Machen es sich Lehrer in Pausenaufsicht zu leicht?
Heute habe ich etwas gehört, was mich doch ein wenig stutzig macht. Als ich in die Grundschule ging und auch meine Kinder, durften sie sich in der Pause richtig austoben. In der Schule des Kindes einer Bekannten ist es aber anders. Die Pausen dürfen nicht dazu verwendet werden zu rennen oder Fangen zu spielen.
Die Kinder sollten sich in den Pausen auf dem Schulhof "gesittet" benehmen. Das heißt, dass sie nicht toben und nicht laut herum schreien. Das wurde den Eltern in einem Elternbrief mitgeteilt und das sollten sie ihren Kindern auch noch einmal auf den Weg mit geben. Die Lehrer haben das schon den Kindern gesagt. Aber die Eltern sollten auch dahingehend die Kinder dazu bringen sich an diese Schulordnung zu halten.
Viele Eltern sind aufgebracht, weil man ja eigentlich auch davon ausgeht, dass die Kinder sich nach anstrengendem Stillsitzen im Unterricht dann in den Pausen auch austoben können und auch mal laut schreien können.
Die Begründung der Lehrer liegt darin, dass beim Rennen und Toben zu viele Unfälle passieren und das Schreien der Kinder auf dem Pausenhof nervend für andere Kinder und auch die Pausenaufsicht ist und sich angeblich auch Anwohner beschwert haben.
Wenn man in der Nähe einer Schule wohnt, dann muss man mit Krach rechnen. Auch wir haben eine Realschule direkt nebenan, wenn wir umgezogen sind und das sind wir uns auch bewusst. Die Kinder müssen sich doch austoben oder wie seht ihr es? Denkt ihr, dass es für die Kinder, egal, ob Grundschule oder andere Schulen, reicht, wenn sie einfach nur in der Pause zusammensitzen, spazieren gehen und sich unterhalten? Wie ist das bei euren Kindern geregelt?
Was ist daran nun neu? Das gab es schon zu meiner Schulzeit, dass das Rennen und Toben untersagt gewesen ist wegen Unfällen. Daran gehalten wurde sich nicht immer, es sind Kinder und was man dort sagt geht manchmal zum anderen Ohr auch wieder raus. Aber das der Grundgedanke bekannt ist, hat es den Lehrern einfacher gemacht bei der Aufsicht wenn sie eingeschritten sind wenn es eben zu wild wurde.
Auf diese Weise konnte schon einiges an Unfällen vermieden werden, denn auf dem Schulhof ist man nicht alleine und nicht selten wurde man umgerannt von anderen Kindern oder der Ball landete in der Glasflasche die gesprungen ist und anderweitig Verletzungen gemacht hat. Auch das Rennen im Klassenzimmer war untersagt, auf der Treppe usw. und somit wurden weniger Kinder von der Treppe geschubst, umgerannt und insgesamt weniger Unfälle. Vermeiden lässt sich das gänzlich nicht ganz, aber eine Pausenaufsicht ist auch nicht überall und kann alle auf einmal Maßregeln.
Somit sehe ich es schon als wichtig an, dass die Eltern mit einbezogen werden und sie darüber mit ihren Kindern zu sprechen haben. Ob sich diese hinterher daran halten ist noch einmal eine ganz andere Sache, aber es sollte ins Gedächtnis gerufen werden, dass das nicht so ganz ungefährlich für das Kind selbst und die anderen Kinder ist, wenn man sich in der Pause austobt wie der letzte Idiot. Die Schule hat auch eine Aufsichtspflicht in der Zeit und auch das Hausrecht und somit kann sie auch regeln wie das abzulaufen hat auf ihrem Schulhof. Würdest du in deinem Haus auch nicht anders machen.
Auch die Anwohner haben ein Recht, dass es eben nicht zu laut wird. Sicherlich ist es an einer Schule direkt immer etwas lauter wegen der vielen Menschen, aber es muss nicht dauerhaft mit 120 Dezibel geschrien werden in den Pausen, jeden Tag, das ganze Jahr über. Auch Knaller und sonstige lustige Sachen die mitgebracht werden und im Schulhof ausgepackt tragen zur Lärmbelästigung mit dabei, sind eigentlich verboten und dennoch finden sie ihren Weg auf den Schulhof.
Von zu einfach machen ist in diesem Sinne nicht die Rede, es unterstützt die Pausenaufsicht wenn von den Eltern mit zur Erziehung in diese Richtung beigetragen wird. Aber abgenommen wird dennoch nichts, dass wäre dann erst der Fall, wenn die Eltern selbst allesamt kommen dürften und ihre Kinder beaufsichtigen in den Pausen. So ist das einfach nur eine Mitteilung und eine Bitte, mit den Kindern darüber zu sprechen und die Schule bei ihrem Erziehungsauftrag zu unterstützen. Ich sehe darin nichts falsches und finde es gut, wenn darauf auch hingewiesen wird was nicht selbstverständlich ist.
Ich bin der Meinung, dass sich die Kinder, gerade im Grundschulalter, auf dem Schulhof auch mal austoben dürfen sollten. War zumindest in meiner Grundschulzeit so, dass es erlaubt war, ich war beispielsweise meist Seilspringen oder habe Fangen gespielt, auf dem Schulhof waren außerdem noch zwei Tore für Fußball, eine Seilbahn, etc.
Von allzu vielen Unfällen ist mir nichts bekannt, das Schlimmste, was mir mal passiert ist, ist, dass ich von der Seilbahn gefallen bin. Tat für 'ne Weile weh, und am nächsten Tag bin ich gleich wieder gefahren, machte ja trotzdem Spaß. Für die Kinder, die es lieber etwas ruhiger haben, sind dann ja im allgemeinen trotzdem noch genug Plätze da, an denen ist nicht so wild zugeht, nur sollte man sich dafür eventuell nicht direkt zwischen die beiden Fußballtore stellen, sondern lieber in die Sandkiste setzen.
Mal abgesehen davon ist natürlich auch noch die Frage, inwieweit die Schüler überhaupt auf die Lehrer hören würden, wenn es plötzlich hieße, sie dürften nicht mehr Fangen spielen. Grundschüler sind ja meistens noch etwas gehorsamer, aber z.B. waren an meinem Gymnasium Schneeballschlachten verboten, wegen der Gefahr, dass in den Schneebällen eventuell Steine sein könnten. Sah von den Schülern niemand ein, im Winter flogen trotzdem andauernd Schneebälle durch die Luft, und ich denke mal, die Anweisung "Ihr dürft nicht mehr Fangen spielen" hätte ähnlich viel genutzt.
Ich bin ebenfalls der Meinung das sich Kinder in den Pausen und auf dem Schulhof mal richtig austoben können sollten, als Ausgleich zum Unterricht, wo sie eben still sitzen müssen und aufmerksam sein müssen.
Ich sehe das aber auch ganz klar nur für den Schulhof und die Pausen. Rennen und Toben in den Klassenräumen, den Treppen oder Gängen, kurzum im Gebäude gehört eindeutig nicht dazu und da haben sie sich auch noch anständig zu benehmen.
Zu meiner Schulzeit war das völlig normal das wir Fußball oder Fangen gespielt haben, Gummitwist, Seilspringen oder auch Himmel und Hölle waren auch ganz weit vorne. Gerade für Fußball gab es bei uns einen Bereich wo wir spielen konnten, da konnte der Ball dann auch nicht in ein Fenster fliegen oder andere Kinder stören. Der Rest konnte überall auf dem Schulhof erfolgen.
Ich finde eine gewisse Abtrennung um Gefahren zu vermeiden oder auch ein Verbot von zerbrechlichen Gegenständen, wie zum Beispiel Glasflaschen sehr sinnvoll, das reduziert das Risiko das etwas passiert schon deutlich.
Und ja ich finde Lehrer oder Schulen die von den Grundschülern verlangen sich in den Pausen auch nur gesittet und ruhig zu verhalten machen es sich da ein wenig zu einfach. Immerhin weiß man auch hier bevor man den Beruf ergreift das Pausenaufsichten und damit die entsprechende Verantwortung dazugehört und spätestens in der Uni lernt man auch das es für Kinder sehr wichtig ist einen Ausgleich zum Stillsitzen im Unterricht zu haben.
Ich finde Toben und Herumschreien nicht unbedingt notwendig. Warum müssen Kinder unbedingt herumschreien? Sind das kleine Teekesselchen, die explodieren wenn sie keinen Dampf ablassen? Fußball zu spielen oder am Klettergerüst zu klettern, Verstecken zu spielen oder Seilspringen ist ja nicht Toben und Herumschreien. Das sind Aktivitäten, die nicht mit einem wahnsinnigen Lärmpegel einhergehen müssen.
Aber sinnlos Herumschreien muss wirklich nicht sein. Das nervt die anderen Kinder und es ist sicherlich auch für die Anwohner sehr lästig. Nicht zu toben bedeutet also nicht, dass die Kinder sich gar nicht bewegen dürfen. Aber es kann schon alles ein wenig leiser ablaufen.
Wir haben damals in der Grundschule auch auf dem Hof gespielt usw. Gespielt, nicht lautstark getobt und die Gegend terrorisiert. Da sehe ich durchaus einen entscheidenden Unterschied.
Ich kenne es aus meiner Schulzeit auch noch. Aber da war es dem Untergrund des Schulhofes geschuldet, dass man da nicht großartig rennen durfte. Vor einigen Jahren wurde der dortige Splitt, der ja noch aus meiner Schulzeit stammte, gegen Tartanbelag ausgetauscht. Seitdem dürfen die Kinder da auch rennen und toben.
An der Grundschule hier im Stadtteil dürfen die Kinder in den Pausen rennen und toben. Da wird, wenn das Wetter passt, auch der Hortgarten für die Hofpause genutzt, damit sich die vielen Kinder weiter verteilen können und der Einzelne viel Platz hat.
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