Kunstlinsen - sieht man in einem Bereich unscharf/schlecht?

vom 01.03.2014, 19:41 Uhr

Künstliche Linsen werden zum Beispiel jemanden anstatt seiner eigenen Linse im Auge eingesetzt, wenn dieser am grauen Star leidet und er mit seiner sich immer mehr verschleiernderen Linse kaum noch etwas sieht. Aber genauso gut kann man einem sehr schlecht sehenden Menschen, egal ob dieser kurz- oder weitsichtig ist, diese Kunstlinsen implantieren.

Mich würde nun interessieren, wie man bei den einzelnen Kunstlinsen sieht. Wie ist das Sehen bei multifokalen Linsen, also zum Beispiel bei einer bifokalen Linse? Da sagt man ja allgemein, dass sie zwei Bereiche aufweist, in denen man scharf sieht, nämlich zum einen in die Ferne und zum anderen in die Nähe. Bei einem mittleren Bereich kann es sein, dass man dort unscharf sieht. Ebenso kann man eine trifokale Linse einsetzen lassen, die auch diesen mittleren Sehbereich abdeckt, allerdings zu Lasten der Kontrastsicht.

Wie sieht man also bei den unterschiedlichen Linsentypen? Kann man das so pauschal sagen oder empfindet das jeder anders? Könnte es auch sein, dass jemand den mittleren Sehbereich bei einer Bifokallinse scharf sieht? Wie ist die Sicht mit diesen Linsen bei Nacht und wie am Tag?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Eine multifokale Kunstlinse ist dafür da, dass man sowohl in der Nähe als auch in der Ferne eine brauchbare Sehschärfe bekommt ohne zusätzliche Brille. Die Bildqualität, die durch eine natürlichen Augenlinse erreicht wird, kann die Kunstlinse nicht bieten. Der Bildkontrast wird durch die multifokale Kunstlinse herabgesetzt. Die Fehlsichtigkeit soll durch die Multifokallinse erheblich reduziert werden. Nicht in allen Fällen wird das ohne zusätzliche Brille erreicht. Bei einer bestehenden Restfehlsichtigkeit kann man einige Wochen nach der Augenoperation den Restfehler mit einer Augenlaseroperation korrigieren.

Nicht jeder ist für eine multifokale Kunstlinse geeignet. Ausgeschlossen werden chronisch fortschreitende Augenerkrankungen, das sind z.B. Glaukom (Grüner Star) und einige Netzhauterkrankungen. Da die Operation das Innere des Auges betrifft, können in seltenen Fällen natürlich auch Nebenwirkungen auftreten. Nach Monaten oder Jahren kann es zur Trübung (Nachstar) hinter der Kunstlinse kommen. Mittels eines YAG-Lasers kann das Auge dann behandelt werden.

Die weiteren Fragen stelle bitte einem Augenarzt oder einer Augenarzt-Mitarbeiterin, bzw. einem Optiker.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


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