Wann ist euer Mitteilungsbedürfnis besonders hoch?

Ich habe festgestellt, dass das Mitteilungsbedürfnis bei meinen Freundinnen unterschiedlich ist. Eine Freundin hat ein extrem hohes Mitteilungsbedürfnis, wenn sie traurig, wütend oder aufgebracht ist, also immer dann, wenn etwas Negatives passiert ist.

Oft ruft sie mich direkt an, um sich bei mir auszuweinen oder Luft abzulassen. Natürlich meldet sie sich sonst auch bei mir, aber wenn sie wütend oder traurig ist, dann könnte sie stundenlang darüber reden, so dass ich sie manchmal sogar abwimmeln muss.

Das ist bei einer anderen Freundin gar nicht so. Traurige Erlebnisse und Wut macht sie lieber mit sich selbst aus. Stattdessen könnte sie ewig darüber reden, wenn etwas Tolles passiert ist. Wann ist euer Mitteilungsbedürfnis besonders hoch?

Ich finde da sollte man schon unterscheiden worum es thematisch gehen soll. Ich differenziere zum Beispiel und würde das in zwei Kategorien unterteilen. Zum einen als großes Oberthema Gott und die Welt, wobei es durchaus globale und komplexe Themen und Zusammenhänge sein dürfen und wo es überhaupt nicht um persönliche Probleme und Emotionen geht und die zweite Kategorie befasst sich ausschließlich mit persönlichen Themen wie Karriere, Probleme mit den Kindern, Beziehung oder Gefühle im Allgemeinen.

Über die erste Oberkategorie kann ich immer reden, wirklich immer, das ist absolut unabhängig von meiner aktuellen emotionalen Lage. Da habe ich generell ein hohes Bedürfnis nach Kommunikation und Austausch und erweitere auf diese Weise permanent meinen Horizont und mein Wissen. Dabei dürfen es durchaus aktuelle Themen aus dem Weltgeschehen sein, ich bin da relativ offen was das Thema angeht.

Bei der zweiten Kategorie kommt es immer darauf an, mit wem ich zu tun habe. Ich würde keinesfalls mich bei Kollegen ausheulen, wenn ich Beziehungsprobleme hätte, das schickt sich nicht und ich trenne Privatleben und Beruf strickt voneinander.

Mein Mitteilungsbedürfnis ist nach Urlauben oder, wenn ich etwas besonderes erlebt habe, besonders hoch. Nach dem Urlaub oder auch währenddessen in Telefonaten, erzähle ich meinen Freunden und Verwandten sehr gerne und ausführlich von dem Urlaub und den Sachen, die ich dort erlebe beziehungsweise erlebt habe.

Auch, wenn ich etwas besonders schönes unternommen oder erlebt habe, erzähle ich dies gerne in meinem Bekanntenkreis. Meistens untermale ich die Erzählungen noch mit einigen Bildern, die ich währenddessen aufgenommen habe um die Erzählungen anschaulicher zu machen.

Meines ist im realen Leben doch eher beschränkt zu sehen. So muss ich von meinem Urlaub und auch einer neuen Anschaffung sicherlich nicht jedem direkt erzählen, wie auch nicht von einem neuen Partner oder was mein Kind alles neues gelernt hat. Da hält es sich dann doch sehr in Grenzen, da ich auch darauf achte generell nicht zu viel von mir und meinem Privatleben nach draußen zu tragen.

Etwas anderes ist es im Bereich meines Hobbys. Wenn ich dort etwas neues geschafft habe, was bislang so noch nicht funktioniert habe, dann berichte ich davon schon sehr gerne direkt und gleich und auch ausführlich. Meistens ist das dann in Form von einem Video oder auch einer sehr ansehnlichen und ausführlichen Berichterstattung in Form von einem Text oder einer Anleitung. Dort gebe ich aber auch nur Fakten Preis und nichts wirkliches aus meinem Leben und darin sehe ich schon einmal den ersten großen Unterschied.

Ich habe das nach keinem bestimmten Schema. Bei mir ist das immer eher unterschiedlich. Oftmals möchte ich mich unbedingt mitteilen, wenn ich etwas Positives erlebt oder erfahren habe. Ich denke, dass sich die Personen dann mit mir zusammen freuen und ich es ihnen einfach erzählen muss, weil es mich eben so glücklich macht.

Ich kenne das aber auch, wenn ich total wütend bin und mich über etwas aufgeregt habe. Dann tut es schon manchmal gut, wenn man sich da Luft machen kann und eben Zuspruch bekommt. Manchmal mache ich solche Sachen aber auch lieber mit mir auch uns schlucke sie dann runter.

Oftmals ist mein Mitteilungsbedürfnis auch größer, wenn ich längere Zeit nicht mit einer Person gesprochen habe. Dann hat man sich ja automatisch meistens mehr zu erzählen.

Ich habe ein erhöhtes Mitteilungsbedürfnis, wenn ich mich freue. Dann möchte ich am liebsten allen mitteilen, was gerade für mich schönes passiert ist und könnte auch eine ganze Weile darüber reden. Bei negativen Sachen rege ich mich kurz auf und dann war es das. Ich möchte auch nicht immer nur negative Dinge sagen oder darüber nachdenken, sondern sie schnell verarbeiten und gut ist.

Ich habe im Allgemeinen kein besonders hohes Mitteilungsbedürfnise. Wir unterhalten uns immer so, wie wir uns eben unterhalten. Dabei spielt es bei uns keine Rolle, ob wir uns lange nicht gesehen haben oder uns regelmäßig sehen. Manchmal erhalten Leute das Gefühl, dass meine beste Freundin und ich uns seit Monaten nicht gesehen haben, obwohl es erst gestern war.

Wir können sabbeln ohne Ende. Sei es über das Weltgeschehen, alte Zeiten, Kinderfreundschaften und mehr. Wir schauen uns gerne auch alte Bücher, Fotos & Co an. Wir finden im Grunde immer etwas, worüber wir uns unterhalten können. Politik ist da auch immer wieder ein Thema, da meine beste Freundin und ich sowie unser bester Freund dieselben politischen Ansichten teilen.

Ansonsten ist mein Mitteilungsbedürfnis anderen Menschen gegenüber wahrlich nicht hoch. Wir reden normal und das langt auch. Ich rede auch nicht allzu viel mit Menschen über vieles. Ich habe eine gewisse feste Gruppe,die alles weiß und bei anderen gibt es nicht viel zu erzählen, da sondere ich schon bei Gesprächen deutlich aus, wer was wissen sollte, wer nicht, wem was interessiert und wem nicht.