Weniger Aufregung, wenn man sich nur wenig vorbereitet?

vom 24.05.2016, 17:17 Uhr

Ich war früher immer unwahrscheinlich aufgeregt, wenn ich ein Referat halten musste oder wenn es auch einfach nur um irgendwelche Behördengänge oder Terminvereinbarungen ging. Immer dann, wenn ich vor mehreren Menschen reden musste oder wenn ich auf neue Menschen traf, mit denen ich reden musste, wäre ich vor Aufregung fast kollabiert. Und das, obwohl ich mich immer mehr als gründlich genug vorbereitet und die Worte im Kopf zurechtgelegt habe.

Ganz weg ist diese Aufregung in solchen Situationen nun nicht mehr, aber ich komme nun besser damit klar, indem ich mich tatsächlich nicht oder nur wenig dafür vorbereite. Bei Behördengängen überlege ich mir nicht vorher, was ich sagen möchte, sondern erst dann, wenn es soweit ist. Referate lerne ich nicht auswendig, sondern bereite mir nur eine grobe Struktur vor und mache dann quasi ein Impulsreferat draus. Ich habe festgestellt, dass die Aufregung dann einfach viel weniger ist.

Seid ihr auch manchmal weniger aufgeregt gegenüber bestimmen Situationen, wenn ihr euch nicht gut, sondern sogar eher schlecht vorbereitet habt? Wie kann das sein, wenn einem auf diese Weise die Sicherheit fehlt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Interessanterweise habe ich einen ähnlichen Effekt bei mir auch festgestellt. Wenn ich zum Beispiel einen Vortrag halten muss, dann mache ich mich umso verrückter, desto mehr ich mich vorbereite. Wenn ich dann also Karteikarten dabei habe, wo alles nötige und wichtige drauf steht, damit ich auch ja nichts vergesse, dann gehe ich diese Karten auch mehrfach durch, auch in den Pausen und so, bis es eben soweit ist. Das führt dann aber dazu, dass ich während dem Vortrag umso nervöser bin.

Einmal zu Studienzeiten hatte ich gar keine Zeit mehr, mir solche Karteikarten anzufertigen. Da mein Referat auf einer guten Hausarbeit basierte und die Präsentation fertig war, habe ich als Vorbereitung im Prinzip noch einmal oder zweimal die Hausarbeit gelesen oder mehr überflogen und dann das Referat gehalten. Ich hatte nichts zum in den Händen halten und war deutlich weniger nervös. Ich kannte den Stoff ja, es war meine Hausarbeit, an der ich zuvor mehrere Wochen recherchiert und geschrieben hatte.

Wenn ich jedoch in derselben Situation Karteikarten gehabt hätte mit ausführlichen Notizen, hätte ich mich vor Nervosität nur unnötig verrückt gemacht. Das habe ich oft genug feststellen können, daher versuche ich immer auf Karteikarten zu verzichten, wenn ich das Thema durch eine Hausarbeit zum Beispiel schon gut kennen lernen konnte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Bei mir ist es auch ein wenig so, dass ich nervöser bin, je mehr ich mich auf einen Vortrag oder so etwas vorbereite. Die Vorbereitung führt eben auch dazu, dass man sich verrückt macht und sich eben die Gedanken darüber macht, ob wohl alles so funktioniert, wie man sich das vorstellt. Wenn man sich weniger vorbereitet, dann denkt man auch weniger an die Sache und das führt bei mir eben dazu, dass ich lockerer da herangehen kann.

So zumindest erkläre ich es mir, dass ich weniger aufgeregt bin, auch wenn ich ja eigentlich schlechter vorbereitet bin. Natürlich muss man sich auch selber darauf einlassen können, dass man eben spontaner reagiert und sich nicht stur an seinen Zettel hält. Gerade dann, wenn man vielleicht spontan die Reihenfolge ändert, weil vielleicht eine Zwischenfrage kommt oder so etwas, muss man auch gut konzentriert sein, dass man trotzdem alles sagt. Das ist es, womit ich einige Probleme habe, dass ich dann nicht aus dem Konzept komme.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich finde, dass man wenn man das Referat nicht einigermaßen auswendig kann und sich viel zu dem Thema belesen hat, schon sehr viel nervöser ist. Da bin ich gerne absolut vorbereitet und kann es nicht leiden, wenn ich Fragen nicht beantworten kann oder mein Redefluss stockig ist. Bei Behörden bereite ich mich aber auch nicht vor und bin dementsprechend auch nicht aufgeregt, wobei ich mich auch frage warum man da nervös sein sollte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe mich auf Aufgaben für die Schule immer gut vorbereitet. So konnte ich mich dann auch damit beruhigen, dass ich mir eben gesagt habe, dass ich mich ja gut vorbereitet habe und eigentlich nichts befürchten muss. Bei anderen Dingen lasse ich sie meist auf mich zukommen und schaue dann nur, dass ich mir eben einpräge an was ich unbedingt denken muss. Also was ich dort möchte und unbedingt fragen muss und ähnliches.

Bisher bin ich so immer recht gut klar gekommen. Wenn ich mich gar nicht vorbereiten würde, hätte ich wohl richtig Angst, dass irgendwas schief geht und gar nicht so klappt, wie ich es gerne hätte. Das würde mich dann wohl um so nervöser machen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Es kommt doch darauf an was man unter Vorbereitung versteht. Der eine legt sich jeden Satz komplett zurecht und lernt diesen auswendig, für andere reicht das sortieren der Gedanken in eine grobe Gliederung mit Stichpunkten aus und das üben einmal vor dem Spiegel damit man genug Sicherheit hat für diese Aufgabe.

Ich bereite mich auf meine Weise auf alles vor. Ein Referat kenne ich nicht Auswendig, aber ich mache mir vorher Gedanken dazu was es alles zu sagen gibt und notiere mir die Fakten soweit in Stichpunkten auf. Dann sortiere ich meine Gedanken in welcher Reihenfolge alles am besten zum tragen kommt und auf was besonders Wert gelegt werden muss, was mehr ausgeführt wird und was eher am Rand erscheint. So baut sich der Vortrag schon vorher in meinem Kopf mit der Grundstruktur auf und mir reicht das als Vorbereitung.

Aufgeregt bin ich dabei nicht, denn ich bereite es eben für mich selbst vor und wenn ich damit zufrieden bin mit der geleisteten Arbeit, dann besteht auch kein Grund zur Aufregung. Denn ich finde eher, wenn man sich nicht, schlecht oder nicht ausreichend vorbereitet hat auf seine eigene Weise, dann ist man um einiges aufgeregter und nervöser.

Aber es hängt auch vom Vortrag ab um was es dabei geht, manche Vorträge und Referate sind so Bedeutsam wenn dahinter ein großes Geschäft steht. Macht der eigene Chef noch Druck, dass man den Auftrag vom Kunden braucht zum überleben, dann kommt noch dieser Druck von Außen mit dazu der auf einem lastet und entsprechend steigt auch die Aufregung und die Vorbereitung die man investiert damit es auch reibungslos über die Bühne geht mit dem gewünschten Ergebnis.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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