Haustieren Spritzen setzen können müssen?
Ich habe eine Arbeitskollegin, die ich komisch finde. Sie lässt sich nicht nur konsequent mit Kosenamen ansprechen und besteht mehr oder weniger darauf, sondern spricht auch sehr viel über private Details, sodass man sich eher vorkommt wie beim privaten Kaffeekränzchen im heimischen Wohnzimmer und nicht wie auf Arbeit.
Jedenfalls lästerte diese Arbeitskollegin fleißig über ihre Schwester. Diese hätte nämlich Katzen, wobei eine Katze wohl gesundheitliche Probleme hätte und regelmäßig Spritzen bekommen müsste. Was genau das Tier hat, weiß ich nicht und ich würde da während der Arbeitszeit auch nie nachfragen, weil ich da andere Sachen zu tun habe. Jedenfalls müsste das Tier täglich irgendwelche Spritzen bekommen, was die Schwester meiner Arbeitskollegin aber vom Kopf her nicht könnte. Deswegen hat sie das Tier quasi zu meiner Arbeitskollegin während der Zeit der gesundheitlichen Probleme "abgeschoben" und meine Kollegin muss dem Tier täglich die Spritzen setzen, was ihr absolut keine Probleme macht.
Meine Kollegin lästert deswegen auch schon über ihre Schwester und meint, wenn man nicht dazu in der Lage wäre, seinem Haustier Spritzen setzen zu können, wenn es darauf ankommt, dann sollte man sich gar nicht erst ein Tier anschaffen. Wie seht ihr das? Muss man als Eigentümer dazu in der Lage sein, Spritzen setzen zu können, wenn es darauf ankommt? Oder seht ihr das nicht so eng?
Spätestens wenn Hund oder Katze an Diabetes leiden, sollte man sich als Besitzer überwinden können und lernen, dem Tier eine subkutane Injektion zu setzen. Denn wie soll es sonst gehen? Das Tier wird sein Leben lang zweimal täglich sein Insulin benötigen und das immer zur gleichen Zeit.
Möchte man wirklich zweimal täglich, auch an jedem Wochenende und jedem Feiertag in einer Tierklinik aufschlagen und das Tier spritzen lassen? Das schafft kaum jemand zeitlich, von den Kosten reden wir besser erst gar nicht. Das wären dann zweimal täglich rund 13 Euro für eine Katze oder etwa 18 Euro für einen Hund. Selbst mit größtem Entgegenkommen bleiben mindestens 7 Euro pro Besuch.
Wenn wirklich nur diejenigen, die Spritzen setzen können, ein Tier halten dürften, dann hätte so gut wie niemand Haustiere. Ich würde mir auch selbst keine Spritzen setzen wollen. Da würde ich lieber 20 Tabletten am Tag futtern als mit Spritzen zu hantieren.
Ich finde Spritzen eklig und hasse es total, beim Arzt Spritzen zu bekommen. Da würde ich niemals zu Hause eine Spritze haben wollen oder mit diesen Dingern hantieren.
Ich finde, es ist eine Sache, keine Spritzen setzen zu wollen. Ob nun sich selbst, seinem Kind oder seinem Haustier. Das finde ich vollkommen verständlich und man braucht das auch nicht vorher einplanen, bevor man sich ein Kind oder ein Haustier anschafft. Oder sich selbst.
Eine andere Sache ist es allerdings, es partout nicht zu schaffen, obwohl es dann medizinisch auf lange Sicht notwendig ist. Da muss man dann einfach die Zähne zusammenbeißen. Man kann es sich ja wirklich ausführlich vom Arzt zeigen lassen, auch zehn Mal, wenn es notwendig ist. Aber irgendwann sollte man es dann schon schaffen.
Viele Menschen haben eben nicht die Möglichkeit, solche Notwendigkeiten auf andere zu verlegen. Aber gerade diese Möglichkeit hält dann auch davon ab, sich zu überwinden. Die Arbeitskollegin sollte ihrer Schwester diese Möglichkeit einfach nicht bieten. Dann wird sich diese schon zusammenreißen und dann muss sie auch nicht mehr so über ihre Schwester herziehen.
Kommt doch ganz drauf weswegen. Eine Impfung erwarte ich nicht, dass jemand das setzen kann aber wenn das Tier entsprechend täglich mehrfach drauf angewiesen ist, dann sollte man sich schon überwinden. Entsprechend bekommt man es dann auch gezeigt und wo dann das Problem ist, findet es nur im Kopf des Besitzers statt. Aber die Spitze ist bei Insulin das kleinere Problem für das Tier, macht man es nicht, dann hat es andere Probleme mit denen man sich arrangieren muss oder man eiert zwei mal am Tag zum Tierarzt der das macht und trägt dafür die Kosten.
Ich habe damit gar kein Problem, denn ich komme aus dem medizinischen Bereich. Ob das nun Mensch oder Tier ist, ich mache dabei keinen Unterschied und ich hatte auch nie Gewissensbisse oder sonstiges wenn ich mit einer Spritze oder einem Zugang in einem Patienten gebohrt habe. Denn ich sitze auf der richtigen Seite der Nadel. Aber ich habe auch kein Problem damit mir selbst eine Spritze oder einen Zugang zu setzen, wenn es sich logistisch machen lässt. Denn Handrücken ist alleine schon etwas schwieriger mit Zugang, weil eine Hand zum straffen fehlt und man an manche Stellen auch mir mit Verrenkungen kommt. Aber grundsätzlich kein Problem.
Ich würde auch nicht sagen, dass man sich kein Tier anschaffen sollte wenn man dazu nicht in der Lage ist. Denn wer denkt daran schon und nicht alle Haustiere brauchen das am Ende mit jeden Tag Spritzen setzen usw. Aber wenn es notwendig wird, dann sollte man über seinen Schatten springen können, egal ob man selbst das Insulin braucht oder das Tier. Denn macht man es nicht, dann ist es für einen selbst oder das Tier nur eine unnötige Qual wenn es nicht gemacht wird. Und mal ehrlich, so dramatisch ist das ganze auch nicht, weiß man doch aus eigener Erfahrung was so ein pieks bedeutet.
Nun ich bin der Meinung, dass man keine Spritzen setzen muss, wenn man ein Haustier hat. Wenn man eben keine Spritzen setzen kann, weil man es eben einfach nicht möchte oder, weil man es einfach nicht kann oder eben nicht schafft. Dann finde ich persönlich es ziemlich in Ordnung. Aber gleich von vorne weg zu sagen, man sollte sich keine Haustiere anschaffen, weil man dem Haustier keine Spritze setzen kann. Diese Aussage finde ich persönlich ziemlich unsinnig und schlichtweg einfach quatsch.
Man denkt doch nicht vor der Anschaffung eines Haustieres daran, ob man dem Haustier eine Spritze setzen könnte, wenn es eine benötigen würde. Weshalb sollte man auch an Eventualitäten denken, wenn man sich noch nicht einmal ein Haustier angeschafft hat. Ich finde es unsinnig darüber nachzudenken, was ich können müsste oder sollte, bevor ich das Tier eben habe. Ich finde, über solche Dinge kann man eben nachdenken, wenn es so weit wäre. Wenn das Tier nämlich die ersten zehn Jahre gesund ist und keine Spritzen oder desgleichen benötigt, wieso sollte man sich dann irgendwie schon Gedanken machen.
Wenn ich vor jeder Anschaffung darüber nachdenken müsste, was ich können müsste oder desgleichen, dann würde ich mir den ganzen Tag den Kopf über Sachen zerbrechen. Die vielleicht total unnötig sind, weil es eventuell nie dazu kommen wird, dass diese eine Situation eintrifft. Weshalb es eben auch nicht daran scheitern sollte, wenn ich eine Anschaffung plane. Das bezieht sich generell nicht nur auf die Tiere, sondern eben auf alles. Ich könnte meinen Katzen auch keine Spritze setzen, habe aber eben auch zwei Katzen.
Ich sehe das nicht so eng. Immer hin wird es sicherlich andere Lösungen geben. Wenn es irgendwann einmal so weit sein sollte, dass ich meinen Katzen Spritzen setzen müsste und ich vorab weiß, dass ich das nicht schaffen würde. Dann würde ich eben mit dem Tierarzt sprechen. Sicherlich wird es die Möglichkeit geben jeden Tag in die Praxis zukommen, damit mein Haustier die Spritze bekommt. Ansonsten wird es sicherlich auch Freunde oder Verwandte, geben die sich so etwas zutrauen. Ich bin mir ziemlich sicher.
Kai0409, du würdest also, sollte eine deiner Katzen Diabetes entwickeln, über Jahre von anderen Menschen verlangen, sich an jedem Tag zweimal zur gleichen Uhrzeit um dein Tier zu kümmern? Was haben die denn damit zu tun? Warum müssen die sich so sehr einschränken?
Ja ich finde schon, dass man das können muss. Ich musste meinem kranken Kater damals auch täglich Spritzen geben und mein Epilepsie-Hund brauchte auch regelmäßig welche. Immer zum Tierarzt zu fahren wäre unbezahlbar gewesen und zu viel Stress für das Tier. Beim Hund wäre es dann auch zu spät gewesen bis man da ist.
In dem Fall ist es doch für die kranke Katze auch nicht toll, dass sie jetzt bei der Schwester abgestellt wird.
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