Artikel lieber und häufiger zitieren als Bücher?

vom 09.10.2016, 14:00 Uhr

In dem Beitrag Dissertation am Stück oder gesplittet veröffentlichen? erwähnte ich ja schon einen Bekannten, der seine Dissertation lieber in Form von vier wissenschaftlichen Artikeln in renommierten Zeitschriften und Journalen veröffentlicht statt zu warten bis die Dissertation komplett fertig ist und diese dann als Buch zu veröffentlichen.

Er argumentiert damit, dass man so schneller publiziert hätte und so als Wissenschaftler die Chance hätte, schneller zitiert zu werden. Auch meinte er, dass doch eh kein Mensch wissenschaftliche Bücher lesen und zitieren würde und Artikel wären in dieser Hinsicht viel beliebter und würden auch häufiger zitiert werden als Bücher.

Es stimmt ja schon, dass Artikel vom Inhalt her oft viel aktueller sind, was die Thematik angeht. Denn es dauert viel länger, bis ein Buch veröffentlicht wird und da ist eine Veröffentlichung eines Fachartikels bedeutend schneller. Deswegen würde ich aber nicht soweit gehen und behaupten, dass wissenschaftliche Bücher gar nicht mehr gelesen und nur ungern zitiert werden. Wie seht ihr das? Sind Artikel in dieser Hinsicht beliebter oder bildet sich mein Bekannter das nur ein?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Artikel sind deutlich aktueller, da hast du schon recht. Ich kann mir deswegen schon vorstellen, dass diese lieber zitiert werden als altbackene Bücher, die bei Erscheinung fast schon wieder überholt sind. Dennoch gibt es ja auch einige Vorreiter, die gerne mal zitiert werden. Beispielsweise zitiert man in der Psychologie ja gerne mal Freud, obwohl das so aktuell auch nicht ist. Bei aktuellen Themen würde ich mich aber auch nicht auf ein Buch verlassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke auch, dass viele lieber nur einen Artikel lesen, der eben schneller gelesen werden kann. Viele haben keine Lust auf ein komplettes Buch, dass vielleicht nur dieses eine Thema behandelt. Einen Artikel hat man ja auch schnell durch und muss von dem Autor nichts mehr lesen, wenn einem dieser nicht zu gesagt hat. Oftmals sind die Leser eben schon abgeschreckt, wenn es sich um dicke Bücher handelt.

Vor allem kann man einen Artikel auch gerade mal zwischendurch lesen, wenn man etwas Zeit hat. Ein Buch ist da schon schwieriger und zeitaufwendiger. Daher kann ich schon verstehen, was dein Bekannter eben meint. Vielleicht gefällt vielen auch so ein Artikel und sie kaufen sich anschließend noch das passende Buch dazu.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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