Bei Streitigkeiten nicht beim eigentlichen Thema bleiben?

Ich habe eine Angewohnheit, die mich selbst ziemlich stört. Wenn ich mit einer Person streite oder diskutiere, fällt es mir nicht immer so leicht, immer beim eigentlichen Thema zu bleiben. Oft fällt mir dann irgendeine Situation aus der Vergangenheit ein, die für mich auch noch dazu passt und die ich dann aufgreife. Nicht selten ist dann das eigentliche Thema vergessen und es wird über das hervorgeholte Thema diskutiert. Manchmal geht das dann auch noch so weiter, wobei der Streit so natürlich nicht enden kann.

Ich mag diese Eigenschaft gar nicht an mir, da man so natürlich ewig weiterstreiten kann und weil man natürlich alte Sachen auch mal auf sich beruhen lassen sollte. Habt ihr das auch, dass ihr bei Streitigkeiten nur schwer beim eigentlichen Thema bleiben könnt? Was kann man denn dagegen tun?

Wenn dich Dinge stören, solltest du sie ansprechen. Nicht warten, nicht zögern, sondern ansprechen.So kannst du vermeiden, dass es in einem Streit wieder erwähnt werden muss, weil du es ja schon besprochen und abgehakt hast. Ich bin eigentlich nicht so, dass ich alte Sachen in einem Streit anspreche. Wenn mich etwas schlimm stört, sage ich es sofort. Ansonsten musst du dich dazu zwingen beim Thema zu bleiben, wenn du es nicht immer ansprechen möchtest.

Nein, ich habe das nicht und ich mag es auch nicht, wenn bei einem Streit die Müllkübel der letzten 20 Jahre ausgekippt werden. Aber so etwas ist leider weit verbreitet und beileibe keine Seltenheit. Was man dagegen tun kann, dafür habe ich auch kein Patentrezept, aber vielleicht mal eine andere Streitkultur angewöhnen.

Ich finde es traurig wenn man nicht beim eigentlichen Thema bleiben kann, aber Personen die davon gerne abweichen und dann alles auspacken haben in der Regel auch wenige bis gar keine Argumente um ihre Sichtweise zu belegen. Stattdessen wird dann mit anderen Dingen gestopft damit man sich weiter streiten kann wenn man einmal in Rage ist. Geht nicht nur dir so, die meisten Menschen ticken so.

Was man dagegen machen kann, bevor man das ganze vom Zaun bricht sollte man genau wissen was einen daran stört und warum und wie man es ändern könnte. Von nichts anderem ablenken lassen, denn wenn der andere Streitpartner sich in Ausflüchte in ein anderes Thema begibt, muss man noch lange nicht mitziehen sondern beim eigentlichen Punkt bleiben. Streiten kann man lernen und trainieren, wie alles andere auch, aber wichtig ist es halt sachlich dabei zu bleiben und auch Argumente zu haben, dann weicht man deutlich weniger in andere Bereiche der letzten 20 Jahre ab.

Ich denke, dass es bei einem sehr emotionalen Thema durchaus mal vorkommen kann, dass man im Streit davon abweicht und dann noch andere Dinge dabei anspricht. Ich denke, dass dies dann meistens Dinge sind, die man einfach noch nicht abgehakt oder vergessen hat. Vielleicht wurden diese nicht ausreichend besprochen oder gar nicht erst angesprochen.

Ich denke daher auch, dass man lieber früher sagen sollte, was einen geben stört. So verhindert man dann sicherlich, dass dies im nächsten Streit auch wieder zu einem Thema wird. Aber ich denke, dass dies auch oft leichter gesagt als getan ist. Schließlich möchte man nicht ständig irgendwas ansprechen, dass man vielleicht als eher störend empfindet.

Ich finde es total schrecklich wenn Leute mit allen möglichen Sachen ankommen, vor allem wenn sie beim eigentlichen Streitthema nicht weiter kommen und ihre Felle davon schwimmen sehen. Das wird dann auch gerne mal auf die persönliche Ebene runter gezogen und dann geht nicht nur das Thema sondern auch die Sachlichkeit verloren.

Wenn ich merke, dass eine Diskussion in diese Richtung abgleitet ziehe ich mich da eigentlich komplett raus. Das kommt natürlich nicht bei jedem gut an, aber wenn mich jemand lange genug persönlich angreift werde ich irgendwann zurück schlagen und ich weiß in der Regel sehr gut, wo man ansetzen muss damit es so richtig weh tut. Das will ich aber eigentlich niemandem antun.

Ich muss auch sagen, dass ich es nicht so schön finde, wenn man sich streitet und dann direkt mehrere Themen genannt werden, die mit dem eigentlichen Streitthema gar nichts zu tun haben. Das kann mal sein, dass man an etwas denkt, was einen auch stört, aber ich finde es dann einfach nicht fair, das alles demjenigen noch mit an den Kopf zu knallen, mit dem man gerade streitet.

Ich finde den Vorschlag von Ramones sehr gut, dass man die Themen direkt ansprechen und ausdiskutieren sollte, wenn sie einen stören. Wenn die Themen ausdiskutiert sind, dann schleppt man sie nicht noch mit sich rum. Ansonsten denke ich, dass man sich auch selber bremsen kann, wenn man es ja merkt, dass man sich in Themen verrennt, die mit dem eigentlichen Streitthema nichts mehr zu tun haben. Einsicht ist auch hier schon ein guter Schritt zur Besserung.