Müsst ihr regelmäßig die Verantwortung für jemanden tragen?

Wenn man Kinder hat, dann muss man als Eltern natürlich die Verantwortung für diese tragen. Das ist auch dann der Fall, wenn man auf andere Kinder aufpasst wie etwa beim Babysitten oder auch als Lehrer oder Erzieher. Ansonsten gibt es noch Partys, auf die schon sechzehnjährige bis um Mitternacht gehen können, wenn sie jemanden bei sich haben, der mindestens 18 Jahre alt ist und der die Verantwortung übernimmt.

Müsst ihr regelmäßig die Verantwortung für andere Personen tragen? Müsst ihr das beruflich oder privat machen und um welche Personen handelt es sich dabei? Wie fühlt ihr euch damit, so viel Verantwortung zu tragen?

Ich habe mir ein Tätigkeitsfeld herausgesucht, in dem das Übernehmen von Verantwortung für andere Personen auf der Tagesordnung steht. Ich studiere momentan, um in ein paar Jahren in den Lehrerberuf einzusteigen. Um meine pädagogische Kompetenz zu entwickeln, absolviere ich regelmäßig Praktika oder nehme Betreuerjobs im sozialen Bereich an, wo ich schließlich für mehrere Kinder und Jugendliche die Verantwortung trage.

Für mich gehört das einfach zu dem von mir gewählten Beruf dazu, daher fühle ich mich dabei keineswegs unwohl. In den Anfängen meiner pädagogischen Laufbahn stand ich diesem hohen Maß an Verantwortung gewiss noch mit größerer Unsicherheit gegenüber - diese vergisst man jedoch schnell, weil man merkt, dass sicheres Auftreten und Bestimmheit weitaus mehr bringen.

Ich habe Verantwortung im privaten Bereich zu tragen. Hierbei handelt es sich um meine zwei Kinder und auch um meine zwei Katzen. Alle vier sind auf mich angewiesen. Die Katzen würden verhungern oder verdursten, wenn ich nicht auf sie Acht geben würde. Sie würden entweder nur in der Wohnung oder nur draußen sein, wenn ich die Tür nicht immer wieder öffnen und schließen würde. Und wenn ich ihre Katzentoilette nicht reinigen würde, würden sie irgendwann in ihrem eigenen Kot stehen oder irgendwo in die Wohnung machen.

Dass ich die Verantwortung für meine Kinder trage, ist ebenfalls klar. Ich bin für ihre Gesundheit und ihre Sicherheit zuständig. Ich muss dafür sorgen, dass ihnen nichts passiert. Ich muss darauf achten, dass sie sich frei entfalten können, ohne zu sehr eingeengt und bemuttert zu werden. Ich muss sie erziehen und versuchen, ihnen die richtigen Werte zu vermitteln. Ich bin stolz, zwei wundervolle Kinder zu haben, für die ich die Verantwortung trage.

Wie du schon angesprochen hast, trage ich für mein Kind jeden Tag aufs Neue die Verantwortung. Aber das sollte als Elternteil auch selbstverständlich sein denke ich. In meinem Beruf trage ich jeden Tag große Verantwortung. Ich bin im Krankenhaus tätig und habe jede Sekunde im Grunde mit kranken Menschen zu tun. Ich liebe diese Arbeit und könnte mir beim besten Willen nichts anderes vorstellen.

Diese Dankbarkeit, die man zurück bekommt, ist für mich einzigartig. In Notsituationen sind diese fremden Menschen froh das jemand genau jetzt für sie Verantwortung übernimmt. Und man sollte sich dieser Rolle auch bewusst sein. Wer Verantwortung trägt, haftet meiner Meinung nach auch für jegliche Konsequenzen die passieren könnten.

Ich trage auch für mein Kind die Verantwortung, wobei ich das nicht als belastend empfinde, sondern normal und natürlich ist es beim ersten Kind eine ganz neue Sache für einen selber, aber man wächst in die Rolle des Elternteils hinein und ich kann sehr gut damit leben diese Verantwortung zu haben.

Vor meiner Schwangerschaft habe ich in einem Altenheim gearbeitet, zwar nur in einer Küche, aber da hat man ja durchaus auch Verantwortung für die Leute. Diese haben es aber sehr zu schätzen gewusst, dass man sich so um sie kümmert.

Verantwortung für andere zu tragen gehört schon sehr früh zu meinem Leben. Bereits im Kindesalter musste ich die Verantwortung für meine Geschwister tragen, da sich meine Eltern nicht um uns gekümmert haben. Ich habe dafür gesorgt, dass der Haushalt läuft, etwas auf den Tisch kommt zu essen und auch die Hausaufgaben überwacht werden. Meine Geschwister sind nicht wesentlich älter und jünger als ich, zur jüngsten trennen mich gerade einmal 6 Jahre.

Später habe ich mir einen Beruf ausgesucht in dem man die Verantwortung für andere Menschen trägt und auch für sie die Entscheidungen übernimmt wenn sie dazu nicht mehr in der Lage sind. Denn einen Bewusstlosen kann ich nicht fragen ob er nun behandelt werden will oder nicht sondern mache das einfach. Darunter musste ich auch Entscheidungen treffen die das Leben oder den Tod für den Menschen bedeuten und ich war mir dieser Verantwortung immer bewusst.

Jetzt habe ich ebenfalls eine berufliche Führungsverantwortung inne und habe mehrere Kameraden unter meinem Kommando stehen. Auch dort muss ich darauf achten, dass jeder zum Zuge kommt und seine Aufgaben macht. Loben und Disziplinieren gehört zu meinem Job, aber nicht willkürlich sondern nach Fakten. Wer gut war wird gelobt, wer gegen die Regeln verstößt wird Sanktioniert in unterschiedlichen Tragweiten. Dabei spielt das soziale Umfeld des Betroffenen schon eine starke Rolle welche Maßnahme ergriffen wird, denn der Katalog ist doch sehr umfassend was ich wie ahnden kann.

Ansonsten habe ich natürlich noch die Verantwortung für mich selbst und mein Kind. Auch das eigene Leben sollte dabei nicht unbeachtet und unangesprochen bleiben, denn wenn man nicht einmal für sich selbst die Verantwortung tragen kann, dann braucht man auch kein Kind und keine anderen Menschen für die man das alles übernimmt.

Egal wie man es nimmt, manchmal ist diese Verantwortung eine Belastung ein anderes mal ist es das Gefühl von Macht. Kommt doch ganz darauf an, ob man sich mit dem Gedanken anfreunden kann jemanden zu Sanktionieren und das komplette Gehalt zu streichen wenn dieser stark verschuldet ist, Zuhause Frau und Kinder sitzen hat. Einfach nur weil dieser Mist gebaut hat und der Katalog nichts anderes zulässt in diesen Fällen. Oder auch wenn das Kind mal wieder einen so sehr fordert, dass man an seine Grenzen stößt. Kommt vor und dann wird diese Verantwortung durchaus zur Belastung, auch wenn einige das sich hier schön reden und leugnen.