Sich Wecker stellen, um unliebsame Dinge zu erledigen?
Eine Freundin erzählte mir nun, dass sie einen Trick habe, um sich zu motivieren unliebsame Dinge zu erledigen. Sie würde sich dafür den Wecker auf dem Smartphone auf 10 bis 15 Minuten einstellen und schauen, dass sie die Aufgaben in der Zeit erledigt bekommt. Danach hätte sie ja dann auch wieder die Zeit, um schönere Sachen zu machen. Sie meint, dass ihr das oft schon geholfen hätte, wenn sie Dinge eher aufschieben wollte.
An sich ist die Idee sicherlich nicht schlecht. Allerdings setzt es ja auch durchaus unter Druck, wenn man sich den Wecker eben stellt und so und so viele Aufgaben in der Zeit erledigen will. Meine Freundin meint, dass sie die Zeiten da aber durchaus variiert, wenn sie eben schon weiß, dass bestimmte Dinge eben mehr Zeit brauchen. Allerdings sollte man damit auch nicht zu großzügig umgehen, damit man sich nicht doch wieder Zeit lässt.
Ich arbeite eigentlich eher ungern unter enormen Zeitdruck, aber ich denke, dass das stellen eines Weckers durchaus eine Maßnahme wäre, um sich auch an unliebsame Aufgaben zu wagen. Könntet ihr euch vorstellen, euch einen Wecker zu stellen, um dann eher aufgeschobene oder unbeliebte Aufgaben zu erledigen? Macht ihr das vielleicht schon so? Bringt euch das wirklich etwas? Oder findet ihr es übertrieben, sich als Motivation und Antriebshilfe einen Wecker zu stellen?
Ich stelle mir den Wecker jetzt nicht unbedingt, aber wenn ich zum Beispiel auf der Arbeit einen schlechten Tag habe oder eine Aufgabe, die ich besonders blöd finde, dann setze ich mir bestimmte Zeitfenster als Ziel. Je nach dem wie umfangreich etwas ist, meinetwegen bis zur Mittagspause oder bis ich höre, dass die Halbtagskraft geht. Danach macht man dann was angenehmeres als Belohnung.
Es kommt halt darauf an, welche Dinge ich regeln muss. Wenn ich jetzt zum Beispiel einkaufen, putzen, Müll rausbringen & Co muss - dann stelle ich mir dafür natürlich keinen Wecker. Wozu auch? Der Müll rennt mir ja nicht weg, die Fenster putzen und den Haushalt schmeißen auch nicht. Einkaufen ebenso wenig, weil ja viele Händler schon bis 22Uhr geöffnet haben und bei uns teilweise sogar bis 24Uhr. Ich gehe somit also nicht leer aus.
Wenn ich jedoch unliebsame Termine abklappern muss, obwohl ich keine Lust habe, dann stelle ich mir natürlich auch den Wecker. Was muss, das muss. Es gibt natürlich auch Termine, die ich nicht abgewickelt habe, sondern eher nach dem Motto "bohr ich muss zum Bürgeramt". Bohr ich muss mal dahin und dahin. Dann stelle ich mir trotzdem den Wecker und erledige meine Angelegenheiten, um diese zu regeln.
Einen Wecker stellen, wenn es um frühes Aufstehen geht ist bei mir ohnehin wichtig. Ich kann locker 10Stunden am Stück pennen und sonst würde ich bis mittags schlafen, wenn ich mir niemals einen Wecker stellen würde. Das muss ich dann notgedrungen auch tun, sonst würde ich frühe Termine nicht wahrnehmen können oder Erledigungen nicht rechtzeitig machen können, die vielleicht dringlich aber unlieb sind.
Ich würde das so nicht machen und sehe dafür auch keinen Anreiz. Man setzt sich mit so einer Methode doch nur unter Druck und was passiert denn, wenn man es nicht schafft? Nichts. Warum sollte man sich dadurch motivierter fühlen, wenn nichts passiert? Verstehe ich nicht. Ich würde es so nicht machen wollen. Wenn ich etwas zu erledigen habe weiß ich das und dann mache ich es auch, ob ich Lust darauf habe oder nicht.
Ich kann es ansatzweise schon verstehen, warum deine Freundin es so macht. Ich kann manchmal auch unter Druck besser arbeiten und wenn ich mir für eine unliebsame Aufgabe eine Zeitvorgabe machen würde, dann würde ich mich sicher nicht so leicht ablenken lassen und das wäre schon ein Vorteil. Aber trotzdem kann ich es mir nicht recht vorstellen, selber so zu handeln. Mir reicht es dann doch, wenn ich einfach für mich die Uhr im Auge behalte.
Wieso sollte mir das etwas bringen? Wenn ich schon grundsätzlich zu faul bin etwas zu machen aus eigenem Antrieb, dann wird ein Wecker das auch nur kurzfristig vielleicht ändern. Denn diesen kann man auch einfach abstellen und macht die Dinge dann dennoch nicht. Der Antrieb ist dabei das wichtige und ich finde es bringt mehr, wenn man sich sagt, dass man nach diesen ganzen unliebsamen Arbeiten doch Freizeit hat und machen kann was man möchte.
Daher finde ich es wichtiger, dass man die Sachen angeht und sich auf das hinterher freut. Wie das jeder macht ist seine Sache, manche machen eine unliebsame Sache und machen dann erst einmal Pause. Andere machen alle unliebsamen Sachen auf einmal und genießen dafür ihre Pause hinterher am Stück und nicht in kleine Etappen. Ein Wecker ist dabei nur notwendig, damit man morgens auch aus dem Bett kommt aber der Rest ist alles nur der innere Schweinehund der überwunden werden muss.
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