gehört das auch nicht zur Futterquelle der Enten und Schwäne, warum man dann damit anfangen muss sie zu füttern ist mir schleierhaft. Selbst mein Sohn darf die Tiere nicht mit so etwas füttern, wenn er das machen möchte und es entsprechend gestattet ist z.B. im Streichelzoo, dann darf er hier ein Büschel Gras ausreißen und der Ziege hinhalten und geben. Das hätte sie ohnehin gefressen, lag auf ihrer Weide und damit richtet man keinen Schaden an. Wenn sie nicht fressen will, dann will sie nicht und wird auf nichts anderes angefixt was sie fett machen könnte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde es auch gar nicht übertrieben, wenn die Fütterung der Enten und Schwäne verboten wird. Aber ich muss Bienenkönigin auch zustimmen, dass auf einem Schild am besten auch eine Begründung vermerkt ist und man so sicher auf mehr Verständnis bei der Bevölkerung stoßen wird. Wenn es an einem See verboten ist, die Tiere dort zu füttern, dann würde ich mich aber auch sicher daran halten, weil ich das Verbot schon gut verstehen kann.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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