Wie wichtig ist euch eure und die Konfliktfähigkeit anderer?

vom 26.09.2012, 22:46 Uhr

Seid ihr selber konfliktfähig? Wie wichtig ist es für euch konfliktfähig zu sein? Denkt ihr, dass ihr immer fähig seid Konflikte zu lösen? Wie wichtig findet ihr die Konfliktfähigkeit generell bei euch und bei euren Mitmenschen mit denen ihr zu tun habt? Kennt ihr Menschen, die nicht konfliktfähig sind? Wie geht ihr mit solchen Menschen um? Wie seht ihr euch selber in Sachen Konfliktfähigkeit?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich denke schon, dass es wichtig ist, konfliktfähig zu sein, wobei da meiner Meinung nach auch zugehört, zwei Meinungen nebeneinander stehen zu lassen (nicht immer).

Ich glaube schon, dass ich konfliktfähig bin, weil ich immer versuche, mir das Problem aus der Sicht des anderen vorzustellen und ihm meine Sicht des Problems möglichst gut darzustellen. So ist es immer ziemlich einfach, den Konflikt zu lösen, wenn beide ein paar Einschränkungen machen. :) So kann man natürlich nicht jeden Konflikt lösen, aber die meisten.

Das Problem beginnt, wenn andere nur auf ihre Sicht bestehen, kein Verständnis zeigen und sich gar nicht die Mühe machen, zu versuchen, meine Sicht der Dinge nachzuvollziehen. Denn wenn auf einmal nur ich Einschränkungen machen muss, bin ich nicht mehr bereit, Einschränkungen zu machen :D. Das endet dann meistens damit, dass ich die andere Person als "stur" bezeichne und sie machen lasse, aber noch des Öfteren stichle. Das ist zwar nicht mehr konfliktfähig, aber das ist mir bei solchen Personen dann egal.

Außerdem sehr wichtig finde ich, dass man sachlich miteinander redet. Denn leider hört meine Konfliktfähigkeit sofort auf, wenn ich beleidigt, "angezickt" oder nicht ernst genommen werde. Dann schaltet sich mein "ignore-Button" in meinem Kopf an und die Person "kann mich mal". :D

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» Fluffeltuch » Beiträge: 797 » Talkpoints: 3,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich sehe mich selbst als äußerst Konfliktfähig, aber das denkt wahrscheinlich jeder von sich selbst. Mich interessiert es aber tatsächlich, was andere Leute über Dinge denken und finde es spannend, durch Diskussionen meinen eigenen Horizont zu erweitern. Dennoch bleibe ich meist recht lange hartnäckig bei meiner Meinung, eben bis mich jemand durch die von ihm vorgebrachten Argumente von seinem Standpunkt überzeugt. Allerdings werde ich dabei weder wütend, noch laut. Ich habe einfach Freude an Austausch und guter Argumentation.

Zur Konfliktfähigkeit gehört für mich vor allem Einfühlungsvermögen. Das fehlt mir bei vielen Leuten leider sehr. Um einen Konflikt zu lösen muss man eben auch auf die andere Seite ein- und zugehen und sich mit ihren Meinungen und Gefühlen auseinandersetzen, ohne dabei zu einem Menschen zu werden, der zu Allem ständig ja sagt. Natürlich bin ich nicht immer fähig, einen Konflikt zu lösen. Wahrscheinlich sind auch nicht alle Konflikte lösbar. Ich denke an dieser Stelle vor allem an politische oder religiöse Fanatiker. Eine wirkliche Diskussion und Einigung kann an dieser Stelle kaum stattfinden.

Habe ich in solchen Fällen nicht das Gefühl, dass jemand durch eine solch fanatische Haltung bedroht wird, so wirkt dies zwar oft unverständlich, aber nicht störend auf mich. Anders ist dies jedoch in Situationen, in denen durch eine fanatische Haltung andere Personen beleidigt oder sogar bedroht werden. Dies kann ich nicht akzeptieren und bin dann auch nicht kompromissbereit. Doch zum Glück wurde ich in meinem Alltag und Umfeld bis heute kaum mit solchen Menschen konfrontiert.

Des Öfteren jedoch schon mit Sturköpfen und Cholerikern. In diesen Fällen versuche ich meist besonders einfühlsam und ruhig mit ihnen zu sprechen, da ich das Gefühl habe, dass dies der einzige Weg ist, einen Zugang zu diesen Menschen zu finden. In meinem näheren Umfeld, sprich in der Familie und in meinem engsten Freundeskreis, würde mir aber wahrscheinlich oft die Geduld für ein solchen Vorgehen fehlen.

» nafti » Beiträge: 425 » Talkpoints: 13,52 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Im alltäglichen Umgang empfinde ich es durchaus als Erleichterung, wenn meine Mitmenschen ein Mindestmaß an Konfliktfähigkeit an den Tag legen. Ich finde es nämlich oft ziemlich anstrengend, wenn ich beispielsweise im Job mit jemandem zusammen arbeiten muss, der es immer als persönlichen Angriff ansieht, wenn man seine Meinung nicht teilt, und entsprechend aggressiv wird oder einschnappt.

Manche Leute stellen sich bei Meinungsverschiedenheiten auch tot oder hauen ab, was ich ebenfalls nicht als produktiv ansehen kann. In der Regel geht es bei Konflikten auf Jobebene ja sowieso nicht um Zwischenmenschliches, sodass es mich schon recht schnell nervt, wenn immer gleich ein Riesentheater über die Frage ausbricht, ob man den Arbeitsablauf jetzt so herum oder so herum gestaltet.

Ich selber halte mich für bedingt konfliktfähig, da ich, ehrlich gesagt, durchaus dazu neige, Dinge persönlich zu nehmen und übertrieben zu reagieren. Ich scheue mich zwar nicht davor, meine Meinung zu sagen, aber ich schieße dabei auch gern über das Ziel hinaus, da ich oft über Gebühr von meiner eigenen Weisheit überzeugt bin. Manchmal lasse ich einen aufkommenden Konflikt auch einfach im Sande verlaufen, weil ich gerade keine Lust habe, mit Idioten zu diskutieren. Auch deshalb hat man mir schon mangelnde Konfliktfähigkeit vorgeworfen. Aber wie gesagt, von Idioten.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich sehe es schon als Grundvoraussetzung an, dass man Konfliktfähig ist und nicht alles als persönlichen Angriff wertet wenn man einmal seine Meinung dazu abgibt und auf schlechte Arbeit oder ähnliches hinweist. Ich finde nichts anstrengender und nerviger, wenn die Leute hinterher direkt meinen es galt ihnen als Person der Angriff und alles auf sich beziehen anstatt über den Tellerrand zu schauen und das zu differenzieren mit ihrer geleisteten Arbeit und sie als Person.

Das sorgt nicht selten für weiteren Stress am Arbeitsplatz und sorgt auch dafür, dass Konflikte und manche Themen gar nicht mehr angesprochen werden können, ohne das jemand hinterher wie eine beleidigte Leberwurst durch die Flure rennt. Das brennt sich auch fest und auch hinterher ist das ganze dann eher schwierig mit solchen Leuten weiterhin zusammen zu arbeiten, denn selbst wenn man es ihnen erklärt, dass es nur um ihre Arbeit ging glauben sie das dann meistens doch nicht und man redet gegen eine Wand.

Ich selbst kann das differenzieren wenn mir jemand den Konflikt vorträgt, dann fühle ich mich als Person erst einmal nicht angegriffen sondern betrachte das ganze neutral und nur auf das Thema gesehen. Manche schaffen es aber auch nicht das ganze zu differenzieren wenn sie damit einen konfrontieren und schweifen dann auch wieder in das persönliche ab, da weise ich dann schon zurecht, dass man bei der sachlichen Lage bleiben soll und nicht noch Beleidigend gegen meine Person werden muss.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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